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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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und trat in den dämmernden Abend hinaus, der die Straßen auf subtile Weise anders erscheinen ließ als im schwefelgelben Licht des späten Nachmittags. Natürlich konnte er jemanden anhalten und nach dem Weg fragen. Oder er konnte zu einem der beleuchteten Kioske gehen und seinen Aufenthaltsort auf der beleuchteten Karte feststellen. Aber das konnte er später immer noch tun, wenn er sich wirklich verlaufen hatte. Im Moment hatte er nicht den Eindruck. Er hatte einfach Lust auf einen angenehmen Verdauungsspaziergang.
    Als er bemerkte, daß der gut beleuchtete Geschäftsbezirk, wo er gegessen hatte, inzwischen weit hinter ihm lag, war es so dunkel, daß der nächste beleuchtete Zugang zur Untergrundbahn etwas Anziehendes hatte. Ford hatte seine Unruhe weitgehend abgelegt. Er hielt es für sehr viel klüger, mit einer U-Bahn zum großen Platz zurückzufahren. Er war zufrieden mit sich, weil er so vorsichtig war. Nur ein paar schattenhafte Gestalten bewegten sich durch die Lichtflecken über dem Eingang. Ford ignorierte sie, behielt aber im Hinterkopf, welche dieser Gestalten ihm gefährlich werden konnten, während er im Aufzug nach unten fuhr.
    Einen Moment lang überlegte er, ob er ins tiefste Geschoß weiterfahren und versuchen sollte, etwas über Sassinak herauszufinden. Jede Stadt hatte ihre Nachtgestalten, die man am ehesten in Tunneln oder nächtlichen Gassen fand. Aber er war dafür nicht richtig angezogen. Er würde zu sehr auffallen, und wenn Sassinak eigene Pläne verfolgte, würde er nur im Wege sein.
    Er stieg aus dem Lift, blieb hinten auf dem Bahnsteig stehen und wartete auf den nächsten Zug. Es war nur eine kleine Gruppe von Männern und Frauen zugegen, die seine Flottenuniform begafften und auf Abstand blieben. Als der Zug einfuhr, überprüfte Ford die Nummer, um sich zu vergewissern, daß er mit diesem Zug den ganzen Rückweg ohne Umsteigen zurücklegen konnte, und ließ die anderen in den ersten Waggon steigen. Er zuckte die Achseln und stieg in den zweiten, ohne genau hinzusehen. Er hatte nur ein paar Köpfe hinter den Fenstern gesehen. Er stand schon im Waggon, und die Türen hatten sich fest hinter ihm geschlossen, als er dreizehn Flottenuniformen und zwei nervöse Zivilisten sah, die steif zusammensaßen und so taten, als sähen sie nichts.
    »Fähnrich Timran«, sagte Ford, als habe er ihn vor ein paar Stunden das letzte Mal gesehen. Und in gewisser Hinsicht traf das auch zu. »Sie sind viel unterwegs, was?« Er ließ nacheinander den Blick auf den Männern ruhen und bemerkte, daß sie ein wenig lockerer wurden. Was immer sie vorhatten, er wurde sofort als Verstärkung akzeptiert. Gut. Wenn er herausfand, welchen Auftrag sie hatten, würde er ihnen helfen. In der Zwischenzeit … »Leutnant Sricka, ich nehme an, Sie sind für dieses Trüppchen verantwortlich.«
    Ein kurzer Blickwechsel machte klar, worin das Problem bestanden hatte. Timran, der den Trupp kommandierte, solang er das Shuttle steuerte, hatte das Kommando auf dem Boden nur widerwillig übergeben. Sricka, ein taktvoller Weber, hatte die anderen nicht verwirren wollen, indem er eine offene Konfrontation riskierte; nicht auf womöglich feindlichem Territorium und dann noch vor Unteroffizieren der Marines. Ford lobte dieses Fingerspitzengefühl mit einem schiefen Grinsen. Nicht einmal Timran würde es wagen, sich mit dem stellvertretenden Captain der Zaid-Dayan anzulegen, der die Streifen eines Lieutenant Commanders auf den Ärmeln hatte.
    »Ich würde vorschlagen, daß ich Sie über eine leichte Änderung der Pläne unterrichte«, sagte er, »nachdem Sie mich über einige wichtige Einzelheiten unterrichtet haben, zum Beispiel wo das Shuttle steht und wie viele Männer Sie darin zurückgelassen haben.«
    Timran beugte sich vor und hielt die Stimme gesenkt. Ford, der nicht davon überzeugt war, daß Tim sich nach den Vorfällen auf Ireta gebessert hatte, nickte ihm zu.
    »Sir, es steht mit hochgefahrenen Schilden am bepflanzten Ende einer Wiederaufforstung. Leutnant Sricka hat diese Stelle empfohlen, weil sie ein Stück von der Stadt entfernt, aber nah genug an einer U-Bahn-Linie liegt. Wir haben niemanden an Bord zurückgelassen, weil wir … ich … weil wir meinten, daß jeder Mann gebraucht werde, um dem Captain zu helfen.«
    Was nichts anderes bedeutete, als daß Scricka zu erklären versucht hatte, wie dumm es war, eine solche Anzahl uniformierter Männer in eine Situation zu bringen, in der Uniformen eine Panik hervorrufen

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