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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gleichzeitig Codes eingeben, damit der Computer funktionieren konnte. Die Codes eines jeden Mannes wurden täglich gewechselt, und die zwei Codes wurden in separaten Büros aufbewahrt. In dem des Präsidenten des Geschäftsbereichs und in dem des Controllers.
    Es war Goddard nicht schwergefallen, sich den zweiten Code für die Vierundzwanzig-Stunden-Periode zu beschaffen, die am Sonntagmorgen begann. Er war einfach in das Büro des Controllers gegangen und hatte ganz unschuldig gesagt, er glaubte, man hätte ihnen versehentlich identische Codepläne gegeben. Ebenso unschuldig hatte der Controller den seinen aus dem Safe geholt, und sie hatten die Ziffern verglichen. Dadurch war sofort klar geworden, daß Goddard sich geirrt hatte; die Codes waren unterschiedlich. Aber in diesem Augenblick hatten James Goddards Augen sich an den Ziffern für Sonntag festgeheftet. Er hatte sie seinem Gedächtnis eingeprägt.
    Zahlen waren die einzigen Freunde, die er hatte.
    Jetzt war da nur noch die physische Seite der Maschine. Er brauchte eine weitere Person, die bereit sein würde, fast sechs Stunden in dem Computersaal im Untergeschoß zu verbringen; jemand, dem er vertrauen konnte, der einsah, daß das, was er tat, Genessee Industries nützen würde, wenn nicht sogar der ganzen Nation.
    Er war überrascht, als der Mann, den er ausgewählt hatte, eine finanzielle Forderung stellte, aber man konnte das natürlich als eine Beförderung ansehen, eine schon lange überfällige Beförderung. Und ehe ihm bewußt wurde, was er tat, hatte Goddard einen Sonderassistenten mit einer Gehaltserhöhung von zehntausend Dollar im Jahr eingestellt.
    Aber das war nicht wichtig. Einzig wichtig war das, was an diesem Tage zu tun war, die Entscheidung dieses Tages.
    Er fuhr auf das Tor zu und verlangsamte seine Fahrt. Der Wächter erkannte zuerst den Wagen, dann den Fahrer und tippte sich mit zwei Fingern an die Mütze.
    »Guten Morgen, Mr. Goddard. Für einen Chef gibt es wohl keinen Sonntagmorgen, wie, Sir?«
    Goddard gefiel die Formlosigkeit des Mannes nicht. Das gehörte sich nicht. Aber jetzt war nicht die Zeit für einen Tadel.
    »Nein, ich habe zu arbeiten. Und, Wache, ich habe Mr. Riggs gebeten, heute morgen hereinzukommen. Sie brauchen nicht bei der Sicherheit nachzufragen. Sagen Sie ihm, er soll sich direkt in meinem Büro melden.«
    »Ja, Sir. Riggs, Sir.« Der Wachmann schrieb den Namen auf einen Zettel.

46.
    Sam Vicarson sank in die mit Daunen gefüllten Kissen des Samtsofas. Andrew Trevayne saß an dem Tisch, den der Zimmerservice hereingerollt hatte, und trank Kaffee. Er las in einem sehr dicken, in rotes Leder gebundenen Notizbuch und machte sich eine Notiz. Dann klappte er es zu und sah auf die Uhr.
    »Die verspäten sich jetzt schon fünf Minuten. Ich frage mich, ob das in der Politik ein gutes Zeichen ist.«
    »Ich wäre ebenso glücklich, wenn die überhaupt nicht auftauchen würden«, erwiderte Sam, ohne die Frage zu beantworten. »Ich fühle mich deklassiert. Herrgott, lan Hamilton. Er hat das Buch geschrieben.«
    »Kein Buch, das ich mir kaufen würde.«
    »Das brauchen Sie nicht; Sie verkaufen keine juristische Beratung, Mr. Trevayne. Dieser Bursche tut das. Er bewegt sich in der Umgebung von Königen und hat sich schon lange vom gemeinen Volk gelöst. Ich glaube nicht, daß er je sehr viel dafür übrig hatte.«
    »Sehr genau beobachtet. Sie haben den Bericht gelesen.«
    »Das brauchte ich nicht. Was hat sein Sohn einmal gesagt? Daß sein alter Herr das tut, was er tut, weil er meint,
daß sonst keiner es so gut kann. Auch nur annähernd so gut. «
    Jetzt war die Glocke im Vorraum der Hotelsuite zu hören. Vicarson strich sich unwillkürlich das ewig wirre Haar zurecht und knöpfte sein Jackett zu. »Ich mache auf. Vielleicht glauben die, ich sei der Butler; das wäre herrlich.«
    Die ersten zehn Minuten waren wie eine Pavane aus dem achtzehnten Jahrhundert, dachte Trevayne. Langsam, elegant, sicher; in allen wesentlichen Punkten festgelegt und im Grunde genommen uralt. Sam Vicarson machte seine Sache sehr gut, dachte Andy, der den jugendlichen Anwalt dabei beobachtete, wie er Aaron Greens Vorstöße von Beflissenheit parierte, die kaum seine Verstimmung verbergen konnten. Green war verärgert, daß Vicarson anwesend war; Hamilton nahm Sams Präsenz kaum zur Kenntnis. Für Hamilton, dachte, Trevayne, war es eine Zeit für Giganten; ein Untergebener wurde von ihm ganz automatisch auf seinen angemessen unwichtigen Platz

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