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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Wahl mit drei Worten, die er nach seiner Nominierung in die Fernsehkameras gejammert hatte. >Danke, Mr. President<. Diese drei Worte hat er nie wegwaschen können.«
    Trevayne griff in die Tasche nach einer Zigarette und zündete sie an, während keiner sprach. »Also haben Sie den Schluß gezogen, daß der Präsident die Gewähr für die Niederlage seiner eigenen Partei schaffen wird.«
    »Exakt das«, erwiderte Hamilton. »Das ist unser Dilemma. Die Eitelkeit eines Mannes. Die Opposition braucht nur einen attraktiven Kandidaten vorzuzeigen,
seine Charakterstärke hervorzuheben – seine Unabhängigkeit, wenn Sie so wollen – und den Rest werden die Klatschkolumnisten der ganzen Nation besorgen. Die Wählerschaft hat da einen sicheren Instinkt, wenn es um Marionetten geht.«
    »Dann glauben Sie, daß ich eine ehrliche Chance habe?«
    »Einigermaßen widerstrebend«, antwortete Green. »Sie haben nicht viel Wettbewerb. Wen gibt es denn sonst noch? Im Senat hat die Partei alte Männer, die ebenso zittern wie ich, oder Großmäuler, die sich ihre modischen Hosen schmutzig machen. Nur Knapp hat eine Chance, aber der ist so widerwärtig, daß die ihn begraben würden. Das Repräsentantenhaus wimmelt von Nullen. Ein paar von den großen Gouverneuren könnten Ihnen zusetzen, aber die haben ihre städtischen Probleme auf dem Rücken ... Ja, Mr. Andrew Trevayne; Mr. Undersecretary im Außenministerium, Mr. Millionär, Mr. Stiftungspräsident, Mr. Chairman. Sie haben eine ganze Menge Murmeln ... Mangelnde Erfahrung in einem gewählten Amt könnte Ihnen Probleme bereiten, aber wenn man dann anfängt, Vergleiche anzustellen, würde man Sie wieder zurückholen. Die Boys vom Nationalkomitee wußten schon, was sie taten, als sie Ihren Namen aus dem Hut zogen. Die mögen keine Verlierer.«
    »Und die mögen wir auch nicht«, schloß Ian Hamilton. »Also sind Sie, ob es uns nun gefällt oder nicht, eine politische Realität. «
    Wieder stand Trevayne auf und durchbrach damit das Dreieck. Er ging an den Tisch, den der Zimmerservice gebracht hatte, nahm sich das rotlederne Notizbuch, kehrte zurück und blieb ein paar Schritte hinter seinem Sessel stehen. »Ich bin nicht sicher, ob Ihre Einschätzung zutrifft, aber für das, was ich zu sagen habe, eignet es sich mindestens genausogut als Sprungbrett wie sonst etwas.... Dies hier ist der Bericht des Unterausschusses. Er wird der Verteidigungskommission, dem Präsidenten und den ausgewählten Kongreßausschüssen in fünf Tagen übergeben werden. Der Bericht selbst ist auf sechshundertundfünfzig Seiten komprimiert worden, mit vier zusätzlichen Bänden Dokumentation.
In dem Bericht befassen sich über dreihundert Seiten mit Genessee Industries. Dazu gehören zwei Bände Dokumentation ... Nun muß ich Ihnen sagen, daß ich Ihre >bittere Enttäuschung< über die Aussicht auf meine Kandidatur verstehe. Ich mag Sie nicht; ich billige das, was Sie getan haben, nicht, und es ist meine Absicht, dafür zu sorgen, daß man Sie alle aus dem Geschäft drängt. Capisce ? Wie einer Ihrer verblichenen Kollegen hätte sagen können. «
    »Er hat nicht zu uns gehört!« unterbrach Aaron Green zornig.
    »Sie haben ihm erlaubt, das zu tun, was er getan hat, und das läuft auf dasselbe hinaus.«
    »Worauf zielen Sie hin? Ich glaube, ich wittere da einen Kompromiß«, sagte Hamilton.
    »Das tun Sie auch. Aber nicht Ihre Art von Kompromiß; Sie kommen mit gar nichts heraus. Höchstens vielleicht mit dem angenehmen Wissen, daß Sie Ihr restliches Leben außerhalb eines Gerichtssaals und außerhalb des Landes verbringen dürfen.«
    »Was?« Hamiltons Gelassenheit wich der ersten Andeutung von Zorn.
    »Sie sind ein lächerlicher Mann, Mr. Unterausschuß!« fügte Green hinzu.
    »In Wirklichkeit bin ich das nicht. Aber das Wort >lächerlich< ist gut gewählt, wenn auch nicht ganz richtig angewandt. « « Trevayne ging zu dem mit Leinen bedeckten Tisch und warf das Notizbuch sorglos hin.
    Hamilton sprach mit fester Stimme: »Jetzt wollen wir einmal vernünftig miteinander reden, Trevayne. Ihr Bericht ist schädlich; wir würden uns die Mühe sparen, aber er wimmelt – oder muß wimmeln – von Spekulationen und Unterstellungen, aus denen man keine Schlüsse ziehen kann. Glauben Sie auch nur einen Augenblick lang, daß wir darauf nicht vorbereitet sind?«
    »Nein. Ganz sicher sind Sie das.«
    »Sie begreifen natürlich, daß das Schlimmte, was Sie für uns darstellen, Anklagen sind, die natürlich heftig

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