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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Er sollte gar nicht hier sein, sondern im Flottenhauptquartier. Als sei er in feurigen Buchstaben in die Luft geschrieben, sah Sassinak jenen Initialisierungscode vor sich, der angeblich aus dem Büro des Generalinspektors stammte …
    »Ich versuche mir nur zusammenzureimen, wie alles zusammenhängt«, sagte sie zu Aygar, der noch einmal zurückblickte.
    Sollte sie etwas davon Aygar erklären? Seine eigenen Probleme waren kompliziert genug, und außerdem war er nicht berechtigt, in die intimen Geheimnisse der Flotte eingeweiht zu werden. Aber wenn etwas passierte … Sie schüttelte entschieden den Kopf. Es würde nicht mehr passieren, als daß sie an Parchandris Grab lachen würde. Das hieß, wenn Parchandri wirklich den Mord an Abe verschuldet hatte.
    In regelmäßigen Abständen kamen sie an Zugangsluken zu beiden Seiten, über und unter ihnen vorbei. Jede war mit Hilfe einer Schablone mit einer Nummer bemalt worden. Jede sah weitgehend so aus wie die anderen. Ohne Aygars Kartierungsmodul hätte Sassinak keine Ahnung gehabt, wohin sie gehen sollten.
    Sie hatte das leise Wimmern schon einige Sekunden gehört, bevor sie es bewußt wahrnahm, und dann sprang sie vor und tippte Aygar auf die Schulter. »Hören Sie.«
    Er zuckte die Achseln. »Der ganze Planet macht Geräusche«, sagte er. »In einer Stadt kann niemand etwas hören. Jedenfalls nichts, das etwas bedeutet.«
    »Wie weit ist es noch?« fragte Sassinak. Das Winseln wurde geringfügig lauter.
    »Noch etwa einen halben Kilometer, wenn ich die Anzeige richtig deute.«
    »Zu weit.« Sie sah sich um und entdeckte weniger als zwanzig Meter vor ihnen, neben der Schiene und unter dem Kabelbündel, eine Zugangsluke. »Wir nehmen die da.«
    »Aber warum?«
    Das Wimmern war lauter geworden, und ein leichter Luftzug berührte ihr Gesicht. Aygar fuhr herum und lief auf die Luke zu. Sassinak holte ihn ein und half ihm, sie zu öffnen. Sofort ging eine Alarmsirene los, und ein orangefarbenen Licht blitzte. Sassinak unterdrückte einen Fluch. Wenn sie von diesem Planeten je wieder fortkam, würde sie nie mehr, unter keinen Umständen, auf einem Planeten landen! Aygar steckte bereits die Beine in die Luke, aber Sassinak entdeckte eine weitere nur fünf Meter vor ihnen.
    »Ich werde die da auch öffnen. Dann werden sie nicht wissen, durch welche wir gekrochen sind.«
    Sie konnte durch das Heulen der Alarmsirene das Wimmern des herannahenden Einschienenwagens nicht hören, aber die Änderung des Luftdrucks war deutlich zu spüren. Sie lief, wie sie seit Jahren nicht mehr gelaufen war, mühte sich mit dem Lukendeckel ab, warf ihn zurück und zuckte zusammen, als eine weitere Alarmsirene losheulte und ein Licht anging. Dann lief sie zurück zur ersten Luke und stieg ein. Aygar war klugerweise schon ein Stück hinuntergeklettert, um ihr Platz zu schaffen. Ein kurzer Ruck, und die Luke schloß sich über ihnen. Ringsum war wieder alles dunkel. Sassinak hörte die Sirenen immer noch heulen. Von dieser Luke? Von der anderen? Von beiden?
    Während des ganzen Abstiegs, der sehr viel länger dauerte als alle bisherigen, tadelte sie sich selbst. Sie wußte nicht einmal, ob der Einschienenwagen bemannt war. Es konnte sein, daß er weder über Fenster noch über Sensoren verfügte. Sie hätte mit Aygar möglicherweise ruhig stehenbleiben und ihn vorbeifahren lassen können, um danach weiter Aygars Kartierungsmodul zu folgen. Vielleicht aber auch nicht. Nachträgliche Überlegungen halfen einem nicht, mit den Konsequenzen klarzukommen. Sie holte einmal tief Luft und ermahnte sich, nicht zu verkrampft zu sein. Obwohl eins nach dem anderen schief gegangen war, so waren sie doch immer noch am Leben, unverletzt und entwischt. Das mußte etwas wert sein. Ihr Fuß berührte Aygars Kopf. Er hatte das Ende der Leiter erreicht.
    »Ich kann keine Luke finden«, sagte er. Seine Stimme hallte leise durch die dunkle Kammer. »Ich werd’s mal bei Licht versuchen.«
    Sassinak schloß die Augen und öffnete sie wieder, als ihre Lider rosig aufleuchteten. Sie stand mit Aygar auf dem Grund eines leicht gebogenen, nahezu vertikalen Schachts, und außer einer grob verschweißten Fuge waren die Wände völlig glatt. Aygars Atem ging laut und stockend.
    »Wir … wir müssen einen Ausweg finden. Es muß einen Ausweg geben!«
    »Wir werden ihn finden.«
    Sassinak fühlte sich in Tunneln und Schächten fast zu Hause, Aygar hatte aber, bevor er auf die Zaid-Dayan gekommen war, große Scheu gehabt, in einen

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