Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
sich, klar und deutlich zu sprechen. »Und so bin ich eine Sklavin geworden.« Sie machte eine Pause und sah noch einmal in die Gesichter der anderen, die sich ihrer Feindseligkeit nicht mehr so sicher waren. »Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Jahre lang. Dann wurde das Schiff, an das man mich verkauft hatte, von der Flotte geentert, und ich hatte eine Chance, die Schule zu beenden, auf die Akademie zu gehen und selbst Piraten zu jagen. Deshalb weiß ich es.«
    »Wenn das stimmt, ist das der Grund, warum die Pollys euch verfolgt haben«, sagte der Anführer der Gruppe.
    »Aber woher sollen wir das wissen?«
    »Weil sie die Wahrheit sagt«, sagte Aygar. Alle sahen ihn an, und Sassinak war überrascht, als er errötete. »Sie ist auf meinen Heimatplaneten Ireta gekommen. Sie hat mich in ihrem Kreuzer zum Prozeß hergebracht.«
    »Und du bist von Geburt an außerstande, zu lügen?« fragte der Anführer.
    Aygar schien über diesen Sarkasmus vor Wut zu kochen. Sassinak hob die Hand und hoffte, daß er die Geste zur Kenntnis nahm.
    »Das ist mein Ring von der Akademie«, sagte sie, zog den Ring vom Finger und hielt ihn hin. »Auf der Innenseite ist mein Name graviert und das Abschlußdatum auf der Außenseite.«
    »Sas-si-nak«, las der Anführer stockend. »Gut, das ist ein Beweis, ich bin mir aber nicht sicher wofür.«
    Sassinak nahm den Ring zurück, und der Anführer hätte vielleicht noch mehr gesagt, wäre nicht in diesem Moment aus dem Tunnel ein Neuankömmling hereingetrabt, der ein flaches schwarzes Kästchen trug, das wie ein Breitband-Abhörgerät aussah. Er ging ohne Umschweife auf den Anführer zu und fing zu reden an.
    »Die Pollys haben eine Meldung an alle Wachen durchgegeben, daß ein abtrünniger Flottencaptain namens Sassinak und ein großer, kräftig gebauter Zivilist gesucht werden. Sie haben einen gewissen Admiral Coromell umgebracht …«
    Der Anführer wandte sich Sassinak zu. Der Bote schien sie und Aygar jetzt erst zu bemerken und riß die Augen auf.
    »Ist das wahr?«
    »Nein.«
    »Wie, nein? Habt ihr niemanden umgebracht, oder habt ihr Coromell nicht umgebracht?«
    »Wir haben niemanden umgebracht, und der Tote ist nicht Coromell.«
    »Woher wollt ihr … Ach so!«
    Sassinak lächelte. »Wir waren am Tatort und sollten Admiral Coromell treffen, als sich jemand in seinem Alter und von ähnlicher Erscheinung an unseren Tisch setzte und prompt einige Löcher in den Kopf geschossen bekam. Wir haben uns schnell davongemacht, und von da an war man hinter uns her. Wer immer ihn umgebracht hat, war vielleicht wirklich davon überzeugt, daß es sich um Coromell handelte. Es würde eine sorgfältige Autopsie erfordern, um das Gegenteil zu beweisen. Es sei denn, der echte Coromell tauchte auf. Ich weiß nicht, wer uns einen falschen Coromell geschickt hat und warum, oder wer den falschen Coromell umgebracht hat und warum. Vielleicht wollte man uns auch einfach nur in Schwierigkeiten bringen. Meine und Aygars Aussagen könnten in dem bevorstehenden Prozeß von entscheidender Bedeutung sein.«
    Die ausdruckslosen Gesichter ließen erkennen, daß hier niemand etwas von einem bevorstehenden Prozeß gehört hatte.
    »Ist der da Aygar?« fragte der Bote. »Hinter dem sind sie nämlich her, und hinter einer gewissen Sassinak.«
    Die anderen tuschelten nicht einmal. Niemand wollte Sassinak in die Augen sehen. Sie konnte ihre Angst wie eine Spannung in der Luft spüren.
    »Sie haben Parchandri erwähnt«, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Wer ist dieser Parchandri?«
    Zu ihrer Überraschung löste sich die Spannung des Anführers mit einem bellenden Lachen. »Gute Frage! Wer ist dieser Parchandri? Sie könnten auch fragen, welcher Parchandri es ist. Wenn Sie der Flotte angehören und nie in Berührung gekommen sind mit …«
    »Wenn sie eine Sklavin gewesen ist, dann ist es nicht anders zu erwarten«, sagte der große Mann. »Das hätten sie zu verhindern gewußt.« Er wandte sich Sassinak zu. »Die Parchandris sind eine Familie, die für den Staatsdienst und die Flotte ungefähr dieselbe Bedeutung hat wie die Paradens für den kommerziellen Handel. Sie treiben’s genauso: sie bestechen und lassen sich bestechen, sie erpressen, entführen, biegen sich die Gesetze zurecht, wie es ihnen gerade paßt, und scheffeln satte Profite.«
    »Ich weiß, daß es einen Generalinspektor Parchandri gab«, sagte Sassinak.
    »Ach der. Ja, aber er ist nicht der einzige. Nicht einmal in der Flotte. Dem Stab

Weitere Kostenlose Bücher