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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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verpflegte. Doch dies hier war eine gewisse Art von Kommunikation. »Dann gibt’s auch was zu essen, aber gerade genug, um nicht zu sterben. Ausscheidungen werden entfernt.«
    »Hat man dir gesagt, wohin wir unterwegs sind?«
    Ein ohrenbetäubendes Kreischen ließ ihn zusammenzucken. Der Ryxi hüpfte herum, prallte nacheinander gegen die Wände und schrie etwas in der Sprache der Ryxi. Der Bronthin kauerte sich zu einem großen Klumpen zusammen, so daß nur noch Dupaynil dem Ryxi im Weg stand. Er versuchte ihn umzureißen, aber ein knotiger Fuß traf ihn am Brustkorb. Der Ryxi wackelte mit seinem Hahnenkamm, jammerte lauthals und holte zu einem weiteren Tritt aus, aber Dupaynil rollte sich hinter den Ssli-Tank.
    »Nimm’s locker!« rief er, wußte aber, daß es keinen Sinn hatte. Ryxi nahmen nie etwas locker. Dieser hier beruhigte sich aber wenigstens ein wenig. Er atmete schwer, und sein Kamm war nur noch halb aufgerichtet.
    »Sie haben gesagt …«, kam ein kummervolles tiefes Stöhnen von dem Bronthin. Dupaynil hatte noch nie einen Bronthin Standard sprechen gehört. »Diese heimtückischen Fleischfresser. Wir haben den Thek gesagt, was dabei herauskommen würde. Sie wedeln mit den Schwänzen über den Sand der Vernunft, wo Beweise der Weisheit gedeihen.« Die Bronthin hatten es ohne Papier oder Computer zu einer hochentwickelten Mathematik gebracht, indem sie ihre Gleichungen auf glatte Lehmoder Sandflächen schrieben. Obwohl ihre drei stummelartigen Finger keine feineren Werkzeuge manipulieren konnten, hatten sie eine elegante mathematische Kalligraphie entwickelt. Und sehr förmliche Höflichkeitsfloskeln, in denen der ›Sand der Vernunft‹ eine Rolle spielte. Ein Fohlen (ein menschlicher Begriff), das mit seiner Schwanzquaste die Rechnungen eines anderen auswischte, wurde streng bestraft. Bronthin waren außerdem strenge Vegetarier und zogen es vor, auf ihrer Heimatwelt, auf der es nur kleine und unintelligente Raubtiere gab, friedlich zu weiden. Sie waren Pazifisten.
    Duapynil beobachtete den Ryxi aufmerksam. Seine Rippen schmerzten. Auf einen weiteren Tritt konnte er verzichten. »Hast du einen Plan?« fragte er den Bronthin.
    »Die Wahrscheinlichkeit, in nicht lebensfähigem Zustand von diesem Schiff zu entkommen, beträgt weniger als 0,1 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, in lebensfähigem Zustand von diesem Schiff zu entkommen, beträgt weniger als 0,0001 Prozent. Die Faktoren, die zu diesem …«
    »Spar dir die Mühe«, sagte Dupaynil und überlegte sich eine Entschuldigung. »Meine mathematischen Fähigkeiten reichen nicht aus, um die Schönheit deiner Berechnungen anzuerkennen.«
    »Wie freundlich, daß du mir die Mühe ersparst, in Standard zu übersetzen, was nur in der Sprache der ewigen Gesetze angemessen ausgedrückt werden kann.« Der Bronthin gab ein Seufzen von sich, das Dupaynil so verstand, daß das Gespräch beendet war.
    Der Ryxi allerdings schien auf eine Unterhaltung ganz versessen zu sein, nachdem er sich soweit beruhigt hatte, daß ihm sein Standard wieder einfiel.
    »Diese unwürdigen Reptilien«, schnatterte er. »Sie sind es nicht wert, Eier zu legen!« Nicht schon wieder, dachte Dupaynil und machte sich darauf gefaßt, daß er jetzt erfahren würde, was die Ryxi zu diesem Thema zu sagen hatten. »Sie haben dicke Schalen. Man kann einen Seti in seiner Schale noch nicht einmal sehen. Aber das macht keinen Unterschied, weil sie sowieso nichts unternehmen, selbst wenn sie wissen, daß etwas nicht stimmt. Sie lassen die Jungen einfach sterben, wenn sie’s nicht allein schaffen. Manche pflegen nicht einmal ihre Nester. Oder warnen sie vor Raubtieren. Sie sagen, daß sie dem Heiligen Glück die Entscheidung überlassen. Ich würde das kriminelle Vernachlässigung nennen.«
    »Verdammenswert«, sagte Dupaynil und wich vor dem Tanz dieser kraftvollen Füße zurück. Auf einmal hörte er aus unbestimmbarer Richtung eine glockenartige Stimme.
    «Freund von Sassinak?»
    Dupaynil versuchte seine Verblüffung in Zaum zu halten und schaute sich um. Der Bronthin schien zu dösen, wie es Bronthins die meiste Zeit taten, und der Ryxi putzte gerade mit ruckartigen Schnabelhieben seine Federn. Die beide Lethi klebten immer noch miteinander an der Schwefeltafel.
    « Schau nicht … in den Tank.»
    Er schaffte es, auf die leere Fläche über dem Bronthin zu starren, während die Stimme weitersprach und sein Geist davor zurückschreckte. Er hatte sich Berichte über Telepathie immer nur sehr ungern

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