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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Sie werden morgen um zehn Uhr hier sein, wenn wir die Verhandlung fortsetzen und …«
    »Nein, Richter.«
    »Was, Doktor Boyle?«
    »Ich sagte ›nein‹. Ich werde morgen nicht hier sein. Heute abend um zwanzig Uhr spreche ich vor einer Ihrer medizinischen Vereinigungen. Bis kurz vorher stehe ich Ihnen zur Verfügung. Sie können den anderen Zeugen befehlen, daß sie morgen früh erscheinen sollen, aber nicht mir. Ich werde so schnell wie möglich nach China zurückkehren. Es gibt dort eine Menge Arbeit für mich; eine komplette neurochirurgische Klinik ist einzurichten. Daher kann ich nicht einen weiteren Tag mit der Beantwortung alberner Fragen vergeuden. Aber ich bin bereit, sie jetzt zu ertragen.«
    »Hmm. Ich fürchte, daß dies eine Frage von Mohammed und dem Berg ist. Das Gericht wird die Verhandlung also fortsetzen.«
     
    *
     
    »Die Einvernahme der Zeugin ist beendet. Hat eine der beteiligten Parteien weitere Zeugen vorgeladen?«
    »Nein, Sir.«
    »Miss Johann Smith hat keine weiteren Beweise anzubieten.«
    »Mr. Salomon, haben Sie die Absicht, ein zusammenfassendes Plädoyer zu halten?«
    »Nein, Sir. Die Tatsachen sprechen für sich selbst.«
    »Mr. Simmons?«
    »Herr Vorsitzender, ist es Ihre Absicht, das Verfahren heute noch abzuschließen?«
    »Das ist, was ich gern herausfinden möchte. Seit vielen langen Tagen beschäftigen wir uns bis zur Ermüdung mit dieser Materie, und ich muß sagen, daß ich mit Doktor Boyles Haltung sympathisiere: Bringen wir diese Sache zu einem Abschluß und gehen wir nach Hause. Beide Seiten stimmen darin überein, daß es keine weiteren Zeugen, keine weiteren Beweismittel und keine weiteren Fragen gibt. Wenn der Anwalt der Klägerinnen ein abschließendes Plädoyer zu halten wünscht, mag er es tun. Ich schlage zunächst eine Verhandlungspause vor; Sie können sich unterdessen überlegen, ob Sie ein Schlußplädoyer halten wollen, Mr. Simmons. Falls Sie es zuerst vorbereiten möchten, können wir auf morgen vormittag vertagen, oder auf einen etwas späteren Termin. Aber ich warne Sie, daß ein längerfristiger Aufschub nicht geduldet werden wird; das Gericht ist der Ablenkungsmanöver und Verzögerungstaktiken überdrüssig.«
     
    *
     
    »… kann das Gericht nunmehr zur Urteilsverkündung schreiten. In dem Feststellungsverfahren Seward, Frabish, Crampton, Lopez gegen Smith ergeht folgendes Urteil:
    Das Gericht entscheidet – bitte stehen Sie auf, Miss Smith –, daß diese Person vor uns eine physiologische Zusammensetzung aus dem Körper von Eunice Branca und dem Gehirn von Johann Sebastian Smith ist, und daß diese weibliche Person in Übereinstimmung mit der Grundsatzentscheidung in Sachen Henry M. Parsons von Rhode Island Johann Sebastian Smith ist.«

 
– KAPITEL –
SIEBZEHN
     
    »… recht verstanden habe, wollen Sie mir Ihren schönen Körper anbieten. Tut mir leid, liebes Kind. Ich interessiere mich nicht für Frauen. Auch nicht für Männer. Noch für hohe Absätze, durchsichtige Kleider und anderes Spielzeug aus der Luxusboutique für Sexartikel. Ich habe meine Arbeit, und meine Entspannung finde ich in der Landschaftsmalerei. Sublimierung, wenn Sie verstehen, was ich meine. Trotzdem vielen Dank; Sie haben wirklich einen überdurchschnittlich schönen Körper. Aber sagen Sie: wie haben Sie mein Hotelzimmer gefunden? Ich habe mich unter dem Namen Adams eingetragen, um Nachstellungen zu entgehen.« (Nun, Joan, du hast eine Abfuhr bekommen.
    Das ist eine Lektion, die jede Frau einmal lernen muß.) (Ich bin erleichtert, Eunice. Aber er hatte ein Recht auf mich.)
    »Ich stehe in Ihrer Schuld, Doktor Boyle; ich schulde Ihnen alles, was ich bin. Die Schuld bleibt in den Büchern. Was ich Ihnen anbot, war nur eine symbolische Anzahlung. Und wie ich Sie fand? Nun, ich fragte den Richter, Mr. MacCampbell, und er wußte das Hotel. Unten gab ich dem Empfangschef ihre Personenbeschreibung, und er sagte mir Ihre Zimmernummer.«
    »So ein Dummkopf! Ziehen Sie sich wieder an, liebes Kind, und lassen Sie mich allein. Ich muß meinen Koffer packen; in drei Stunden geht meine Maschine. Wie ist Ihr allgemeines Befinden? Gut, hoffe ich.«
    »Es könnte nicht besser sein, Doktor.«
    »Das höre ich gern. Nun, halten Sie den Kopf hoch und versuchen Sie lange zu leben; Sie sind mein Meisterstück.«
     
    *
     
    Aus Brasilien wurde gemeldet, daß ein unidentifiziertes Flugobjekt von diskusähnlicher Form in der Nähe von Pernambuco landete und seine humanoide Besatzung einen

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