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Das gelbe Hurentuch: Hannerl ermittelt (Historischer Roman) (German Edition)

Das gelbe Hurentuch: Hannerl ermittelt (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Das gelbe Hurentuch: Hannerl ermittelt (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fuchs
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teilnahmslos auf dem Boden oder auf einem niedrigen Hocker, pflegten ihre Hühneraugen, schnitten die Fußnägel oder bohrten in den Ohren. Andere wieder wussten nicht, was für einen aufwendigen Tand sie in ihr Haar stecken sollten, kein Band war zu bunt, kein Kamm zu aufdringlich. Wieder andere rieben sich mit allerlei Ölen und Cremen aus abgenutzten schmutzigen Tiegeln ein, denen eines gemeinsam war: Sie stanken aufdringlich und konnten doch nicht den säuerlichen Körpergeruch, der von den meisten Frauen ausging, übertünchen. Die Atmosphäre war trotzdem sehr geladen, spürte Elsbeth, und sie lag nicht falsch, denn Fronika konnte schon lang nicht mehr erwarten, es dieser eingebildeten Bohnenstange einmal so richtig zu zeigen!
    »Hallo, Waschbrett, reich mir mal die Bürste rüber!«, eröffnete sie den Zweikampf. Interessiert sahen die anderen von ihren Tätigkeiten auf und grinsten. Lustig war es schon, da waren sie doch gleich dabei! Und sie mussten nicht lang warten, denn die dürre Trude konterte postwendend:
    »Ich hab halt andere Qualitäten als ein herabhängendes Kuheuter.« Damit drehte sie ihr Hinterteil, lüftete den weiten Rock des Kleides gerade einmal so hoch, dass alle sehen konnten, dass sie nichts darunter trug und sich auf ihrem schmalen Hintern bereits eine Gänsehaut zeigte.
    »Sag mal, wie wär’s mit einem Untergewand, du frierst ja jetzt schon!«, meinte Ursel, eine schon etwas ältere Frau mit groben Gesichtszügen und hervorstehenden Zähnen, »du könntest dir dein bestes Stück verkühlen, und dann kannst du nicht wie ein abgemagerter Storch um die Männer herumscharwenzeln!«
    Eine kaum merkbare Röte überzog das Gesicht Gretlins, als sie einen kurzen Blick mit Elsbeth tauschte, und übertrieben geschäftig nestelte sie am Ausschnitt einer weiteren Frau, damit auch diese ihre Reize möglichst vorteilhaft umrahmt von Blau zeigen konnte.
    »Aber geh, allzeit bereit muss man sein!«, lachte Trude schnippisch und blitzte die Ältere an, »so viele Kerle wie du schlepp ich immer noch ab und wenn ich im Blasentee baden muss! Bei dir da unten hängt ja alles schon voll Spinnweben!«
    Grölend lachten die Frauen und schickten sich an, mehr oder weniger deftige Ergänzungen beizusteuern. Gretlin, der das jetzt doch zu viel wurde, rettete sich zu Elsbeth, die am Rande des Geschehens bei der Tür stand. Und gut war das, denn blitzschnell und kreischend sprang Ursel auf die Bohnenstange zu und ging ihr an die Haare, dass diese laut aufquietschte. Bei ihrem Alter hätte man ihr diese Behändigkeit gar nicht zugetraut.
    »Ja Herrgott noch einmal, ihr blöden Weiber ihr nichtsnutzigen, jetzt hört auf, euch gegenseitig diese blauen Fetzen an den Leib zu halten. Zieht’s euch eure alten Hadern an und hörts ma auf mit der Rauferei. Balgen könnt ihr euch nach dem Erntedank immer noch mit euren Kerlen, Arbeit wird’s genug geben«, damit öffnete ein übergewichtiger, jetzt schon am Morgen völlig verschwitzter Mann die schwere Tür und stand in seiner ganzen Größe mitten im Zimmer.
    »Ich möchte, dass ihr euch heute alle anstrengt und so viele abschleppt, wie nur möglich. Die Zeit nach der Weinlese lockert die Börsen. Und wenn ich sage alle, dann meine ich auch alle, ihr verlotterten Weibsstücke. Ich werde Schmarotzer hier nicht länger dulden. Wer nicht arbeitet, fliegt raus.« Mit einem kurzen Blick auf Elsbeth, die ängstlich auf Gretlin blickte, schloss er die Tür von außen.
    Betretene Stille herrschte unter den Frauen, bis Ursel ihre Sprache wiederfand.
    »Der stinkende Bock hat heute wieder eine Laune!«
    »Die bessert sich erst, wenn er sich seinen Teil von unserem Verdienst unter den Nagel gerissen hat«, meinte Trude, und alle Wut von vorhin war verraucht.
    »Wird schon nicht zu knapp sein, sein Anteil, …«, setzte Fronika nach, drehte sich um und rief wieder: »Gretlin, bitte, mein Mieder!« Geschäftig machte sich das Mädchen erneut daran, die dralle Frau noch enger in ihr Kleid zu schüren.
    Dorthe sah prüfend zu Elsbeth.
    »Lass die Kleine auf keinen Fall allein hier, dem schwitzenden Bock traue ich alles zu. Von wegen, sie soll sich alles von hier ansehen. Vergiss es, Elsbeth, lass sie mitkommen! Und überleg dir, was du mit ihr im Winter machst. Du hast dann die Kerle nur mehr in deiner Kammer, fürs Geschäft in der freien Natur ist es zu kalt.«
    »Hast ja recht. Sie wird sich wieder verstecken müssen«, seufzte Elsbeth und winkte Gretlin herbei.
    »Pass auf,

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