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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ist?«
    »Nein, Sir. Das liegt mir fern. Gerade gegen diesen Anspruch wendet sich unsere Feststellungsklage.«
    »Aber Sie können es nicht so und so haben. Wenn diese junge Frau nicht Johann Sebastian Smith ist – wie die Klägerinnen glauben –, dann ist sie nicht mein Logenbruder. Anders herum, nach Ihrer eigenen Theorie, ist sie Johann Sebastian Smith. Wie wollen Sie es nun haben?«
    »Ich fürchte, ich hatte meinen Vorwurf unvollkommen und fehlerhaft formuliert, Herr Vorsitzender. Ich bitte dafür um Entschuldigung. Ihre Parteilichkeit bestand nach dem Eindruck meiner Mandantinnen darin, daß Sie die Beklagte Miss Smith von vornherein als identisch mit Johann Sebastian Smith angesehen haben, in Ihren Augen die Identität mit Ihrem Logenbruder also bereits vor Beginn der Verhandlungen feststand. Allein darauf beruhte der Vorwurf der Befangenheit.«
    »Äh. Ich verstehe. Das ist allerdings eine schwerwiegende Unterstellung. Ich hoffe, Sie können sie hinreichend begründen. Wenn nicht, würde ich mich gezwungen sehen, einen solchen Vorwurf als rufschädigende Verunglimpfung strafrechtlich zu verfolgen.«
    »Meine Mandantinnen begründen ihren Vorwurf mit Ihrem Verhalten während der ersten Anhörung. Ich wollte mich dem nicht anschließen, weil ich das Tonbandprotokoll nicht kenne. Meine Bitte um eine Kopie oder ein Abspielen des Originals wurde abgelehnt. So nahm ich die Logenbruderschaft zum Anlaß meines – inzwischen zurückgezogenen – Vorwurfs. Mehr konnte ich nicht tun.«
    »Haben Sie die Absicht, den Vorwurf der Befangenheit mit der eben gemachten Begründung zu erneuern?«
    »Nicht ohne Kenntnis des originalen Tonbandprotokolls, Sir. Sind Sie bereit, es mir zugänglich zu machen?«
    »Das Gericht ist nicht dazu verpflichtet, da es sich um eine Anhörung und nicht um eine ordentliche Verhandlung gehandelt hat. Das Ersuchen wird abgelehnt. Sind Sie mit Ihrer Einlassung fertig? Sollen wir mit der Einvernahme der Zeugen fortfahren?«
    »Hm. Ich bin fertig, Sir.«
     
    *
     
    »Aber Doktor Boyle, wissen Sie mit Sicherheit, daß Sie das Gehirn aus diesem Körper hier entfernten und in den Schädel jener Frau dort verpflanzten?«
    »Seien Sie kein Esel, Freund. Sie haben meine Antwort gehört.«
    »Herr Vorsitzender, dies ist ein ordentliches Verhör, und ich bitte um die Unterstützung des Gerichts.«
    »Das Gericht befiehlt dem Zeugen, die gestellten Fragen vollständig und nach bestem Wissen wahrheitsgemäß zu beantworten.«
    »Richter, Sie können mir keine Angst machen, wissen Sie. Ich bin als ein freiwilliger Zeuge hier erschienen – und ich bin nicht Bürger Ihres seltsamen Landes. Ich bin jetzt ein Bürger der Volksrepublik China. Ihr Außenministerium versprach unserem Botschafter, daß ich während meines gesamten Aufenthalts volle diplomatische Immunität genießen würde, wenn ich nur käme. Also sparen Sie sich die Mühe mit den alten Tricks von Einschüchterungen und Druck. Wollen Sie meinen Paß sehen? Diplomatische Immunität.«
    »Doktor Boyle, dieses Gericht ist sich Ihrer Immunität bewußt. Immerhin haben Sie sich bewegen lassen, zu uns zu kommen – was dem Gericht beträchtliche Unkosten und Ihnen sicherlich einige Unbequemlichkeiten verursacht hat –, um Zeugnis abzulegen, das nur Sie ablegen können. Das Gericht bittet Sie, alle Fragen, die Ihnen gestellt werden, so vollständig und klar wie möglich zu beantworten, in Begriffen, die einem Laien verständlich sind, selbst wenn es bedeuten sollte, daß Sie sich wiederholen müssen. Wir möchten genau wissen, was Sie taten und an welche Einzelheiten Sie sich erinnern. Damit können Sie diesem Gericht direkt oder indirekt helfen, die Identität dieser Frau zu bestimmen.«
    »Gewiß, Richter, wenn Sie es so sagen. Nun, gehen wir also zurück und nehmen wir es noch mal durch, von Abis 2. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde ich von Mr. Jacob Salomon dort angegangen, eine Gehirnverpflanzung zu machen, wie die Sonntagsblätter es nennen. Ich nahm den Auftrag an. Nach einigem Hin und Her – Sie können die Einzelheiten von ihm erfahren, wenn Sie sie wissen wollen – führte ich die Operation aus. Übertrug ein Gehirn und einige anhängende Teile von einem menschlichen Schädel in einen anderen. Das Gehirn war in seiner neuen Behausung lebendig, als ich ging.
    Nun zu den Personen. Der Gehirnspender war ein sehr alter Mann, der Körperspender war eine junge Frau. Und das ist ungefähr alles, was ich dazu sagen kann. Die Körper werden

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