Das geheimnisvolle Gesicht
seinen Beruf!“
Wenig später hielt Clifton einen Zettel in der Hand. „Adolf Sutter, Rheingasse 77, 4. Etage!“ stand wie gedruckt von der Hand des Empfangschefs hingeschrieben. Und: „Grüßen Sie ihn von uns!“ sagte er.
Clifton versprach es und bedankte sich überschwenglich.
Er schob die Fotos in die Tasche zurück,
klemmte sie sich unter den Arm,
strebte der Ausgangstür zu
und — erlebte Zufall Nummer elf: Nur dem Zufall verdankte er es, daß in diesem Augenblick ein Hund über die Straße rannte, ein Auto mit kreischenden Bremsen stoppte und der Hund nach links wegsauste... Genau an dieser Stelle parkte ein blauer VW mit Zürcher Kennzeichen, dahinter aber, die Arme auf das Dach gestützt, stand sein Schatten aus London. Ganz offensichtlich sah er dem vierbeinigen Verkehrshindernis nach. Im Wagen selbst entdeckte Perry Clifton einen zweiten Mann.
Ein großer Bahnhof für ihn!
Noch einen Schritt weiter und er hätte den Vorteil des elften Zufalls verspielt.
Er hielt mitten in der Bewegung inne, die Hand, schon am Griff der Tür, sank herab. Jemand, der nach draußen wollte, stieß ihn mit einem Gepäckstück an, eine Stimme sagte: „Scusi, Signore!“ Perry trat zur Seite, ohne den blauen VW aus den Augen zu lassen.
Was tun... Sollte er gehen... So, als habe er sie nicht gesehen?
Zu Adolf Sutter? Nein... Das konnte er nicht riskieren! Er würde telefonieren... Wie hatte Johannes Gaitner gesagt? Seine Tricks seien die besseren! Jetzt hatte er Gelegenheit dazu, das Perry Clifton zu beweisen.
Der Empfangschef, inzwischen mit einem weiblichen Hotelgast beschäftigt, sah ihn überrascht an.
„Bitte, entschuldigen Sie vielmals... Gibt es eine Möglichkeit, bei Ihnen zu telefonieren?“
Der Gefragte deutete mit der Hand einen rechten Winkel an: „Einmal um die Ecke, dort befindet sich eine Telefonzelle! Ich gebe Ihnen ein Amt!“
„Hoffentlich ist er da!“ dachte Perry, während er Gaitners Nummer wählte.
Er war da!
„Es wäre so weit, Herr Gaitner. Ich könnte jetzt Ihre Hilfe gebrauchen! Ich habe einen heißen Tip bekommen und würde ihm gern ohne Begleitung nachgehen!“ Gaitners Stimme klang kurz, fast militärisch: „Wo stecken Sie im Augenblick?“
Perry nannte das Hotel und fügte hinzu: „Auf der anderen Seite stehen sie und warten. In einem blauen VW mit einem Kennzeichen, das mit den Buchstaben ZH beginnt!“
„Zürich!“
„Die Zahl war leider nicht zu erkennen!“
„Unwichtig! Beschreiben Sie mir die Männer!“
„Der, den ich aus London kenne, trägt einen braunen Regenmantel. Er ist dunkelhaarig. Helle Hosen! Von dem am Steuer kann ich nur den oberen Teil beschreiben. Dichte, dunkelblonde Haare, keinen Bart, keine Brille. Karierte Jacke und einen hellgrünen Rollkragenpullover!“
„Wir wollen die Zeit vergleichen: Ich habe es 9 Uhr 31!“ Perry Clifton sah auf seine Uhr, klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter und rief: „Moment, ich bin zwei Minuten hinterher...“ Er stellte die Zeiger ebenfalls auf 9 Uhr 31. „Jetzt!!“
„Nehmen Sie sich einen Zettel und einen Stift zur Hand und notieren Sie, was ich Ihnen sage...“
Während sich Perry Clifton Gaitners Anweisungen auf der Rückseite eines Kassenzettels notierte, wurde Jack McButton ungeduldig. Er klopfte von innen gegen das Dach des Wagens, woraufhin Mike Forster seinen Kopf zum Fenster hereinstreckte. „Was ist los?“
McButton schnitt eine Grimasse. „Nichts regt mich mehr auf, als wenn nichts passiert!“
„Es ist doch was passiert!“ höhnte Forster.
„Und was?“
„Um ein Haar hätte man einen Hund überfahren!“
„Mich interessiert nicht der Hund, mich interessiert Clifton. Wie lange steckt der noch in diesem verdammten Hotel?“
Forster öffnete die Tür und setzte sich neben McButton. »Wenn du demnächst eine eigene Bande hast, wird das anders. Dann brauchst du dich nicht mehr mit solch langweiligen Kram abzugeben!“
McButton winkte ab. Seine Gedanken konzentrierten sich voll und ganz auf Clifton. „Entweder besucht er jemand, oder...“ Die zweite Möglichkeit schien ihn regelrecht in Panik zu versetzen. „Vielleicht ist er längst durch einen Hinterausgang weg? Was sagen wir dann Püttely?“
„Hast du Angst vor ihm?“
„Angst? Ich kann ihn nur nicht ausstehen. Möchte wissen, wie Mills an den gekommen ist..."
„Ja, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt.“
„Da ist er!!“ stieß McButton aufgeregt hervor; seiner Stimme war die Erleichterung
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