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Das Gehirn der Galaxis

Das Gehirn der Galaxis

Titel: Das Gehirn der Galaxis
Autoren: Jack Vance
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Büro auf. »Gewisse Handlungen werden auf dem Konkurs in Polypolis vollzogen, ohne daß sie Kritik hervorrufen.«
    »Ja, das ist richtig.« Thissell sah sich im Büro um. »Warum soviel Sicherheit; Soviel Stahl und Beton?«
    »Schutz gegen Wilde«, erwiderte Rolver. »Sie kommen nachts von den Bergen, stehlen, was sie finden, töten alles, was sie an der Küste sehen.« Er ging zu einem Schrank und entnahm ihm eine Maske. »Hier. Benutze diese Mondmotte. Damit kommst du nicht in Schwierigkeiten.«
    Ohne jede Begeisterung besah sich Thissell die Maske. Sie bestand aus mäusefarbenem Fell mit einem Haartuff an beiden Mundwinkeln und federigen Fühlern an der Stirn. An den Schläfen hingen weiße Spitzenflügel, unter den Augen Reihen roter Falten, so daß die Wirkung gleichzeitig kläglich und komisch war.
    »Drückt diese Maske einen gewissen Prestigegrad aus?«
    »Nicht sehr viel.«
    »Schließlich bin ich ja Konsularvertreter«, betonte Thissell. »Ich vertrete die Heimatplaneten, hundert Milliarden Menschen …«
    »Wenn die Heimatplaneten forderten, daß ihre Vertreter die Maske eines Seedrachen-Besiegers trügen, würden sie besser einen Mann dieses Typs schicken.«
    »Ach, ich verstehe«, meinte Thissell bedrückt. »Nun, wenn ich muß …«
    Rolver wandte sich höflich ab, während Thissell die Seedrachen-Besiegermaske abnahm und die Mondmotte über den Kopf stülpte. »Ich nehme an, ich kann in den Läden etwas Passenderes finden. Man sagt mir, man brauche nur in einen Laden zu gehen und sich das auszusuchen, was einem behagt. Richtig?«
    Rolver musterte Thissell. »Diese Maske ist für den Moment durchaus passend. Und es ist ungeheuer wichtig, nicht irgend etwas aus einem Laden zu holen, ehe man den strakh -Wert des gewünschten Artikels genau kennt. Der Besitzer verliert an Prestige, wenn eine Person von niederem strakh seine beste Arbeit wählt.«
    Thissell schüttelte verzweifelt den Kopf. »Davon wurde mir überhaupt nichts erklärt. Natürlich wußte ich von den Masken und von der peniblen Tüchtigkeit der Handwerker, aber dieses Bestehen auf Prestige, das strakh oder wie das Wort lautet …«
    »Egal. Nach einem Jahr oder auch zweien wirst du dich schon besser zurechtfinden. Du sprichst doch die Sprache?«
    »Sicher. Ganz gewiß.«
    »Welche Instrumente kannst du spielen?«
    »Man sagte mir, alle kleinen Instrumente seien richtig, wenn ich nur zu singen verstünde.«
    »Sehr ungenau. Nur Sklaven singen ohne Begleitung. Ich rate dir, folgende Instrumente so schnell wie möglich zu lernen: das hymerkin für deine Sklaven. Die ganga für die Unterhaltung zwischen sehr guten Freunden oder mit jemandem, der ein wenig niedriger im strakh ist als du selbst. Der kiv ist für eine höfliche Unterhaltung gedacht, das zachinko für formelle Dinge. Strapan und krodatch sind für gesellschaftlich Niedrigerstehende, in deinem Fall, wenn du jemanden beleidigen willst. Das gomapard und das Doppelkamathil sind zeremoniös. Das crebarin , die Wasserflöte und das slobo sind auch sehr nützlich, aber die anderen Instrumente lernst du lieber zuvor. Damit kannst du dich wenigstens notdürftig verständigen.«
    »Übertreibst du da nicht?« meinte Thissell.
    Rolver lachte düster. »Absolut nicht. Und in erster Linie benötigst du ein Hausboot. Dann Sklaven.«
     
    Rolver brachte Thissell vom Landefeld zu den Docks von Fan, das war ein Weg von eineinhalb Stunden über einen angenehmen Pfad unter ungeheuer hohen, fruchtbeladenen Bäumen; an anderen hingen Korntrauben oder Zuckerbeutel.
    »Im Augenblick sind wir vier Außenweltler in Fan, dich mitgezählt. Ich bringe dich zu Welibus, dem Handelsfaktor. Ich denke, er hat ein altes Hausboot, das er dir zur Benützung überläßt.«
    Cornely Welibus lebte schon seit fünfzehn Jahren in Fan und hatte sich schon so viel strakh erworben, daß er seine Südwindmaske mit Würde tragen konnte. Das war eine blaue Scheibe, mit Lapislazuli eingelegt und umgeben von einer Aureole aus schimmernder Schlangenhaut. Er war viel herzlicher als Rolver und versorgte Thissell nicht nur mit einem Hausboot, sondern auch mit einer Reihe von Musikinstrumenten und ein paar Sklaven.
    Thissell war von soviel Großmut überwältigt und stammelte etwas von Bezahlung, doch Welibus schnitt ihm mit einer abwehrenden Handbewegung das Wort ab. »Mein lieber Freund, hier sind wir auf Sirene. Solche Kleinigkeiten kosten nichts.«
    »Aber ein Hausboot …«
    Welibus spielte eine kleine Weise auf seinem kiv . »Ser
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