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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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aber …«
    »Fähnrich, wenn ich Ihnen jemanden mitschicken könnte, würde ich es tun. Ich brauche alle anderen in der Stadt und in unmittelbarer Nähe, falls der Captain sie benötigt. Ich weiß, es ist keine einfache Aufgabe für jemanden in Ihrem Alter.« Wie erhofft, blähte Tim die Brust auf, als er das sagte. »Aber Commander Sassinak hat mir gesagt, daß sie ein großes Potential haben, und wenn es so ist, junger Mann, dann haben Sie jetzt die Gelegenheit, es zu beweisen.«
    »Ja, Sir. Sonst noch etwas?«
    »Ja. Nehmen Sie das hier.« Das letzte Paket mit Zivilkleidung. »Ziehen Sie zuerst die Sachen über, dann begeben Sie sich sofort in die U-Bahn und fahren zum Shuttle zurück. Versuchen Sie wie ein junger Mann auszusehen, dem man gerade gesagt hat, daß er sich wieder an die Arbeit machen und ein Problem lösen soll. Das dürfte nicht so schwer sein. Schlafen Sie ein wenig. Wenn es losgeht, dann von einem Moment zum anderen. Richten Sie alles so ein, daß Sie das Ding starten können, sobald wir Sie verständigen. Ich werde versuchen, Ihnen in etwa einer Stunde, wenn wir zurück sind, eine Nachricht aus dem Flottenbüro zu senden, aber verlassen Sie sich nicht darauf.«
    »Ja, Sir.«
    Im nächsten dunklen Winkel versammelte Ford seine Leute eng um sich. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, ging ein ›Zivilist‹ zum Eingang zurück, während drei andere und ein Marine zum nächsten weitergingen. Ford führte die anderen neun ins Stadtzentrum. Es war ein schöner Abend für einen Spaziergang.

zwanzigstes kapitel
     
    Der erste Prozeßtag. Die Berichte in den Morgenzeitungen hatten mehr über das mysteriöse Shuttle spekuliert, das ›unweit der Stadt‹ verschwunden war, und über die seltsame Krankheit, die angeblich jeden befiel, der sich auf Ireta aufgehalten hatte. Dazu kamen Berichte über Krawalle in den Wartungstunneln, die die Polizei ohne nennenswerte Verluste unterbunden hatte.
    Sassinak zuckte zusammen. Sie, Aygar und ihre Kameraden waren eben der offenen Feldschlacht entkommen, die ausgebrochen war, als die Pollys gegen die mit Gasmasken und Waffen ausgerüsteten Kanalratten Gas eingesetzt hatten. Sie hoffte, daß die Meldungen über die geringe Anzahl an Todesopfern stimmten. Nur die Gewißheit, daß sie die eigentliche Schlacht anderswo ausfechten mußte, machte es ihr überhaupt möglich, mit ihrer Entscheidung zu leben und sich dieser Schlacht zu stellen. Das untere Drittel des Zeitungsseite erwähnte den Prozeß und die Anhörung vor dem Hohen Rat, in der es um Iretas Status ging.
    Sassinak beobachtete Aygar, der die Lippen zornig geschürzt hatte, beim Lesen. Sie wußte bereits, was auf der Seite stand. Es war noch nie vorgekommen, daß man den Thek einen Anspruch aberkannt hatte. Aber immerhin lebte Aygar noch, und wenn es ihr gelänge, ihn in die Ratskammer zu bringen, würde er eine Gelegenheit bekommen, um auszusagen.
    Erdra war vor der Dämmerung mit einem halben Dutzend jener perlfarbenen Karten zurückgekehrt, die einem Zutritt verschafften. In sie war der Name ihres Inhabers eingeprägt. Aus Sassinak war vorläufig Commander Argry, Verbindungsoffizier‹ geworden, und aus Aygar ein gewisser ›Blayanth, Föderationsbürger‹. Sie hoffte, daß diese gefälschten ID-Plaketten und die Datenbankeinträge, die sie bestätigten, ihnen Zugang zur Ratssitzung verschaffen würden, ohne daß man sie vorher als gefährliche Irre einsperrte. Den Zeitungsberichten zufolge waren bis Mitternacht auf dem großem Platz weitere Sitzreihen für Zuschauer aufgebaut worden. Wenn es mit den ›Einladungen‹ nicht funktionierte, würden sie sicher keine freien Plätze mehr finden. Eine Anzahl studentischer Aktivisten hatten sich in der Frühe Plätze gesichert, aber niemand wußte, ob und in welcher Anzahl man sie sitzenlassen würde.
    Wenigstens sah sie wieder wie sie selbst aus, dachte Sassinak. Arly sei Dank für die saubere Uniform, die ihr bis zur letzten Naht vertraut und so angenehm war wie die Brücke ihres Schiffs. Und so wie Erdras Blick, als Sassinak in stattlichem Weiß und Gold erschien und nun endlich dem Bild entsprach, das Erdra sich von ihr gemacht hatte.
    »Es müßte gleich losgehen.« Sassinak nickte ihrem Führer wortlos zu. Aygar schob die Zeitung, die er gelesen hatte, in den Abfallschacht und trat an ihre Seite.
    »Meinen Sie, daß man uns einläßt?« fragte er zum vierten oder fünften Mal. Danach hatte er jedesmal gefragt, was sie tun würden, falls es

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