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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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versteift, wenn auch nur einen Augenblick lang.
    Die Leute begriffen nie, daß es diese Momente waren, die er mit solcher Leichtigkeit und scheinbarem Selbstvertrauen bewältigte, die an seinen Energien zehrten. Augenblicke der Furcht; unablässig, ohne Ende.
    »Ich betrauere einen alten Freund, dessen Zeit gekommen war, meine Liebe«, sagte Baldwin, der Phyllis scharf beobachtete. »Und doch beschämt mich Ihr Gesichtsausdruck etwas. «
    »Es tut mir leid.« Phyllis hatte geistesabwesend zur Halle gestarrt. Sie wandte sich zu dem Banker um. »Ich bin nicht sicher, daß ich richtig verstehe.«
    »Ich habe meinen Freund verloren. An die völlig natürliche Endgültigkeit seines langen Lebens. In mancher Hinsicht haben Sie Ihren Mann verloren. An ein Konzept. Und Ihr Leben ist noch so weit davon entfernt, am Ende zu sein ... Ich glaube, Ihr Opfer ist größer als meines.«
    »Ich glaube, ich stimme Ihnen zu.« Phyllis versuchte zu lächeln, versuchte, das was sie sagte, leicht klingen zu lassen. Sie konnte es nicht.
     
    Andrew sah Sam Vicarson an, der gerade die Tür des Arbeitszimmers geschlossen hatte. Sie waren alleine. »Wie weit ist es schon?«

    »Offensichtlich abgeschlossen, Sir. Nach unseren Informationen sind die Papiere vor einigen Stunden unterzeichnet worden. «
    »Was sagt das Justizministerium?«
    »Keine Änderung. Die recherchieren noch, aber es besteht nicht viel Hoffnung. Sie bestätigen ihre alte These. Verkauf – oder die Übernahme – kann einfach nicht auf Genessee Industries zurückverfolgt werden.
    »Wir haben es aber doch zurückverfolgt, Sam. Wir wissen, daß wir recht haben.«
    »Sie haben es zurückverfolgt, Mr. President.«
    Trevayne ging ans Fenster und sah hinaus. Er blickte auf die Terrasse und das Wasser darunter. »Weil es das eine war, was sie nicht hatten. Das eine, das wir ihnen vorenthalten haben.«
    »Darf ich etwas sagen, Sir?«
    »Ich bezweifle, daß Sie vor zwei Jahren gefragt hätten. Was denn?«
    »Ist es nicht möglich, daß Sie überreagieren? Genessee hat verantwortungsbewußt gehandelt; Sie haben sie unter Kontrolle gebracht. Genessee unterstützt Sie.«
    »Die unterstützen mich nicht , Sam«, sagte Trevayne leise, aber schroff, ohne Vicarson anzusehen, den Blick immer noch aufs Wasser gerichtet. »Wir haben einen Nichtangriffspakt. Ich habe einen Nichtangriffspakt mit dem Syndrom des zwanzigsten Jahrhunderts unterzeichnet, dem Heiligen Geist ohne Alternative. «
    »Aber der Pakt hat funktioniert, Mr. President.«
    »Vielleicht ist es richtig, daß Sie in der Vergangenheit sprechen.« Andrew drehte sich um und starrte den Anwalt an. »Der Pakt ist gebrochen, Sam. Er ist nicht länger zu halten. Er ist zerschlagen.«
    »Was werden Sie tun?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich werde nicht zulassen, daß Genessee einen großen Sektor der amerikanischen Presse kontrolliert. Genau das ist eine Zeitungskette. Das darf man nicht tolerieren. « Trevayne ging an seinen Schreibtisch zurück. »Zeitungen. . . und dann kommen Zeitschriften, Radio, Fernsehen, die Netze. Und die werden sie nicht bekommen. «

    »Das Justizministerium weiß nicht, wie sie sie aufhalten sollen, Mr. President.«
    »Wir werden einen Weg finden; wir müssen.«
    Das Telefon summte; Vicarson trat schnell an den Schreibtisch neben Andrew und nahm den Hörer ab.
    »Büro von President Trevayne. « Sam lauschte ein paar Sekunden. »Sagen Sie ihm, er soll bleiben, wo er ist. Der Präsident ist in einer Besprechung, aber wir melden uns wieder. Wir sagen ihm, daß es Priorität hat.« Vicarson legte auf. »Der soll in seinem Saft schmoren, bis Sie soweit sind, Sir. «
    Sam ging zur Tür, während Andrew zustimmend nickte. Vicarson wußte inzwischen instinktiv, wann der Präsident alleine sein wollte. Dies war einer jener Augenblicke. Als Trevayne sich an seinen Schreibtisch setzte, sagte er: »Ich gehe in die Zentrale zurück.«
    »Nein, Sam. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann gehen Sie hinauf und leisten Phyl und dem alten Baldwin Gesellschaft. Ich kann mir vorstellen, daß es für die nicht leicht ist.«
    »Ja, Sir.« Zwei oder drei Sekunden lang beobachtete der junge Mann den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dann verließ er abrupt das Zimmer und schloß die Tür hinter sich.
    Andrew griff nach einem Bleistift und schrieb in klaren, präzisen Buchstaben einen Satz. »Die einzige Lösung ist die dauernde Suche nach einer.«
    Big Billy Hill.
    Und dann fügte er hinzu: »?«
    Er nahm den Telefonhörer ab

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