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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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„Sie haben die Tür vom Gewächshaus nicht richtig zugemacht. Eben kam die Katze raus!“
    „Mit oder ohne Rosen?“ neckte Gaitner.
    „Ach, mit Ihnen ist ja heute nichts anzufangen!“ Und zu Clifton sagte sie: „Ich lasse Sie jetzt allein. Bleiben Sie zum Mittagessen?“
    „Wohl kaum, Frau Theres!“
    „Theres ist genug! Es gibt Geschnetzeltes! Vielleicht überlegen Sie es sich noch mal. Gibt’s in England auch Geschnetzeltes?“
    „Wir haben gute schweizerische Restaurants in London.“
    „Waas?“ sagte die Theres, und Perry Clifton wußte nicht, ob sie es ernst meinte oder ulkte. „Haben Sie’s gehört, Kommissar, in London haben sie schweizerische Restaurants.“
    „Warum nicht. Schließlich gibt’s bei uns auch chinesische Restaurants.“
    „Pfui!!“ sagte die Theres und verschwand.
    Perry Clifton sah ihr lächelnd nach.
    „Sie ist seit dem Tod meiner Frau bei mir und macht den Haushalt. Und das sind schon 25 Jahre. Sie ist die beste Haushälterin, die man sich wünschen kann. Ich wüßte nicht, was ich ohne sie anfangen sollte. Sie hat selbst dort noch Humor, wo andere empfindlich sind: bei der eigenen Person.“
    „Das ist viel wert!“ gab Perry zu, dem auf Anhieb einige Leute einfielen, von denen man das nicht behaupten konnte.
    „Kommen wir zu Ihnen, Herr Clifton. Skiffer schreibt, ich möchte Ihnen doch mit Rat und möglichst auch mit Tat bei der Suche nach einer Frau zur Seite stehen.“
    Perry nickte. „Im großen und ganzen ist dies, den Sachverhalt betreffend, richtig formuliert. Aber eben nur im großen und ganzen... Besieht man sich die Details, dann wird es schon schwieriger.“
    Johannes Gaitner lehnte sich zurück und forderte seinen Gast auf: „Sie erzählen mir jetzt das, was Sie für notwendig halten. Ich werde Sie nicht unterbrechen. Und anschließend beraten wir. Einverstanden?“
    „Gern!“
    „Dann schießen Sie los!“
    „Mein Auftraggeber hat mich tatsächlich dazu engagiert, um nach einer Frau zu forschen, die seiner Schwägerin zum Verwechseln ähnlich sieht. Das wäre, grob gesprochen, der Tatbestand. Die Schwägerin, um die es geht, ist jedoch im September 71 mit ihrem Wagen ins Meer gestürzt, also tot. Das Bild der Frau, die ihr ähnlich sieht und die ich finden soll, entdeckte mein Auftraggeber in einer Zeitschrift, die über die Basler Fasnacht berichtete. Es handelt sich dabei um ein englisches Fotojournal. Mein Auftraggeber fühlt sich durch dieses Gesicht — er nennt es ,geheimnisvolles Gesicht’ — belastet, um nicht zu sagen verfolgt. Er bestreitet zwar, an Gespenster und Erscheinungen zu glauben, betont jedoch im gleichen Augenblick, daß er erst dann wieder Ruhe fände, wenn er wüßte, wer sich hinter dem Gesicht verbirgt... Meine einzigen Anhaltspunkte in diesem Fall sind ausschließlich Fotos... Das ist bereits alles, was zum Auftrag der Suche zu sagen wäre. “ Johannes Gaitner, der aufmerksam zugehört hatte, fragte jetzt: „Ich vermute, Herr Clifton, daß es nicht der Auftrag allein war, eine fremde Frau zu finden, der sie bewog, diesen etwas ungewöhnlichen Fall anzunehmen!“
    „Sie vermuten richtig!“
    „Es gibt also Fakten in diesem, nennen wir ihn ,Suchfall’, der Sie nachdenklich gemacht hat.“
    „Einige!“
    „Darf ich ein paar gezielte Fragen stellen?“
    „Bitte, Herr Gaitner!“
    Röte hatte Gaitners Wangen überzogen, und ein seltsamer Ausdruck in den grauen Augen verriet Perry Clifton, daß der alte Kommissar Feuer gefangen hatte.
    „Die Frau kam also durch einen Verkehrsunfall ums Leben?“
    „Sie stürzte bei Duncan Hill mit ihrem Wagen ins Meer. Es handelt sich um ein Stück Steilküste. Claire, so heißt die Dame, befand sich auf dem Weg nach Frankreich, um als Trauzeugin an einer Hochzeit teilzunehmen. Im Wagen lagen Hochzeitsgeschenke von nicht unerheblichem Wert. Der Wagen stürzte laut Aussage des Augenzeugen rückwärts über den Abgrund.“
    „Nur ein Augenzeuge?“
    „Nur einer. Ein ehemaliger Leuchtturmwärter...“ Perry konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    „Sie lächeln?“ fragte Gaitner.
    „Sie züchten Rosen, er züchtet Kakteen.“
    „Oh“, sagte Gaitner. „Mit Erfolg?“
    „Mit großem Erfolg. Er besitzt einige hundert aus den verschiedensten Ecken und Enden dieser Welt.“
    „Ein teurer Spaß
    „Er lebe sparsam, versicherte er mir.“
    „Die Frau stürzt ab, es gibt einen Augenzeugen... Wie wurde die Tote geborgen. In welchem Zustand?“
    „In keinem. Sie wurde nämlich nicht

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