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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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geborgen... bis heute nicht. Aber dafür gibt es wissenschaftlich begründete Erklärungen, die sich mit den dortigen Strömungsverhältnissen befassen. Deshalb hat man auch dem Antrag, die Verunglückte für tot zu erklären, stattgegeben.“
    „Die jedoch nur dann...“ er betonte das besonders nachdrücklich, „für den Fall richtig und wichtig wären, wenn die Frau auch wirklich abgestürzt ist. Todeserklärung hin, Todeserklärung her! Sind wir da einer Meinung, Herr Clifton?“
    „Wir verstehen uns prächtig, Herr Gaitner.“
    „Ein Versicherungsschwindel also?“
    „Zu vieles spricht dagegen. Es stimmt zwar, daß die verunglückte Frau hoch versichert war, aber wer sollte sie umgebracht haben? Der einzige Nutznießer in diesem Fall war mein Auftraggeber. Warum sollte er mich auf die Spur einer Frau setzen, die er in Wirklichkeit auf dem Gewissen hat?“
    „Eine schwerwiegende Frage.“
    „Sehen Sie, deshalb wird das Gesicht auch für mich so lange ein geheimnisvolles Gesicht bleiben, bis ich mehr oder alles weiß
    Perry Clifton holte die ersten drei Fotos aus dem Umschlag und breitete sie vor Gaitner aus, der eines nach dem anderen hochnahm und aufmerksam betrachtete.
    „Eine schöne Frau... und eine sportliche Frau!“ sagte er. „Ist das ihr Wagen?“
    „Ja. Es ist der Unglückswagen!“
    „Ein MASERATI, Baujahr 1970. Ein äußerst schnittiges Modell.“
    „Sie kennen sich in Autos aus?“ staunte Perry.
    „Ich habe lange Jahre, sehr zum Leidwesen meiner Theres, Porsche gefahren... Der einzige Luxus, den ich mir neben meinen Rosen geleistet habe. Jetzt begnüge ich mich mit einem VW... Wer hat diese Fotos gemacht?“
    „Die Schnappschüsse stammen von ihrem Mann, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Das Portrait wurde in einem Londoner Fotostudio angefertigt.“ Jetzt holte Perry den stark vergrößerten Ausschnitt des Zeitungsfotos hervor.
    „Die anderen sind besser!“ kommentierte Gaitner und schob es zur Seite.
    „Sie meinen nicht, daß unsere Lady auf dieser Vergrößerung viel anders aussieht?“
    „Nein“, er nahm es noch einmal zur Hand, schüttelte dann jedoch entschieden den Kopf und wiederholte: „Nein!“
    „Es ist die Fremde aus Basel, Herr Gaitner!“
    „Was??“
    „Es ist unser ,geheimnisvolles Gesicht’! Eine Ausschnittvergrößerung.“
    Der Kommissar legte das Foto neben die übrigen drei. „Unglaublich“, murmelte er. „Unglaublich. Ein Zwilling... Wenn es nicht die gleiche Person ist, dann muß es ein Zwilling sein!“
    Clifton holte nun auch noch das Journal aus dem Umschlag und schlug die Seiten über die Basler Fasnacht auf. „Bitte!“
    Johannes Gaitner machte keinen Hehl aus seiner Verblüffung. Dann stand er auf und ging ins Nebenzimmer. Als er Sekunden später zurückkehrte, hielt er ein überdimensionales Vergrößerungsglas in der Hand. Nacheinander unterzog er alle Fotos einer ausgedehnten Prüfung. Endlich sagte er: „Unter normalen Umständen hätte ich eine Jahrespension darauf verwettet, daß es sich um ein und dieselbe Person handelt.“
    „Und jetzt?“
    „Ich würde immer noch wetten... allerdings nur um eine Monatspension! Sie werden sicher längst wissen, ob die Dame Geschwister hatte?!“
    „Keine Schwestern, Herr Gaitner. Es existiert nach Aussage meines Auftraggebers nur noch ein jüngerer Bruder. Er dient in der Marine.“
    „War er zur Totenfeier in London?“
    Clifton sah Gaitner überrascht an. „Eine verdammt gute Frage, Kommissar. Ich muß gestehen, daß ich sie vergessen habe zu stellen... Aber das ist ja nachzuholen.“
    „Eine andere Frage: Wie viele Leute sind über Ihren Auftrag informiert?“
    „Nur Scott Skiffer und Sie — offiziell!“
    „Warum diese Einschränkung?“
    „Als ich meinen Auftraggeber nach dem zweiten Besuch verließ, wurde ich von zwei Männern verfolgt.“
    „Kein Zufall?“
    „Kein Zufall! Sie hatten das Nummernschild unkenntlich gemacht und ließen sich erst durch einen verkehrsgefährdenden Trick meinerseits abhängen.“
    „Dann hat Ihr Auftraggeber also an der falschen Stelle geplaudert.“
    „Ist nicht anzunehmen. Es bieten sich mehrere Möglichkeiten an: Mein Auftraggeber hat einen offensichtlich sehr neugierigen Butler. Dann war ich in der betreffenden Versicherung, um einige Fragen zum Fall zu stellen, und letztlich besuchte ich auch den Augenzeugen.“
    „Den Leuchtturmwärter!“
    „Und Kakteenzüchter! Sie sehen, Herr Gaitner, es gäbe in dieser Hinsicht einige

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