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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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der Alien sich ab und murmelte Zahlenreihen vor sich hin, aber es half, als er ihm eine zweite Schale Wasser anbot. Er brachte auch dem Ryxi instinktiv noch etwas Wasser, und diesmal gab der gefiederte Alien ihm die Schale zurück, statt sie einfach fallenzulassen. Aber es waren viele Schalen und viele Sitzungen erforderlich, in denen er dem Bronthin Halme des trockenen Grases anbot, das die Seti ihm hinwarfen, bis der Alien nennenswerte Reaktionen zeigte. Schließlich rieb er seinen schweren Kopf an seinem Arm, nahm seine Hände zwischen seine muskulösen Lippen und sagte: »Ich … ich werde versuchen, Standard zu sprechen … danke für die Freundlichkeit …«
    »Auch wenn Standard für ein Genie deiner Art ungeeignet und zu unpräzise ist, könntest du mir trotzdem sagen, wie viele Schiffe in dieser Größe die Seti dabeihaben?«
    Der Bronthin ließ die lange Oberlippe herunterhängen und seufzte.
    »Das Verhältnis solcher Schiffe zu den nächstkleineren und den nächstkleineren danach und den kleinsten ist 1,2 zu 3,4 zu 5,6 zu 5 zu 4. Ein interessantes Verhältnis, das die Seti wegen seiner unregelmäßigen Harmonie gewählt haben, wenn ich sie recht verstehe.« Er schüttelte den langen Kopf. »Ach … nie wieder werde ich auf den süßen grünen Auen der Heimat weiden oder in Gesellschaft meiner Freunde mit dem Schwanz über den Sand wischen.«
    »Wieviel Mut du in deiner Einsamkeit beweist«, sagte Dupaynil. Seiner Erfahrung nach konnte man einer ängstlichen Person vorübergehend zu etwas Mut verhelfen, wenn man sie eben für ihren Mut lobte. »Und auf welche absoluten Zahlen bezieht sich dieses Verhältnis?«
    Mit einem Laut, der einem Naserümpfen nahekam, schlug der Bronthin seine schönen lindgrünen Augen ganz auf.
    »Aha! Du hast verstanden, daß dieses Verhältnis nur theoretisch ist. Die Flotte besteht aus echten Schiffen, von denen zu jedem Zeitpunkt ein gewisser Anteil zur Wartung und dergleichen außer Dienst ist. Was jene angeht, die tatsächlich hier sind, sofern hier überhaupt eine Bedeutung hat … bist du mit Sere-kleth-vladins Transformationsreihe und ihrer Anwendungen auf die Hyperraum-Fluktuationsvarianten vertraut?«
    »Leider nicht«, sagte Dupaynil, der nicht einmal wußte, daß es solche Dinge überhaupt gab – ganz zu schweigen davon, was sie bedeuteten.
    »Ahhh … Einhundertvier. Acht davon wie dieses, was natürlich auf 22,6 und 37,3 und 35,9 Schiffe der anderen Klasse schließen lassen müßte, aber Bruchteile von Schiffen gibt es ja nicht. Also dreiundzwanzig der nächsten Klasse, dann siebenunddreißig und sechsunddreißig. Und weil das die nächste logische Frage wäre«, fuhr der Bronthin fort, und seine Augen fingen an zu funkeln, »werde ich erklären, daß die passive Verteidigung des Zentralsystems der Föderation, sofern sie nicht manipuliert worden ist, mindestens 82% davon zerstören kann. Die übrigen hätten wenig Aussichten, die Planeten anzugreifen oder den Hohen Rat zu zerschlagen. Aber die Seti rechnen mit Manipulationen, welche die Effektivität der passiven Fernscanner auf 41 % reduzieren werden, und mit einer besonderen Unterstützung, über die ich nichts weiß, um zusätzliche Verteidigungsanlagen lahmzulegen. Es ist geplant, daß dieser Eingriff während der Sitzungen des Hohen Rats und der Winterassisen stattfindet, wenn die Anwesenheit vieler Schiffe ohnehin für Verwirrung sorgt.« »Sie erwarten keinen Widerstand von der Flotte?« Der Bronthin riß das Maul auf, zeigte die rechteckigen Mahlzähne eines Pflanzenfressers und gab einen gedehnten Laut zwischen einem Muhen und einem Eselsschrei von sich. »Entschuldige bitte«, sagte er dann. »Wir mißverstehen die Natur des Menschen immer wieder. Wir haben vor langer Zeit dagegen gestimmt, Gelder für Zwecke zu bewilligen, die nur der Erweiterung des Territoriums dienen. Diese Seti rechnen damit, daß alle Flottenschiffe im Zentralsystem der Föderation lahmgelegt sind. Und auch dafür haben wir gestimmt, weil wir es für nötig hielten, daß alle Flottenschiffe entwaffnet werden, damit sie den Hohen Rat nicht entmachten können.«
    »Ein verständlicher Fehler für eine so friedliebende Rasse«, murmelte Dupaynil beruhigend.
    Sassinak würde mit der Zaid-Dayan dort sein. Hatte sie ihr Schiff vollständig entwaffnet und sich darauf verlassen, daß sich auch die anderen an die Anweisung hielten? Aus irgendeinem Grund bezweifelte er es. Aber solang die lokale FES-Regierung sie überwachte, würde sie

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