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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Vorbehalte ich – dank deiner Hilfe, Jake –, und du bist frei von der Verantwortung eines Vermögensverwalters und Konservators. Meine Enkelinnen haben in allen Punkten verloren. Wenn wir mit dem Feiern warten, bis das oberste Gericht darüber zu befinden geruht, kann es uns leicht passieren, daß wir vorher beide ins Grab sinken.«
    »Oh, Unsinn! Du weißt, daß ich dieser Tage nach Washington will, um mich über den Zeitplan des Gerichts zu informieren. Bei der Gelegenheit hoffe ich auf einen frühen Termin hinwirken zu können. Sei geduldig.«
    »Geduldig sein ist eine Eigenschaft, die ich nicht habe Jake. vielleicht gelingt es dir, einen Termin noch in diesem Jahr zu arrangieren – das kann gut sein. Aber Jake, das Flugzeug könnte mit dir abstürzen …«
    »Das beirrt mich nicht. Da mein Herz ziemlich gesund ist, erwarte ich an Krebs zugrunde zu gehen. Aber ein Flugzeugabsturz wäre viel besser. Alles ist mir lieber als ein langes, hilfloses Dahinsiechen.«
    »Du reibst mir meinen Fehler unter die Nase, Jake. Darf ich ausreden? Du sagtest einmal, daß du eine statistische Lebenserwartung von vier oder fünf Jahren hättest – so ähnlich. Wogegen ich eine von einem halben Jahrhundert hätte. Das stimmt nicht, Jake. Meine Lebenserwartung ist null.«
    »Joan Eunice, was für ein dummes Zeug ist das?«
    »Es ist die Wahrheit. Eine Wahrheit, die du verdrängt hast. Mir ist sie immer bewußt – in jeder goldenen Sekunde. Ich bin ein Transplantationsfall, Jake. So erlebe ich jeden herrlichen Tag als ein Geschenk. Jake, ich bin nicht morbide, ich bin glücklich. Ich bin entschlossen, jeden Moment meines Lebens zu genießen – heiter, glücklich und unbekümmert um künftige Ereignisse, den Tod eingeschlossen. Jake, du sagtest, du machtest dir noch immer Sorgen wegen Parkinson.«
    »Ja. Als Anwalt sehe ich nicht, wie er seine Finger wieder ins Spiel bringen könnte. Aber als Winkeladvokat, der an vielen Hinterzimmergeschäften teilgenommen hat, weiß ich, daß selbst der oberste Gerichtshof aus Menschen besteht. Joan, an diesem Gericht gibt es fünf ehrliche Männer … und vier, von denen ich niemals einen Gebrauchtwagen kaufen würde. Aber von den ehrlichen ist einer senil. Wir werden sehen.«
    »Es ist schade um jeden Gedanken, den du auf Parkinson verwendest, Jake. Das Schlimmste, das er mir antun kann, wäre die Wegnahme meines Vermögens. Was mir nicht viel ausmachen würde. Jake, ich habe in den letzten fünfzig Jahren genug beiseite geschafft, von dem nicht einmal du etwas weißt, daß ich auch danach noch im Überfluß leben könnte. Parkinson käme nie daran, selbst wenn er davon wüßte. Übrigens habe ich ihn aus meinem Universum gelöscht und schlage vor, daß du das gleiche tust.«
    Salomon lächelte. »Gut, ich werde es versuchen.«
    »Und nun geh und tue, was immer du tun mußt, und vergiß, daß ich dich zu einem Kneipenbummel anstiften wollte.« (Joan, du gibst zu leicht auf.) (Wer gibt auf?)
    »Joan Eunice, wenn du wirklich willst …«
    »Nein, Jake! Dein Herz ist nicht dabei. Während du in Washington bist, werde ich vielleicht einmal von den Fleischtöpfen dieser dekadenten Stadt kosten, aber ich verspreche dir, daß ich keinen Augenblick unbewacht sein werde. Shorty, wahrscheinlich; er schüchtert die Leute schon durch seine Größe ein. Auch ich werde nicht allein gehen. Ich habe zwei gute Freunde, denen ich ohnehin noch eine Aufmerksamkeit schuldig bin – Alec und Mac. Und Winnie könnte die vierte in dem Kreis sein.«
    »Joan?«
    »Ja, Liebster?«
    »Diesen zwei Wölfen werde ich niemals Platz machen!«
    »Aber Jake, du bist ja eifersüchtig!«
    »Nein. Gott möge mich vor diesem masochistischen Laster bewahren. Aber wenn du unbedingt die Schattenseite dieses Ameisenhaufens sehen mußt, werde ich mich erkundigen, wo was los ist, und dich hinbringen. Aber zuerst muß ich die Motten aus meinem Smoking schütteln. Und du ziehst dich entsprechend an, ja? Formell, meine ich.«
    »Oben ohne?« (Das war nicht ungeschickt, Joan; mein Kompliment.)
    »Viel zu gut für das gewöhnliche Volk. Es sei denn, du bemalst sie und benutzt auch noch reichlich Glitzerpuder.«
    »Ich werde versuchen, dir Ehre zu machen, Liebster. Aber du wirst einen Mittagsschlaf halten. Bitte.«
    »Einen langen Mittagsschlaf, und das Abendessen in meinem Zimmer. Aufbruch um zweiundzwanzig Uhr. Sei bereit, oder wir fahren ohne dich. Und nun wirst du mich bitte entschuldigen. Ich habe noch viel auf dem Programm.« Salomon

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