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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Forster abgespielt hat. Fest steht jedenfalls, daß sie nach Duncan Hill gefahren sind, daß John Aston, um seinem Enkel zu helfen, später den Zeugen gespielt und auch Claire Burton bei sich aufgenommen hat.
    Fest steht ferner, daß Mike Forster recht bald einsah, daß die Kreise, in die er geraten war, und der Weg, auf dem er entlangging, geradewegs in einen Abgrund führten. Er schrieb seinem Großvater von Basel aus einen langen Brief, in dem er diesem vorschlug, zur Polizei zu gehen und alles aufzudecken. Er war es auch, der am Montag die Polizei aus Folkestone holte.“
    Perry Clifton legte eine kleine Pause ein und trank seinen inzwischen kalt gewordenen Mokka aus.
    „Wie geht es dem alten Aston eigentlich?“ wollte Hamilton wissen.
    „Gut.“ Clifton nickte. „Ich habe gestern nachmittag mit dem Krankenhaus telefoniert.“
    „Und wer versorgt nun seine Kakteen?“
    „Im Augenblick seine Nachbarin, Missis Silverstone.“
    „War Aston nun wirklich Zeuge des Wagenabsturzes?“ wollte Poolman wissen.
    „Ja. Er, Claire Burton und Patrick Mills waren zum Zeitpunkt der Aktion in Duncan Hill... Der weitere Verlauf ging ja dann auch wie geplant über die Bühne. Der einzige, wenn auch schwerwiegende Irrtum für Burton & Co. war die Weigerung der Versicherung, die Unfallklausel anzuerkennen. Statt der vierhunderttausend standen plötzlich nur zweihunderttausend zur Verfügung...
    An dem Tag, an dem die Versicherung den Scheck überreichen ließ, hatte James Pieter Burton seinen Angestellten freigegeben. Schon während der Scheckübergabe warteten im Nebenzimmer Claire Burton und Patrick Mills. Um teilen zu können, brauchte man Bargeld. Zu dritt — Claire, mit Schleier und Sonnenbrille als trauernde Witwe verkleidet, Patrick Mills und Burton — fuhren sie zur ,Western City Bank’, wo sich Burton zweihunderttausend Pfund auszahlen ließ. Von dort aus ging es nach Kensington in Mills’ Wohnung, wo sie sich ans Teilen machten. Und hier kam Claires große Rachestunde. Sie mischte Burton und Mills ein äußerst wirksames Schlafmittel in den Sekt der Siegesfeier. Als die beiden erwachten, befand sich Claire Burton samt den zweihunderttausend Pfund bereits in der Schweiz. James Pieter Burton allerdings vermutete sie in Südamerika
    „Und weiß man schon, warum sie sich nicht weiter abgesetzt hat?“ fragte Sir Howard.
    „Nein. Ich vermute, daß es mit dem Bruder zusammenhängt.“
    „Oder sie wollte in der Nähe ihrer eigentlichen Heimat Frankreich bleiben“, meinte Skiffer. „Über diesen Punkt verweigert sie nach wie vor jede Aussage.“
    „Nun“, freute sich Sir Howard, „ich jedenfalls bin glücklich darüber, daß sie die Zweihunderttausend so gut in der Schweiz angelegt hat. Fast sieht es danach aus, als habe sie nie die Absicht gehabt, sich dieses Geldes zu bedienen...“
    „Es war eine perfekte Rache, die sie genommen hat“, verkündete Henry Overgatys schnarrende Stimme breit und Wort für Wort betonend. Und es klang Zufriedenheit aus dieser Stimme. Alle Augen wandten sich dem kleinen Mann mit den scharfen, markanten Zügen in dem faltigen Gesicht zu.
    „Ja, Mister Overgaty“, forderte Clifton ihn auf, „erzählen Sie bitte, wie Sie in diese Geschichte geraten sind.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Eigentlich müßte ich ja dankbar sein, daß mich Mister Burton nach dem Tod seines Bruders weiterbeschäftigt hat, aber ich glaube, er tat es nur, weil er befürchtete, meine Entlassung könnte seinem Ruf schaden...“ Er holte pfeifend Luft. „Zwei Tage, nachdem die Versicherung an Mister Burton das Geld ausbezahlt hatte, klingelte spät abends das Telefon. Da Mister Burton, wie am Vortage auch, nur mit der Whiskyflasche herumlief, nahm ich den Hörer ab und meldete mich. Ich sagte: ,Hallo!’ Manchmal meldete ich mich auch mit der Telefonnummer oder mit den Worten: ,Hier bei Burton!“ Doch an diesem Abend sagte ich nur: ,Hallo!’ Und eine weibliche, weit entfernte Stimme fragte: ,Bist du es, James Burton!’ Ich sagte, daß ich Mister Burton holen wolle, und legte den Hörer neben den Apparat. Ja, und dann bin ich zu Mister Burton gegangen und habe ihm gesagt, daß eine Lady am Telefon sei. Er hat mich angebrüllt, daß er für niemanden zu sprechen sei. Nicht einmal für die Königin... Ich ging also zurück und sagte ins Telefon :,Mylady, Mister Burton ist im Augenblick nicht zu sprechen’, worauf die Lady lachte und auflegte!“
    „Wußten Sie gleich, daß es die Stimme Claire

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