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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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bestimmte das Maß an zusätzlichen Risiken, zu dem die Seti sich genötigt sahen, indem sie Würfel warfen oder Zufallsgeneratoren benutzten. »Das Ruhmreiche Chaos«, wie sie den unbestimmten Zustand bezeichneten, in dem Schiffe reisten oder schneller als das Licht zu reisen schienen, war unsicher genug und bedurfte keiner Unterstützung. Deshalb warfen sie gezinkte ^Würfel, als ein Zeichen des Respekts oder damit die Götter des Zufalls eingreifen konnten, wenn sie es wünschten.
    »Auch dem Krieg«, fuhr der Captain fort, »hat ssseine eigenen Unsicherrrheiten, so dasss sich ein würrrdiger Kommandant auf dem Schlachtfeld von ssseiner eigenen Weisheit und Intuition leiten lassen darrrf. Gelegentlich greift man auf die Würfel oderrr die Wurrrfhölzer zurrrück, ein Ausssdruck von Mut, den alle respektieren, aberrr je mehrrr in die Schlacht geworrrfen wird, desto unwahrscheinlicherrr wird’sss. Sie aberrr …« Sein zähnebleckendes Grinsen beruhigte Dupaynil nicht im mindesten. »Sie sssind anderrrs alsss wirrr und werrrden mit zureichenderrr Gewisssheit scheiterrrn, wenn wirrr Ihnen nicht die Chance geben, an unserrrem Spiel teilzunehmen. Wie die Würrrfel gezeigt haben, bleibt Ihnen dasss Glück treu, deshalb bietet dasss Chaos Ihnen die Chance, unsss aufzuhalten. Ich haben Ihnen unserrren Plan errrklärt, und Sssie dürrrfen fragen, wasss Sssie wollen. Sssie werden nicht in Ihrrr Quartier zurückkehren.«
    Dupaynil kämpfte gegen eine Vision an, in der er sich selbst als Zwischenmahlzeit der Seti sah. Wenn er Fragen stellen durfte, würde er viele Fragen stellen.
    »Erfolgt diese Aktion aus zufälligem Anlaß oder hat eine Änderung der Föderationspolitik sie herausgefordert?«
    Der Captain gab ein unartikuliertes Knurren von sich, dann verfiel er in eine weitschweifige, unzusammenhängende Tirade über die Verbündeten der Föderation. Die Seti empfanden ein gewisses Mitgefühl für die menschlichen Schwerweltler, die sie als Opfer genetischer Manipulation verstanden. Außerdem hatte einige Schwerweltler die richtige Einstellung bewiesen, indem sie die Herausforderung des Zufalls angenommen, zum Beispiel die Halle des Disputs durch das Tor der Ehre betreten hatten. Einige Menschen waren selbst Spieler, risikofreudige Unternehmer, die ein ganzes Vermögen auf eine vielversprechende Lagerstätte von Bodenschätzen setzten oder in ein Kolonieprojekt investierten. Davor hatten die Seti Respekt. Die Paradens zum Beispiel verdienten es, Eier zu legen. (Dupaynil konnte sich vorstellen, was die eleganten Paraden-Damen davon halten würden.) Aber die Mehrzahl der Menschen sehnte sich nach Sicherheit. Sie waren geborene Sklaven und verdienten es, so zu leben.
    Was die verbündeten Aliens anging … Der Captain spuckte etwas aus, das Dupaynil glücklicherweise nicht riechen konnte. Die feigen Weber, diese Gestaltwandler, die den Beschränktheiten einer bestimmten äußeren Form nicht trauten … Dann die Bronthins, die darauf beharrten, daß es mathematische Beschränkungen für Chaos und Zufall gab, und statistische Analysen vorzogen. Die Ryxi, die des Eierlegens nicht würdig waren, weil sie nicht nur das Geschlecht ihrer ungeschlüpften Küken bestimmten, sondern sogar chirurgische Eingriffe durch die Eierschale vornahmen. Die Seti dagegen hatten den Anstand, knurrte der Captain, ihren Nachwuchs so ausschlüpfen zu lassen, wie er nun einmal war, und die Konsequenzen zu tragen. Dann waren da noch die Ssli, die darauf bestanden, ihre mobile Larvenform aufzugeben, um sich festzusetzen und ihr ganzes restliches Leben an einem Ort zu verbringen, was einer Ablehnung des Zufalls gleichkam.
    Dupaynil wollte sagen, daß man von einem Ssli an Bord eines Kriegsschiffs wohl kaum behaupten konnte, daß er sein ganzes Leben ›an einem Ort‹ verbrachte, aber dann fiel ihm ein, daß niemand von den Ssli in Flottenschiffen wußte, und er fragte statt dessen: »Und was ist mit den Thek?«
    Diesmal schlug der Schwanz des Captains so hart auf den Boden, daß sein Schmuck zersprang.
    »Die Thek!« tönte er. »Abscheuliche Klumpen geometrischer Regelmäßigkeit. Undifferenziert, wahllosss, fessstgelegt, obssszön …« Er setzte den Wortschwall in einem Seti-Dialekt fort, dem Dupaynil nicht einmal ansatzweise folgen konnte. Schließlich gingen ihm die Beschimpfungen aus, und er warf Dupaynil einen säuerlichen Blick zu. »Ich kann von Glück rrreden, daß Sssie meine Suppe würrrzen werden, Sssie Unglücklichem:, denn Sssie machen

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