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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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hinschrieb. Killin zog seine Antwort in die Länge, während er las.
    »Also, wir wissen nicht mehr als das, was wir im Sektorhauptquartier gehört haben. Soviel ich weiß, sollte die ganze Mannschaft als potentielle Zeugen zum Prozeß erscheinen. Ich weiß nichts davon, daß im Hauptquartier jemand von Bord gegangen ist.«
    Killin grinste Ford an wie ein Raubtier. Er log nicht gern, und das war keine Lüge. Was Ford ihm in der gemeinsam verbrachten Woche gesagt hatte, war völlig unabhängig von dem, was er selbst im Sektorhauptquartier gehört hatte. Und weit interessanter.
    »Sehr gut. Wir werden dann andocken.« Killin schaltete das Komgerät aus und sah Ford kopfschüttelnd an.
    »Du wirst viel Glück brauchen, um damit durchzukommen. Und dein Captain sollte nicht immer gleich den Abzug drücken. Einen Admiral! Ich kenne ein paar Admiräle, die ich selbst gern in die Luft jagen würde, aber wenn man’s wirklich macht, hinterläßt das einen schlechten Eindruck beim Beförderungsausschuß.«
    Ford gab sich so kühl und reserviert, wie es von einem Kurier erwartet wurde, während er durch den Zoll ging. Diese Zumutung blieb gewöhnlich Zivilisten vorbehalten, aber unter diesen Umständen mußten alle Flottenmitglieder sie auf sich nehmen. Ford nannte seinen Namen, seinen Dienstgrad, seine Dienstnummer und seine gegenwärtige Position: er war Sonderbeauftragter des Flottenhauptquartiers in der Föderationszentrale.
    »Ihr letztes Schiff?« Die Frage klang fast wie ein Knurren.
    Ford gestattete sich ein schwaches, trauriges Lächeln. »Ich muß gestehen, daß es die Zaid-Dayan war. Ich vermute, das ist ein Problem für Sie.«
    Er wagte es nicht, diese Tatsache zu verschweigen, so wenig wie seine wahre Identität. Aber die Zaid-Dayan war ohne ihn an Bord eingetroffen, und zu diesem Zeitpunkt war eine andere Person Sassinaks Stellvertreter gewesen. Er hatte eine kleine Chance.
    Wenn der Insystem-Sicherheitsoffizier bewegliche Ohren gehabt hätte, dann hätten sie sich jetzt wohl aufgerichtet. Ford konnte sein Mißtrauen spüren.
    »Aha. Und Sie haben unter Commander Sassinak gedient?«
    »Vor einige Zeit, ja.«
    Sein Ton deutete an, daß er umso zufriedener sein würde, je weiter die Zusammenarbeit zurücklag. Seine Anspannung ließ nicht nach, aber seine Augenlider zuckten.
    »Und haben Sie seitdem Kontakt mit Commander Sassinak gehabt?«
    »Nein. Ich hatte keine Veranlassung, mit Commander Sassinak Kontakt aufzunehmen, seit ich nicht mehr unter ihrem … ihrem Kommando diente.« Er empfand keine offene Feindschaft, aber einen gewissen Widerwillen. Er war froh gewesen, nicht mehr unter ihr dienen zu müssen, und blickte nicht gern zurück.
    »Ich verstehe.« Der Offizier warf einen Blick auf einen Datenmonitor, den Ford nicht sehen konnte. »War das vor dem Vorfall auf Ireta?«
    Ford nickte mit zusammengepreßten Lippen und murmelte: »Ja.«
    Wahrscheinlich hatte man hier Einblick in seine Dateien, aber sicher nicht in die Personalgeschichte der Zaid-Dayan.
    »Seitdem ist kein Schiffseinsatz mehr verzeichnet.«
    »Ich habe eine Sonderaufgabe.« Seine Mission war tatsächlich etwas Besonderes. »Eine geheimdienstliche Arbeit. Ich fürchte, ich darf nichts darüber sagen.«
    »Aha. Für wie lang?«
    »Das darf ich auch nicht sagen. Tut mir leid.« Ford bedauerte es wirklich. Er hätte gern jemandem von Madame Flaubert und ihrem Schoßhündchen erzählt. »Jedenfalls einige Monate lang.«
    »Und Sie hatten seit diesem Einsatz keinen Kontakt mehr mit Iretanern?«
    Es war wirklich zu einfach, denn der Mann stellte immer nur die falschen Fragen. Ford mußte nicht einmal lügen.
    »Nein. Ich habe Bericht erstattet, meine Befehle erhalten und habe das nächste Kurierschiff genommen.«
    »Also gut. Wir begleiten Sie zum nächsten Shuttle und in die Flottenbüros. Es hat dort einige Aufregung wegen … wegen dieser unglücklichen Vorfälle gegeben.«
    Auf dem Weg nach unten machte Ford sich über die Einzelheiten dieser unglücklichen Vorfälle kundig, zumindest soweit sie der Presse bekannt waren. Sein Begleiter, der anfangs nervös war, sich aber zunehmend entspannte, weil Ford keine Neigung zeigte, aufzuspringen und etwas Dummes anzustellen, füllte die Lücken in den Berichten aus, ohne echte Informationen hinzuzufügen.
    Sassinak war auf dem Planeten gewesen und hatte jemanden umgebracht. Es galt weitgehend als erwiesen, daß es nicht Admiral Coromell gewesen war. Ford hob die Augenbrauen. Sie und der gebürtige Iretaner

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