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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hier keine Zustände wie in Darien.«
    Trevayne sah, daß Fowler es ernst meinte. Das Ganze war ein Problem. Und verrückt war es auch. Welches Interesse konnte jemand daran haben, vier junge Mädchen zu belasten und dafür eine solch ungeheure Summe Geldes wegzuwerfen? Es war eine außergewöhnliche Geste.
     
    Phyllis Trevayne kam die Treppe herunter und betrat das Wohnzimmer. Ihr Mann stand vor der Glaswand und sah auf den Sund hinaus. Es war lange nach Mitternacht, und der Augustmond stand am Himmel und leuchtete hell auf die Wellen.
    »Die Mädchen sind in den Gästezimmern. Die reden bestimmt bis morgen früh; sie haben eine Heidenangst. Kann ich dir einen Drink holen?«
    »Das wäre nett. Wir könnten beide einen gebrauchen.«
    Phyllis ging zu der kleinen Bar links vom Fenster. »Was wird jetzt geschehen?«
    »Fowler und Walter haben sich geeinigt. Fowler wird den Fund des Heroins melden und die Tatsache, daß er einen telefonischen Tip bekommen hat. Dazu ist er gezwungen. Aber er wird keine Namen und keine Orte erwähnen mit der Begründung, daß die Ermittlungen in Gange sind. Wenn man ihn unter Druck setzt, wird er sagen, daß er nicht das Recht hat, unschuldige Leute hineinzuziehen. Die Mädchen können ihm gar nichts sagen.«
    »Hast du mit den Swansons gesprochen?«
    »Ja. Die haben durchgedreht; Walter hat sie beruhigt. Ich habe ihnen gesagt, daß Jean bei uns wohnen und morgen oder übermorgen zu ihnen kommen könnte. Die anderen fahren morgen heim.«
    Phyllis reichte ihrem Mann ein Glas. »Gibt es für dich einen Sinn?«
    »Nein, überhaupt nicht. Wir können uns keinen Reim darauf machen. Die Stimme am Telefon klang wohlhabend, meinen Fowler und der Sergeant in der Vermittlung. Das könnte auf Tausende von Leuten zutreffen; vielleicht auch etwas weniger, weil er das Gästehaus der Swansons kannte.
Das heißt, er nannte es >das Gästehaus<; er beschrieb es nicht als separates Gebäude oder so etwas.«
    »Aber warum ?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht hat jemand etwas gegen die Swansons; etwas Schwerwiegendes, meine ich; im Wert einer Viertelmillion Dollar. Oder ...«
    »Aber Andy«, unterbrach ihn Phyllis. Sie wählte ihre Worte sorgfältig. »Der Mann, der angerufen hat, hat Pams Namen genannt. Nicht den von Jean Swanson.«
    »Sicher. Aber das Heroin befand sich auf dem Anwesen der Swansons.«
    »Ich verstehe.«
    »Nun, ich nicht«, sagte Trevayne und führte sein Glas an die Lippen. »Das sind alles nur Vermutungen. Wahrscheinlich hat Walter recht. Vermutlich ist der Betreffende zwischen zwei Transaktionen in Panik geraten. Und dann kamen die Mädchen ins Spiel; reich, verzogen, die idealen Sündenböcke für ein Alibi.«
    »Ich kann nicht so denken.«
    »Ich kann das in Wirklichkeit auch nicht. Ich zitiere nur Walter.«
    Von der Einfahrt vor dem Hause waren die Geräusche eines Wagens zu hören.
    »Das muß Steve sein«, erklärte Phyllis. »Ich hab’ ihm gesagt, daß er nicht zu spät kommen soll.«
    »Das ist er aber«, meinte Trevayne nach einem Blick auf die Kaminuhr. »Doch ich werde ihm keinen Vortrag halten, das verspreche ich. Mir gefiel, wie er sich heute nacht verhalten hat. Seine Ausdrucksweise ließ vielleicht zu wünschen übrig, aber er hat sich nicht einschüchtern lassen. Das hätte leicht sein können.«
    »Ich war stolz auf ihn. Er war der Sohn seines Vaters.«
    Die Haustüre ging auf, Steven Trevayne kam herein und schloß sie langsam hinter sich. Er machte einen verstörten Eindruck.
    Phyllis Trevayne ging auf ihren Sohn zu.
    »Augenblick, Mom. Ehe du herkommst, will ich dir etwas sagen. Ich bin gegen Dreiviertel elf bei den Swansons weggefahren. Der Cop hat mich in die Stadt mitgenommen, weil
dort mein Wagen stand. Dann bin ich zu Ginny und wir sind beide in die Cos Cob Tavern gefahren. Gegen halb zwölf waren wir dort. Ich hatte drei Flaschen Bier, kein Gras, nichts.«
    »Warum sagst du uns das?« fragte Phyllis.
    Der hochgewachsene Junge stammelte, wirkte unsicher. »Wir sind vor etwa einer Stunde weggegangen, hinaus zum Wagen. Der Vordersitz sah schrecklich aus; jemand hatte Whisky oder Wein oder so etwas darüber gegossen; die Sitzbezüge waren aufgeschlitzt, die Aschenbecher ausgeleert. Wir hielten das für einen miesen Witz, einen lausigen Witz ... Ich hab’ Ginny heimgebracht und wollte dann nach Hause fahren. Als ich an die Stadtgrenze kam, hat mich ein Polizeiwagen aufgehalten. Ich bin nicht zu schnell gefahren oder so etwas; niemand war hinter mir. Dieser

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