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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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darüber nachgedacht. Es sind noch einmal dreiundvierzig Jahre vergangen. Ich weiß nicht, wer noch lebt und wo sie sich alle aufhalten. Es dürfte allerdings nicht schwer herauszufinden sein. Es ist aber möglich, daß Sassinak die anderen gar nicht kennenlernen will, selbst wenn ich sie begleiten würde. Ich versuche ja immer noch herauszubekommen, wessen Kind sie ist.« Sie lachte über sein bestürztes Gesicht. »Zebara, Sie waren die ganze Zeit mit Ihrer Familie zusammen. Natürlich ist Ihnen nichts wichtiger. Aber ich habe eine lange Trennung nach der anderen durchgemacht. Ich mußte Beziehungen knüpfen, wann und wo ich konnte. Zuerst mußte ich meine Zertifizierung zurückerhalten, dann irgendeinen Job.«
    »Aber Ihre Ururenkelin Sassinak hätte Sie doch sicher nicht verhungern lassen?«
    »Sie gehört der Flotte an, schon vergessen? Sie folgt ihren Befehlen. Ich bin Zivilistin.« Gewissermaßen, dachte sie und fragte sich, welchen Status sie eigentlich innehatte. Coromell hatte sie rekrutiert, aber war das offiziell? Der Ehrwürdige Meisteradept schien Beziehungen zur Flotte zu unterhalten, die sie nie ganz verstanden hatte. Aber er war doch wohl kein Flottenagent? Sassinak hatte sie mit demselben Vertrauen nach Liaka geschickt wie einen ihrer eigenen Offiziere. »Nein, verhungert wäre ich nicht. Da haben Sie Recht. Aber zu dem Zeitpunkt, als ich Liaka verließ, hatte ich meine Nachzahlung immer noch nicht erhalten. Man versicherte mir, sie würde bald eintreffen, aber irgendjemanden wurmte es, daß er mich für dreiundvierzig Jahre Kälteschlaf bezahlen mußte. Eigentlich wollte ich nur für die Zeit bezahlt werden, die ich wach gewesen war, aber …« Sie zuckte die Achseln. »Bürokraten.«
    »Manchmal sind wir schwierig.« Er lächelte, aber sie fragte sich, warum er wieder seine Position betonte.
    Sie unterhielten sich nicht mehr viel, während sie zu Ende aßen, und gingen anschließend ins Konzert. Zebaras Position verschaffte ihnen hervorragende Plätze, einen respektvollen Platzanweiser und eine Mauer von Stille ringsum, hinter der Lunzie neugieriges Getuschel hörte. Sie warf einen Blick in das Programmheft. Sie hatte noch nie von Zilmach und seinen (oder ihren) epischen Werken gehört. Die Titelseite zeigte zwei muskulöse Schwerweltler, die ein Raumschiff hochstemmten. Sie wußte nicht, ob dies eine Szene aus dem Stück war, das sie hören würde, oder das Logo der Musikakademie von Diplo. Sie stieß Zebara mit dem Ellbogen an.
    »Erzählen Sie mir, worum es geht.«
    »Zilmach, ein Komponist, von dem Sie sicher noch nicht gehört haben, hat zwanzig Jahre damit verbracht, eine Reihe von Gedichten umzusetzen, die Rudrik während des ersten langen Frostes auf Diplo schrieb. Rudrik ist übrigens mit vierzigtausend anderen frühen Kolonisten verhungert. Das Stück heißt Bitteres Schicksal, und sein Thema ist die Ausbeutung unserer Kraft, um Reichtümer für die Leichtgewichte zu schaffen. Das Libretto wird Ihnen nicht gefallen, aber die Musik ist außergewöhnlich.« Er streichelte ihren Nacken, und Lunzie beherrschte sich soweit, daß sie nicht hochfuhr. »Außerdem ist es laut, und wir können uns unterhalten, wenn wir aufpassen.«
    »Ist das nicht unhöflich?«
    »Schon«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Aber wissen Sie, es gibt Abschnitte in dem Stück, die gehen fast jedem ans Herz.«
    Zilmachs episches Werk begann mit tiefen, klagenden Saiten- und Holzblasinstrumenten, dazu ein rhythmisches Pochen auf einem Instrument, von dem Lunzie noch nie gehört hatte und das ungefähr so klang, als ob jemand mit einem Hammer eine schwere Kette bearbeitete. Sie flüsterte Zebara eine Frage ins Ohr, und er erklärte ihr, daß es für die Pioniere stand, die das Eis von ihren Maschinen gemeißelt hatten. Zilmach hatte dieses Instrument erfunden, während er die Musik komponierte.
    Während der Ouvertüre marschierte ein großer, singender Chor herein. Lunzie spürte eine Gänsehaut auf ihren Armen. Obwohl man ihr gesagt hatte, daß die Schwerweltler über ein kreatives Potential verfügten, hatte sie es nie wirklich geglaubt. Sie hatte sich nie eines ihre Kunstwerke angesehen oder ihre Musik angehört. Doch als sie jetzt diese voluminösen Stimmen hörte, die ohne Mühe den Saal füllten, mußte sie sich eingestehen, wie engstirnig sie gewesen war. Das Beste, was sie sich vorgestellt hatte, war nur ›nett‹ oder ›angenehm‹ gewesen. Aber das hier war schlichtweg großartig.
    Die Bühnendarstellung der

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