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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Ihr Regisseur nicht gezeigt hat«, sagte Lunzie und versuchte ihr Lachen zu unterdrücken. »Wir müssen dieses Ding tragen. Auch wenn es in Momenten wie diesen etwas unbequem ist.«
    Zebara lachte. »Liebe Lunzie, ich habe nicht die Absicht, Sie zu etwas zu zwingen. Sie könnten schwanger werden. Sie sind noch jung genug dafür. Sie wollen kein Kind von mir, und ich will die Verantwortung nicht tragen. Aber es wird schon erwartet, daß wir uns etwas zärtlich ins Ohr flüstern. Es wird keiner merken, daß die zärtlichen Worte nur gespielt sind.«
    Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu fragen, ob der Externe Sicherheitsdienst von Diplo über dieselben elektronischen Hilfsmittel wie die Flotte verfügte, mit denen man Lunzies Magenknurren vor dem Abendessen registriert hätte, ganz zu schweigen von jedem Geflüster zwischen ihr und Zebara. Wenn nicht, brauchten sie es nicht zu wissen. Wenn doch, dann hoffte sie, daß Zebara nur einen Hintergedanken hätte.
    »Und wie lang dauert das?«
    »Einige lange Minuten. Keine Sorge. Wir werden mehrfach gewarnt, bevor es vorbei ist. Es kommt noch die Begräbnisszene und die Entscheidung, ob die Leichen gegessen werden oder nicht. Also nutzen Sie die Zeit, um mich über alles aufzuklären, was ich wissen muß. Wer hat Sie hergeschickt und was versuchen Sie herauszufinden?«
    Lunzie konnte nicht sofort antworten. Sie hätte nicht erwartet, daß ein Schwerweltler so seelenruhig Kannibalismus erwähnen konnte. Ein weiterer Schlag gegen ihren Wunsch, ihm zu vertrauen. Seine Zunge zuckte in ihr Ohr und beanspruchte ihre ganze Aufmerksamkeit.
    »Lunzie, Sie erwarten doch nicht, daß ich ernsthaft glaube, Sie seien nur nach Diplo gekommen, um Ihre Angst vor Schwerweltlern zu überwinden. Die Sache auf Ireta hätte noch schlimmer ausgehen können. Sie interessieren sich bestimmt nicht sonderlich dafür, wie wir den Kälteschlaf erleben und wie er sich auf uns auswirkt. Sie sind mit einer bestimmten Absicht hier. Entweder in eigener Sache oder im Auftrag von jemand anderem, und ich muß es wissen, damit ich für Ihre Sicherheit garantieren kann.«
    »Sie haben mir gesagt, Ihre Regierung will, daß Sie Ihre alte Freundschaft zu mir ausnutzen. Wie können Sie da erwarten, daß ich mich zuerst Ihnen anvertraue?« Das war schwach, aber solang sie den Kannibalismus im Hinterkopf hatte, fiel ihr nichts Besseres ein.
    »Ich will, daß meine Enkelkinder leben! Richtig leben.
    Ich will, daß sie genug zu essen haben, ungehindert reisen, jeden Beruf ergreifen und arbeiten können, wo sie wollen. Sie wünschen sich dasselbe für Ihre Nachkommen. Darin sind wir uns also einig. Wenn zwischen unseren Völkern ein Krieg ausbricht, werden unsere Nachkommen niemals das Leben führen können, das wir uns für sie wünschen. Begreifen Sie das nicht?«
    Lunzie nickte. »Ja, aber wenn Ihr Volk nicht aufhört, mit den Planetenpiraten zu kooperieren, wüßte ich nicht, wie wir den Krieg aufhalten sollten.«
    »Wir kooperieren nicht mit ihnen, es sei denn, daß sie uns eine bessere Zukunft anbieten. Lunzie, ich möchte, daß sie unsere Beraterin sind, unser Sprachrohr vor dem Hohen Rat. Sie haben unter uns gelitten, aber Sie haben auch gesehen, vielleicht sogar verstanden, was wir sind, was wir sein könnten. Ich will, daß Sie sagen: ›Geben Sie den Schwerweltlern Hoffnung! Erlauben Sie ihnen die Besiedlung von Welten mit normaler Schwerkraft, auf denen sie leben können, Welten wie Ireta. Dann werden sie keinen Grund mehr haben, sie zu annektieren^ Aber solang Sie hier sind, um Beweise dafür zu sammeln, wie schlecht wir sind …«
    »Nicht alle.«
    Lunzie sah neben und über ihnen einen Hauch von Bewegung und kuschelte sich enger an Zebara. Vielleicht schob sich jemand, der austreten mußte, zwischen die Sitzreihen. Vielleicht wollte sie auch jemand belauschen.
    »Sie sind anders. Die Patienten, die ich hier kennengelernt habe, sind nicht mit den Schwerweltlern zu vergleichen, die mich verletzt haben.« Sie spürte unter ihren Händen seine leichte Anspannung. Er hatte auch die schattige Gestalt bemerkt, die an ihnen vorbeischlich.
    »Liebe Lunzie«, hauchte er und drückte ihr einen seltsam großväterlichen, trockenen Kuß auf die Lippen.
    Dann seufzte er, bewegte sich, als litte er unter einem leichten Krampf, und strich ihr mit einer Hand übers Haar.
    »Wer? Sagen Sie’s mir!«
    Sie beschloß, ihm eine Kleinigkeit anzuvertrauen, die er selbst herausgefunden hätte, wenn sein Volk klug genug

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