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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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angehört, und die Realität gefiel ihm noch viel weniger.
    «Du bist ein Freund von Sassinak. Wir begrüßen dich. Wir sind mehr oder weniger, als wir scheinen.»
    Natürlich. Die Ssli. Ssli-Larven konnten also doch kommunizieren! Er konnte in seinem Geist nichts ›fühlen‹, wenn die Stimme verstummte, aber das bedeutete nicht, daß die Larve oder die Larven ihn nicht belauschten.
    «Keine Zeit, deine dunklen Geheimnisse zu erforschen. Wir müssen planen.»
    Wenn sie seinen Widerwillen gegen ein eingehenderes Abhorchen aufgeschnappt hatten, dann lasen sie zumindest seine oberflächlichen Gedanken. Er sah eine gewisse Ironie darin, wenn das Innerste eines Menschen, der sonst andere ausspionierte, plötzlich von Aliens von innen nach außen gekehrt wurde. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, eine klare Botschaft zu formulieren.
    »Starrst du aus einem bestimmten Grund an die Wand?« fragte der Ryxi, dessen Federn jetzt wieder glatt anlagen.
    Dupaynil hätte den Ryxi dafür erwürgen können, daß er seine Konzentration störte, doch in diesem Moment spürte er eine federleichte Berührung, die ihn beruhigte, und einen Anflug von Belustigung.
    »Ich bin sehr müde«, sagte er ehrlich. »Ich brauche Ruhe.«
    Mit diesen Worten suchte er sich einen freien Platz auf dem Boden, zwischen der Wand und dem Ssli-Tank, kauerte sich hin und barg den Helm im Schoß. Der Ryxi rümpfte die Nase, drehte den Kopf nach hinten und steckte ihn in die Rückenfedern. Dupaynil schloß die Augen und starrte auf den Bildschirm seiner Augenlider.
    « Was können wir tun?»
    «Allein nichts. Wir haben gehofft, sie würden einen Menschen bringen.»
    « Was sollte das heißen: ›mehr oder weniger‹?»
    Wieder ein Anflug von Belustigung. «Wir sind nicht beide Ssli.»
    Die Stimme sagte nichts mehr, und Dupaynil dachte darüber nach. Wenn sie jetzt seine Gedanken lasen, war es ihm ganz recht. Nicht beide Ssli? Eine andere Alienrasse, die unter Wasser lebte? Plötzlich begriff er, was dahinter stecken mußte, und er hätte fast laut losgelacht.
    « Ein Weber?»
    « Genau. »
    « Tut mir leid, aber ich glaube nicht, daß sie mich diesen Tank zu den Fluchtkapseln schieben lassen. Vorausgesetzt, sie haben welche.»
    « Das ist nicht unser Plan. Dürfen wir ihn dir anvertrauen?»
    Es war ein seltsame Frage von Wesen, die einem geistige Intimität aufzwingen konnten und es bereits getan hatten, aber Dupaynil war in der Stimmung, jede angebotene Höflichkeit anzunehmen.
    « Gem. »
    Er verkrampfte, wappnete sich gegen irgendein unbeschreibliches Gefühl, aber es kam nichts. Es wurden lediglich neue Informationen in die vorhandene kognitive Matrix eingeschrieben, als ob er so schnell lernte, daß die Informationen in sein Langzeitgedächtnis übergingen, bevor er sie bewußt zur Kenntnis nehmen konnte. Der Bronthin, erfuhr er, war von den Seti als Mathematikexperte angestellt worden. Auf Grundlage seiner Berechnungen und Modelle hatten sie den optimalen Zeitpunkt bestimmt, um den Angriff zu wagen.
    Und der Bronthin hatte keine Möglichkeit gehabt, die Föderation zu warnen. Bronthins konnten die Kommunikationsanlagen der Seti nicht manipulieren, sie waren nicht telepathisch veranlagt, und sie litten unter schweren Depressionen, wenn sie vom sozialen Verband ihrer Herden isoliert wurden. Was den Ssli anging, so war er in seinem Tank an Bord gebracht worden, nachdem man ihn aus einem Rekrutierungsdepot der Flotte gestohlen hatte. Der Weber, der in diesem Depot als Wachmann diente, war von dem Einbrecher niedergeschossen worden und hatte nur überlebt, indem er seine Gestalt wechselte und sich als Ssli-Larve in den Tank rettete. Die Diebe hatten den Unterschied zwischen einem Weber und einer Ssli-Larve nicht gekannt und offenbar angenommen, daß in jedem Tank zwei oder mehr Larven untergebracht wurden, für den Fall, daß eine starb.
    « Aber was können wir tun?»fragte Dupaynil.
    « Du kannst mit dem Bronthin sprechen und herausfinden, was er über diese Flotte weiß. Er hat die Informationen erhalten, um Modellberechnungen anzustellen. Er muß es wissen. Aber er ist deprimiert. Deshalb will er nicht reden. Später, wenn wir den FTL-Raum verlassen, kannst du den Bildschirm beobachten. Wir haben keine Augen dafür. Aber der Ssli kann mit anderen Ssli Kontakt aufnehmen, und jeder Ssli auf einem Flottenschiff hat einen Biokontakt zum Captain.»
    Dupaynil mußte seinen ganzen beträchtlichen Charme aufbieten, um den Bronthin aufzumuntern. Anfangs wandte

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