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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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mich furchtbarrr nervös. Verrrschwinden Sssie sssofort!«
    Er bekam keine Gelegenheit, aus eigener Kraft zu gehen. Der Captain hatte offenbar noch nach den Seti-Wachen gerufen, denn plötzlich wurde er unter den Armen gepackt und sehr viel schneller durch seltsame Korridore geschleift, als er selbst hätte gehen können.
    Als die Wachen schließlich stehenblieben und seine Arme losließen, fand er sich in einer kleinen Kammer mit einer Anzahl von Aliens wieder. Der Bronthin nahm den meisten Platz ein, weil er seinen massigen, pferdeartigen Körper und den schweren Kopf beim besten Willen nicht einziehen konnte. Ein Paar Lethi klebte aneinander wie zwei große gelbe Mühlsteine, denen sie so ähnelten. In der Ecke hatte sich ein Ryxi zusammengekauert und bauschte sein Gefieder, und in einem durchsichtigen Tank flitzten zwei Ssli-Larven hin und her. An einer Wand hing ein Bildschirm, der einen schwindelerregend wilden Farbwirbel zeigte; mehr konnte eine Außenkamera vom FTL-Raum nicht einfangen. Daneben zeigte eine deutlich als solche erkennbare Skala den Druck verschiedener atmosphärischer Komponenten an. Die Luft war atembar, aber nicht besonders angenehm.
    Hatten die Seti etwa eine Reihe fremdrassiger Beobachter gesammelt, die sie angaffen konnten? Dupaynil fragte sich, wer der Mensch gewesen wäre, wenn er und Panis nicht aufgetaucht wären. Sicher nicht der Flottenattaché. Wahrscheinlich der Botschafter. Waren sie alle darüber informiert worden, was vor sich ging? Er knackte vorsichtig die Dichtung seines Helms und schnüffelte. Eine Spur Schwefelgeruch hing in der Luft, die etwas zu feucht und zu warm war. Hier stand offenbar keine Dusche zur Verfügung. Mit einem Seufzen nahm er seinen Helm ab und begrüßte seine neuen Gefährten.
    Niemand antwortete. Dem Ryxi stand der Schnabel offen, was laut einem Ausbildungshandbuch – wenn Dupaynil sich recht erinnerte – soviel bedeutete wie: »Keine Chance. Ich will nicht mit dir reden, bevor du das Geld hast.« Er hatte nie die Bronthinsprache gelernt (kein Mensch hatte das je), aber die tonnenartigen blauen Mathematiker zogen ohnehin Gleichungen jeder anderen Form der Verständigung vor. Die Lethi kannten keinerlei akustische Kommunikation. Sie unterhielten sich mittels chemischer Botschaften und konnten nur an einen Biokontakt angeschlossen werden, wenn sich mindestens acht Individuen zusammengefunden hatten. Damit blieben nur die Ssli-Larven übrig, die ohne einen Biokontakt aber auch keine Möglichkeit hatten, sich mit anderen zu verständigen. Es war ohnehin strittig, wie intelligent die Larven eigentlich waren. Sie besuchten die Flottenakademie, um Navigationstheorie zu lernen, aber Dupaynil hatte noch nie eine mit einem Ausbilder reden gehört.
    Er hätte ihnen eine Nachricht schreiben können, nur hatte er nichts zum Schreiben bei sich. Die Seti hatten nichts von seinen Sachen aus der Kabine mitgebracht; er harte nur seine Kleidung und den Anzug, in dem er steckte.
    Es war gar nicht so schlimm, dachte er und zwang sich zum Optimismus. Die Seti hatten ihn und die anderen noch nicht umgebracht. Sie wollten ihre Gäste offensichtlich auch nicht verhungern lassen, obwohl sich Dupaynil fragte, ob die Tafel aus elementarem Schwefel wirklich ausreichte für die Lethi, die sich daran klammerten. Er fand einen Wasserspender und sogar eine kleine Nische mit eigenartig geformten Schalen, in die er das Wasser füllen konnte. Er goß sich eine Schale voll und leerte sie in einem Zug. Etwas stieß an seinen Arm und machte ihn auf den Bronthin aufmerksam, der kummervoll auf die Schale schaute und ein tiefes, grunzendes Muh von sich gab.
    Ach ja. Bronthin konnten nicht besonders gut mit kleinen Werkzeugen umgehen. Dupaynil goß dem Bronthin Wasser ein und hielt ihm die Schale zum Trinken hin. Der Bronthin wischte sich das Gesicht mit einer rauhen, furchigen, lavendelfarbenen Zunge ab und hinterließ einen schwachen, süßlichen Geruch. Das nervöse Geschnatter, das durch die Kammer hallte, stammte von dem Ryxi, der inzwischen aufgestanden war, die Federn gespreizt und die Stummelflügel ausgebreitet hatte. Dupaynil verstand dies als eine Aufforderung und füllte eine weitere Schale. Der Ryxi entriß sie ihm mit seinen Flügelklauen und trank durstig.
    »Sie füllen nur einmal täglich Wasser für uns nach«, piepste der Ryxi und ließ die leere Schale fallen. Dupaynil hob sie weniger elegant auf, als er sie gefüllt hatte. Er war nie ein Typ gewesen, der andere

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