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Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman

Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman

Titel: Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Holzwand der Kabine. Dann trat er in das Halbdunkel hinaus.
    Er sah sich in einem großen Raum, in dem ein Bett und Stühle standen. Über einem Tisch brannte ein düsteres Licht. Eine Anzahl elektrischer Schalter an der gegenüberliegenden Wand schien angebracht zu sein, um den Raum noch mehr erhellen zu können. Er überlegte, daß er sich ja wieder durch den Fahrstuhl nach oben retten konnte, wenn es zum Äußersten kommen sollte. Er durchsuchte seine Taschen mit fieberhafter Hast. Gewöhnlich trug er für den Notfall eine oder zwei Patronen lose bei sich, und er fand auch in seiner obersten Westentasche zwei Stück. Eilig lud er die Pistole damit. Die Patronen konnten nur von seiner Aufwartefrau aus seiner Pistole genommen worden sein; wahrscheinlich wurde sie von Farrington bezahlt und hatte die Bewohner des »geheimnisvollen Hauses« auch von seiner Abreise benachrichtigt.
    Es war ja nur zu natürlich, daß der mächtige und kluge Farrington nichts dem Zufall überließ. Poltavo war wütend auf sich selbst, daß er sich so leicht in Sicherheit hatte wiegen lassen. Es war hell genug, daß er quer durch den Raum gehen konnte. Er drehte einen Schalter an der Wand an, und drei Lampen flammten an dem anderen Ende auf. Als er auch die übrigen Lichter eingeschaltet hatte, war das Zimmer fast taghell erleuchtet.
    Die Wände dieses unterirdischen, künstlerisch ausgestatteten Raumes waren rot gestrichen. In der Ecke stand eine kleine Messingbettstelle; die Luft war frisch und rein. An den Wänden befanden sich in gleichen Abständen Luftschächte und Ventilatoren.
    Es war eigentlich kein unangenehmes Gefängnis, dachte Poltavo. Er war noch dabei, den Raum genauer zu untersuchen, als er ein Geräusch hinter sich hörte und sich umdrehte. Die Stahltür des Liftes hatte sich geschlossen. Er kam gerade noch zurecht, um zu sehen, wie der Fußboden der kleinen Kabine nach oben verschwand. Wieder fluchte er über sich selbst, daß er so unvorsichtig und töricht gewesen war. Er hätte einen Stuhl in die Tür stellen können, so daß sie sich nicht schließen konnte - das wäre doch die einfachste Vorsichtsmaßregel gewesen! Aber die Möglichkeiten, die dieses »geheimnisvolle Haus« in sich barg, waren ihm noch nicht voll zum Bewußtsein gekommen.
    Vielleicht waren die Stühle auch befestigt. Er versuchte, den einen aufzuheben, und sah, daß sein Verdacht unbegründet war. Nur ein einziger Stuhl war am Boden befestigt - der große Sessel, der am Kopfende des Tisches stand. Er war massiv und schwer gebaut und mit starken Klammern festgehalten.
    In einer Ecke entdeckte er eine vergitterte Tür und vermutete, daß sie zu einem kleineren Aufzug gehöre.
    Mit dieser Annahme hatte er recht, denn während er die Öffnung noch betrachtete, tat sich eine Fallklappe in der Decke auf, und eine kleine Plattform senkte sich geräuschlos herunter, auf der ein Tablett mit allerhand Gerichten stand. Er nahm es heraus, stellte es auf den Tisch und betrachtete es. Zwischen den Schüsseln lag ein kleiner, mit Bleistift geschriebener Zettel:
    »Sie können unbesorgt die Speisen zu sich nehmen, die wir Ihnen hinunterschicken. Dr. Fall verbürgt sich persönlich für ihre Güte und wird das, wenn notwendig, in Ihrer Gegenwart beweisen. Wenn Sie etwas wünschen, so finden Sie eine kleine Klingel an der Unterseite des Tisches.«
    Poltavo schaute auf das Essen. Er war entsetzlich hungrig. Er mußte zwar damit rechnen, daß es vergiftet war, aber die Leute hier hatten ihn ohnehin so vollkommen in ihrer Gewalt, daß er sich deswegen keine Sorgen zu machen brauchte. So stärkte er sich denn an den wohlschmeckenden Gerichten, ohne den geringsten Schaden dabei zu nehmen. Als er fertig war, besann er sich auf die Klingel. Nach kurzem Suchen fand er sie auch an der Ecke des Tisches und drückte sie. Er hatte nicht lange zu warten, dann hörte er ein schwaches Summen und ging quer durch den Raum zu der geschlossenen Tür des Fahrstuhls. Er hatte seine Pistole bereit, seine Blicke waren auf die dunkle viereckige Öffnung gerichtet, durch die er den Raum betreten hatte. Aber plötzlich hörte er, daß jemand seinen Namen rief.
    Er wandte sich um. Dr. Fall stand mitten im Zimmer. Es war nicht zu erkennen, wie er dorthin gekommen war.
    »Ich hoffe, daß ich Sie nicht zu sehr erschreckt habe«, sagte der Arzt mit einem ruhigen Lächeln. »Ich kam nicht den Weg, den Sie erwarteten. Es gibt drei verschiedene Zugänge zu diesem Raum, und sie sind alle drei

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