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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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verwiesen.
    »Ich denke, Sie sollten erkennen, Trevayne, daß wir bitter enttäuscht waren, als Ihre Freunde im Nationalkomitee uns Ihre Wahl bekanntgaben«, sagte Ian Hamilton.
    »>Schockiert< trifft es wohl noch besser«, fügte Green in seiner tiefen, hallenden Stimme hinzu.
    »Ja«, sagte Andy ausdruckslos. »Ich möchte gerne mit Ihnen über Ihre Reaktion sprechen. Das ist eines der Dinge, für die ich mich interessiere. Mit der Ausnahme, daß das nicht meine Freunde sind ... Offen gestanden, habe ich mich gefragt, ob es Ihre waren.«
    Hamilton lächelte. Der anglisierte Anwalt schlug die Beine übereinander, faltete die Arme und sank in die weichen Kissen des Sofas zurück – ein Bild der Eleganz. Aaron Green hatte einen Armsessel mit harter Lehne neben Trevayne. Sam Vicarson saß ein Stück außerhalb des Dreiecks zu Andys Rechten, aber so, daß er Trevaynes Blick auf Hamilton nicht behinderte. Selbst die Sitzanordnung kam Andy orchestriert vor. Und dann erkannte er, daß Sam das geschafft hatte. Er hatte jedem von ihnen den Platz zugewiesen, auf dem er sitzen sollte. Sam war besser, als er angenommen hatte, sinnierte Trevayne.

    »Wenn Sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß Sie der Mann unserer Wahl sind«, sagte Hamilton, immer noch mit einem wohlwollenden Lächeln, »kann ich Sie, glaube ich, eines Besseren belehren.«
    »Wie?«
    »Ganz einfach, wir favorisieren den Präsidenten. Wenn Sie unsere ... verschiedenen Beiträge studieren, sowohl finanzieller als auch anderer Art, dann werden Sie das bestätigt finden.«
    »Dann würde ich unter keinen Umständen mit Ihrer Unterstützung rechnen können.«
    »Ich würde meinen, nein, um offen zu sprechen«, erwiderte Hamilton.
    Plötzlich stand Andrew auf und erwiderte Hamiltons kühles Lächeln. »Dann, Gentlemen, habe ich einen Fehler gemacht und bitte Sie um Entschuldigung. Ich verschwende Ihre Zeit.«
    Das abrupte an Trevaynes Reaktion verblüffte die anderen, Sam Vicarson eingeschlossen. Hamilton erholte sich als erster.
    »Kommen Sie, Mr. Trevayne. Lassen sie uns nicht diese Spiele spielen, die Sie, wenn ich mich richtig erinnere, so verabscheuen ... Die Umstände zwingen dazu, daß wir uns mit Ihnen treffen. Bitte, setzen Sie sich.«
    Andrew kam dem Wunsch nach. »Was sind das für Umstände? «
    Darauf antwortete Aaron Green. »Der Präsident beabsichtigt nicht, sich um eine zweite Amtsperiode zu bewerben.«
    »Er könnte es sich anders überlegen«, sagte Trevayne.
    »Das kann er nicht«, erwiderte Hamilton. »Er würde das Ende seiner Amtsperiode nicht erleben. Ich sage Ihnen das im strengsten Vertrauen.«
    Andrew war verblüfft. »Das habe ich nicht gewußt. Ich dachte, es handle sich um eine persönliche Wahl.«
    »Gibt es etwas Persönlicheres?« fragte Green.
    »Sie wissen, was ich meine ... Das ist schrecklich.«
    »Also ... besprechen wir uns.« Damit schloß Green das Thema >Gesundheit des Präsidenten< ab. »Die Umstände diktieren es.«

    Trevayne dachte immer noch an den kranken Mann im Weißen Haus, während Hamilton fortfuhr.
    »Wie gesagt, wir waren enttäuscht. Nicht, daß die Vorstellung Ihrer Kandidatur ohne Vorteile wäre; das ist nicht der Fall. Aber, offen gestanden, wenn man alles in Betracht ziehen, favorisieren wir die Partei des Präsidenten.«
    »Darauf läßt sich wenig sagen. Warum beschäftigt Sie dann meine Kandidatur überhaupt? Die Opposition hat gute Männer. «
    »Sie hat die Männer des Präsidenten «, unterbrach Green.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Der Präsident« – Hamilton machte eine Pause und wählte seine Worte sorgfältig – »wie jeder Mann, der eine Aufgabe zur Hälfte erfüllt hat, über die die Geschichte das Urteil sprechen wird, ist zutiefst darum besorgt, daß seine Programme fortgeführt werden. Er wird die Wahl seines Nachfolgers diktieren. Er wird einen von zwei Männern auswählen, weil die sich seinen Diktaten fügen werden. Der Vizepräsident oder der Gouverneur von New York. Und die können wir guten Gewissens nicht unterstützen. Keiner von beiden verfügt über die Stärke seiner eigenen Überzeugung; nur die des Präsidenten. Diese Männer können nicht gewinnen und sollten auch nicht.«
    »Eine Lektion. Man hat eine Lektion gelernt«, sagte Green und lehnte sich nach vorn, die Hände wie im päpstlichen Segen erhoben. »Achtundsechzig hat Hubert nicht gegen Nixon verloren, weil er der Schlechtere war oder wegen des Geldes oder der Themen, um die der Wahlkampf geführt wurde. Er verlor

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