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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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    „Das ist uns bekannt!“ unterbrach Johannes Gaitner.
    „Wir wollten wissen, wer wann den ersten Morgenstreich um 4 Uhr in der Früh organisiert hat?“ fiel Clifton ein.
    „Ja, sooo... Sie meinen, in welchem Jahr und wie der Mann hieß?“
    Perry nickte, und der Kommissar nickte.
    Die Theres zog eine Grimasse und schien nachzudenken. Der alte Gaitner wollte gerade in ein schadenfrohes Gelächter ausbrechen, als die Theres ihr Gesicht wieder in Normalstellung brachte und mit unglaublichem Schalk in den Augen verkündete: „Der brave Beils war es... Und das Jahr...“ Wieder das angeblich angestrengte Nachdenken, dann: „Und das Jahr... Jetzt fällt’s mir ein: Es war anno 1834... Meinen Franken, bitte, Herr Perryclifton!“
    Die beiden Männer hörten sie noch lange draußen in der Küche kichern.
    „Übrigens“ nahm Perry Clifton den Faden wieder auf, „ich hatte es durchaus ernst gemeint, wegen der Fotografiererei! Ich bezweifle nämlich, ob mir ein solches Blitzlichtfoto aus der Entfernung so geholfen hätte.“
    „Was meinen Sie mit geholfen?“ wollte Gaitner wissen und zog die Zeitung wieder zu sich.
    „Bitte nehmen Sie Ihr Vergrößerungsglas zur Hand und schauen Sie unserem geheimnisvollen Gesicht“ neben die Beine!“
    Der Exkommissar tat es. „Ein Koffer!“ stellte er fest. „Stimmt! Ein Koffer, der links neben ihr steht. In der rechten Hand hält sie einen Schirm und eine Handtasche.“
    „Stimmt!“ sagte diesmal Gaitner. „Es ist also kaum anzunehmen“, fuhr Clifton fort, „daß der Koffer der Dame gehört, die rechts neben der Lady steht. Also bliebe noch der Mann zur Linken. Dieser hält in der rechten Hand eine...“
    „Leine!“ vollendete Gaitner. „Eine Hundeleine!“
    „An dessen anderem Ende ein ausgewachsener Boxer hängt! In der linken Hand hält der Mann eine prallgefüllte Einkaufstasche. “
    „Richtig! Daraus geht eindeutig hervor, daß weder die Frau zur Rechten noch der Mann mit dem Hund zur Linken zu dem Koffer gehören!“
    „Einverstanden!“ rief Clifton. „Kombinieren wir weiter: Eine elegante Dame mit einem sicher nicht ganz leichten Koffer steht am Riehenring und sieht einem Fasnachtsumzug zu. Da diese Umzüge am Nachmittag stattfinden, wissen wir, daß es also nachmittags gewesen sein muß!“
    „Entweder am Montagnachmittag oder am Mittwochnachmittag!“ fiel Gaitner ein, und Clifton fuhr fort: „Ich schließe daraus, daß sie zu einem dort in der Nähe befindlichen Hotel unterwegs war oder daß sie von einem dort in der Nähe befindlichen Hotel kam! Herr Gaitner, welche Hotels gibt es in der Umgebung, ich würde es sogar einschränken: in der näheren Umgebung des Riehenrings?“
    Der Kommissar mußte nicht lange überlegen. „Wenn wir davon ausgehen, daß besagte Dame in einer kleinen Pension abgestiegen ist, fielen mir auf Anhieb drei Häuser ein. Da wäre einmal das Hotel Alexander... dann das Kommerz... und der Münchner Hof
    Perry Clifton, der sich die Namen dieser drei Hotels notierte, sagte jetzt: „Ich werde mit diesen drei beginnen. Sollte da nichts sein, suche ich weiter. Befindet sich der Riehenring in der Nähe meines Hotels?“
    „Sie wohnen im INTERNATIONAL, wenn ich die Theres richtig verstanden habe. Da sind Sie ein ganzes Stück ab vom Schuß. Der Riehenring und die Hotels liegen durchweg auf der anderen Rheinseite. Aber bevor Sie sich ins Kampfgetümmel stürzen, werden Sie sich erst meine Rosen ansehen und Theres’ Geschnetzeltes probieren!“

Die Schatten, und wie man sie beseitigt

    Das Hotel Loderer, im Herzen der Stadt gelegen, war eines jener kleinen, bescheidenen Hotels, die besonders gern von durchreisenden Vertretern aufgesucht werden. Von Leuten, die keine allzu großen Ansprüche stellen und die höchstens ein bis zwei Nächte bleiben. Länger buchende Gäste gab es in der Regel nicht.
    Das Loderer war zwar pieksauber, aber auch recht rückständig. Fast die Hälfte der Zimmer besaß nur ein Fenster, das zu einem muffigen Hinterhof hinaus ging, aus dem ständig eine Mischung von Waschküchen- und Essensgeruch heraufzog. Auch gab es nur in einem Drittel aller Räume Zimmertelefone, deren Leitungen zu einer sehr reparaturanfälligen Stöpselvermittlung führten.
    Jack McButton und Mike Forster waren entsprechend enttäuscht, als sie von ihren Zimmern Besitz ergriffen. Hauptsächlich Forster machte aus seinem Ärger keinen Hehl: „Das INTERNATIONAL ist es ja nicht gerade. Aber immerhin kann man sich mit so was

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