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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Anlage verteidigt werden mußte. Aber jetzt, da Sassinak dort unten verschwunden war, ruhte die ganze Last der Verantwortung für das Schiff auf ihren Schultern. Sie wünschte, Ford würde wieder von dort auftauchen, wohin er sich verzogen hatte. Sie wünschte, Sassinak würde zurückkommen. Zum Teufel mit diesem Admiral, dachte sie. Coromell, oder wer immer es gewesen war, hatte sie weggelockt. Und weshalb? Um sie von dem Prozeß fernzuhalten? Um die Zaid-Dayan lahmzulegen?
    Ein Blinken machte sie darauf aufmerksam, daß jemand sie über den Flottenkanal sprechen wollte, und sie steckte sich den Stöpsel ins Ohr. »Leutnant Commander Arly, zur Zeit Captain der Zaid-Dayan.«
    »Arly, hier ist Lunzie. Erkennen Sie meine Stimme?«
    Natürlich erkannte sie die Stimme. Sie hatte Sassinaks erstaunlich junge Vorfahrin als angenehme Frau kennengelernt. Aber warum rief Lunzie über den Flottenkanal an? »Ja. Warum?«
    »Es ist wichtig, daß Sie mich als die erkennen, die ich zu sein behaupte. Ich befinde mich in der Föderationszentrale. Ich kann Ihnen aber nicht sagen wo.«
    Arlys Herz machte einen Sprung. War Sassinak vielleicht bei ihr? Versteckten sie sich?
    »Was ist mit Sass … Commander Sassinak?« Sie hörte den rauhen Unterton in ihrer eigenen Stimme und hoffte, daß Lunzie ihn nicht bemerkte.
    »Wir wissen es nicht. Arly, der echte Admiral Coromell möchte mit Ihnen sprechen. Ich weiß, daß es der echte Coromell ist, weil ich ihn vor vielen Jahren kennengelernt habe. Vor meinem letzten Kälteschlaf. Vertrauen Sie mir?«
    Etwas an der Stimme klang anders. Irgend etwas hatte sich verändert, seit Lunzie sich im Sektorhauptquartier von Arly verabschiedet und das Schiff verlassen hatte. Arly dachte nach. Lunzie klang reifer, selbstsicherer. War das wichtig? Hatte es irgendeine Bedeutung? Und selbst wenn sie Lunzie nicht vertraute, war sie immer noch neugierig, was dieser mysteriöse Coromell ihr zu sagen hatte. Sie gab Bures ein Zeichen, und als er sich heranbeugte, tippte sie eine Nachricht in ihre Konsole: holen Sie das Flaggoffizier-Verzeichnis. Bures nickte. Arly hoffte, daß ihre Stimme ruhig klang, als sie weiterredete.
    »Ich glaube, daß Sie Lunzie sind, wenn Sie das meinen.«
    »Das meinte ich zwar nicht, aber es dürfte genügen. Hier ist er.«
    Eine Pause trat ein, dann meldete sich eine tiefe Stimme, die es offenkundig gewöhnt war, Befehle zu erteilen.
    »Hier ist Admiral Coromell. Sind Sie Leutnant Commander Arly?«
    »Ja, Sir.«
    Bures reichte ihr das Verzeichnis, und sie blätterte es durch. Coromell war groß, hatte graue Haare und strahlende blaue Augen. Ein stattlicher Mann, selbst in seinem fortgeschrittenen Alter. Er war wahrscheinlich sehr attraktiv gewesen, als Lunzie ihn kennengelernt hatte. Arly fragte sich, ob zwischen den beiden etwas lief, und zwang sich, ihm zuzuhören.
    »Wie Sie sicher schon bemerkt haben, befinden wir uns in einer kritischen Lage. Ihr Captain ist verschwunden, und die lokalen Ordnungskräfte waren bis vor wenigen Stunden noch davon überzeugt, daß sie mich umgebracht hat. Ich habe nicht herausfinden können, was passiert ist, und einige meiner Leute sind auch verschwunden.«
    »Sir, ich hatte angenommen, der Admiral mache drüben auf Sechs einen Jagdurlaub. Das hat Commander Sassinak mir jedenfalls gesagt.«
    »Das war ich auch. Ich wurde dringend zurück gebeten, aber meine Rückkehr wurde kompliziert durch Lunzies …«
    Ein Blinklicht auf der Konsole lenkte Arlys Aufmerksamkeit von Coromell ab. Der Ssli schlug über seinen Biokontakt Alarm. Durfte Arly einen Admiral unterbrechen?
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte sie so standhaft, wie sie konnte. »Unser Ssli meldet gerade etwas.«
    Er schnaubte nicht gerade, aber der Laut, den er von sich gab, deutete auf eine Nervosität hin, die er kaum beherrschen konnte. »Dann überprüfen Sie’s.«
    Arly griff ans Pult, und die Nachricht des Ssli erschien auf dem oberen Bildschirm der Konsole.
    »Feind im Anflug. Seti-Flotte verlässt den FTL-Raum und dringt ins System ein. Sie rechnen mit Unterstützung, um unbemerkt zu bleiben und der Systemverteidigung zu entgehen.«
    Ihre Hände zitterten schon, als sie diese wenigen Zeilen gelesen hatte. Es folgten Details über das Ausmaß der Bedrohung: die Anzahl der Schiffe, die Masse, die geschätzte Bewaffnung, die wahrscheinliche Mannschafts- und Truppenstärke.
    Bures, der sich den Hals verrenkte, um die Nachricht zu lesen, gab einen unterdrückten Pfiff von sich. Mayerd und

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