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Das Gehirn der Galaxis

Das Gehirn der Galaxis

Titel: Das Gehirn der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Botschaft.«
    Sie trug eine dicke Überschrift:
     
    DRINGENDE MITTEILUNG! SEHR EILIG!
     
    Thissell riß den Umschlag auf. Unterzeichnet war die Mitteilung von Castel Cromartin, Leiter des Verwaltungsrats der Interworld Polizei. Nach der formellen Anrede las er:
     
    ABSOLUT DRINGEND sind die folgenden Befehle auszuführen: An Bord der Carina Cruzeiro , Bestimmungsort Fan, Ankunft 10. Januar U. Z., ist der berüchtigte Meuchelmörder Haxo Angmark. Sei mit angemessener Autorität am Landeort, sorge für Festnahme und Inhaftierung dieses Mannes. Der Befehl ist erfolgreich auszuführen. Mißerfolg nicht akzeptabel.
    ACHTUNG! Haxo Angmark ist überaus gefährlich. Töte ihn ohne Zögern, wenn er Widerstand leistet.
     
    Angewidert musterte Thissell die Mitteilung. Er war als Konsularvertreter nach Fan gekommen und hatte nicht mit solchen Aufträgen gerechnet; auch konnte er mit gefährlichen Meuchelmördern nicht umgehen, mochte es auch nicht. Nachdenklich rieb er die grauhaarige Wange seiner Maske. Nun ja, Esteban Rolver, Direktor des Raumhafens, würde ihm sicherlich helfen und ihm vielleicht einen Trupp Sklaven zur Verfügung stellen.
    10. Januar, Universal-Zeit. Er zog seinen Umrechnungskalender zu Rate. Heute, der 40. in der Jahreszeit des Bitteren Nektars … Sein Finger ging die Liste entlang. 10. Januar. Heute.
    In der Ferne rumpelte es. Aus dem Dunst tauchte ein dunkler Umriß auf. Der Leichter kehrte zurück vom Kontakt mit der Carina Cruzeiro.
    Thissell las noch einmal die Mitteilung durch und schaute dem sich senkenden Leichter entgegen. In fünf Minuten würde ihm Haxo Angmark entsteigen. Die Landeformalitäten hielten ihn vielleicht zwanzig Minuten auf, doch das Landefeld selbst war eineinhalb Meilen entfernt und nur über eine gewundene schmale Straße durch die Berge zu erreichen.
    »Wann kam diese Mitteilung?« fragte Thissell den Sklaven.
    Der gab vor, nicht verstanden zu haben. Das tat er erst, als Thissell zum Klang des hymerkins die Frage sang. »Wie lange erfreust du dich schon der Ehre, den Brief in Händen zu halten?«
    »Lange Tage habe ich gewartet am Dock«, sang der Sklave, »und nur beim Anbruch der Nacht zog ich mich zurück. Endlich wurde mein Warten belohnt. Ich sehe vor mir Ser Thissell.«
    Zornig lief Thissell weg. Diese umständlichen, unfähigen Sirener! Warum hatte man die Botschaft nicht an seinem Hausboot abgeliefert? Noch zweiundzwanzig Minuten …
    Auf der Esplanade hielt Thissell an und hoffte auf ein Wunder: auf einen Lufttransport, der ihn im Nu zum Raumhafen brachte, wo mit Rolvers Hilfe Haxo Angmark aufgehalten werden konnte. Oder noch besser, ein zweiter Befehl, der den ersten aufhob. Irgend etwas. Aber auf Sirene gab es keine Luftwagen, ein zweiter Bote kam nicht.
    Gegenüber an der Esplanade gab es eine dünne Reihe von Dauerbauten aus Stein und Eisen, errichtet gegen die Nachtmenschen. Eines dieser Gebäude bewohnte ein Stallknecht, und Thissell sah auch einen Mann in reicher Silbermaske mit Perlen, der auf einem der eidechsenähnlichen Reittiere von Sirene herauskam.
    Noch hatte Thissell etwas Zeit, und mit einigem Glück konnte er Haxo Angmark festnehmen. Er eilte also über die Esplanade.
    Der Stallknecht stand vor seinen Tieren und musterte sie, polierte dann und wann eine Schuppe oder verscheuchte ein Insekt. Fünf ausgezeichnete Tiere, alle fast mannshoch, standen da; sie hatten massive Beine und dicke Körper, und ihre Köpfe waren schwer und keilförmig. Die Fangzähne waren künstlich verlängert und zu Kreisen geformt; an ihnen hingen goldene Ringe. Die Schuppen waren mit purpurfarbenen, grünen, orangefarbenen, roten, blauen, braunen, rosa, gelben und silbernen Dreiecken bemalt.
    Atemlos stand Thissell schließlich vor dem Stallknecht, griff nach seinem kiv und zögerte. War dies eine gelegentliche persönliche Begegnung? Oder gehörte sich hier das zachinko? Nein, so formell brauchte er nicht zu tun. Der kiv erschien ihm besser. Er schlug einen Akkord an, doch er entdeckte, daß er dies auf der ganga getan hatte. Unter seiner Maske grinste Thissell verlegen. Seine Beziehung zu dem Stallknecht war keineswegs intim. Er hoffte, der Mann möge von heiterer Gemütsart sein, und die Dringlichkeit seiner Sache ließ außerdem eine sorgfältige Wahl des Instruments nicht zu. Er zupfte einen zweiten Akkord, tat das so gefühlvoll, wie seine mangelnde Geschicklichkeit dies erlaubte, und sang dazu: »Ich brauche sofort ein schnelles Reittier. Erlaube mir, eines aus

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