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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Samtaufschlägen, und einer mehrfachen Perlenkette. Winnie trug ihre Smaragdgarnitur mit bodenlangem Kleid. Auf Joans Vorschlag hin hatte sie auf Körperbemalung verzichtet, aber da sie immer wieder errötete, wechselte ihre Hautfarbe ständig zwischen blaß und rosa. Auf ihrer Stirn funkelte ein einzelner großer Smaragd.
    Jake musterte sie anerkennend und sagte: »Liebes Kind, was hält diesen Solitär auf Ihrer Stirn fest? Die Versicherung?«
    »0 nein, Sir, er ist an einem Korkenzieher. Soll ich ihn herausdrehen und Ihnen zeigen?«
    »Lieber nicht; ich habe Angst, Sie könnten die Wahrheit sagen.«
    »Niemals in gemischter Gesellschaft, Sir. Aber tatsächlich ist es ein Klebstoff, den wir auch bei Verbänden benutzen. Er geht nicht einmal mit Wasser und Seife ab, doch Alkohol löst ihn sofort auf.«
    »Nach Sonnenuntergang ist mein Name Jake, Winifred. Joan, bedeckt dieses Ding dich ein wenig besser, wenn du aufstehst? Und was ist das?«
    »Es ist ein Hula-Rock. Und er tut es.« Joan Eunice trug einen bodenlangen Rock aus Tausenden von goldfarbenen Nylonfäden, die weitere Tausende von tiefblauen Fäden überlagerten. Wenn sie saß, fiel die Masse der Fäden von ihren Beinen. Nun stand sie auf, und die Fäden fielen in einem dichten Vorhang herab. »Siehst du, Jake? ein einfacher, goldener Rock. Aber wenn ich mich bewege, blitzt das Blau darunter durch.« Sie tat ein paar Schritte, und unter dem Kronleuchter begann ein brillantes Farbenspiel, als das Licht von den zahllosen glitzernden Sternen, mit denen ihr Leibchen bis hinauf zu den Schultern benäht war, reflektiert wurde.
    »Ja, das Blau kommt durch«, bemerkt Jake. »Deine Haut auch. Wie wäre es, wenn du eine kleine Hose oder was unterziehen würdest?«
    »Eine unhöfliche Frage, und ein unmögliches Ansinnen.
    Die Polynesier hatten nie von Hosen gehört, bis die Missionare sie korrumpierten.«
    »Das ist keine verständnisvolle Antwort.«
    »Sollte es auch nicht sein.«
    »Also, halten wir uns nicht länger auf.« Als sie die Treppe hinuntergingen, fragte Joan Eunice: »Wohin gehen wir, Jake?«
    »Eine Frau stellt solche Fragen nicht. In den Gaslicht-Klub, zum Anwärmen.«
    »Das klingt lustig«, sagte Joan. »Ein Klavierspieler in Hosenträgern und so?«
    »Und mit Melone und Zigarre. Er kann alles singen und spielen, was vor hundert Jahren geschrieben wurde.«
    »Ich möchte ihn hören. Aber Jake, da dies meine Freiheitsfeier sein soll, würdest du meinen Wünschen ein wenig nachgeben?«
    »Wahrscheinlich. Sag uns, was du zu bieten hast.«
    »Da gibt es einen Nachtklub, von dem ich gehört habe … und während du deinen Mittagsschlaf hieltest, ließ ich für elf Uhr einen Tisch reservieren. Ich würde es gern probieren.«
    »Winnie, Sie haben sie nicht genug unterwiesen. Joan Eunice, von einer Dame erwartet man, daß sie nicht fähig ist, eine solche Entscheidung zu treffen. Aber gut, wo ist die Kaschemme? Wie heißt sie?«
    »Pompeji 2000. Ich habe die Adresse in meiner Handtasche.«
    Salomons Augenbrauen gingen in die Höhe. »Wir werden sie nicht brauchen, Joan Eunice«, sagte er. »Das Pompeji 2000 ist in einem aufgegebenen Gebiet.«
    »Spielt das eine Rolle? Sie haben einen Innenparkplatz und versicherten mir, daß sie gegen alle Eventualitäten gesichert seien.«
    »Aber wir müßten hin- und zurückfahren.«
    »Oh, ich habe Vertrauen zu Finchley und Shorty. Du nicht?« (Joan, das ist ein Tiefschlag. Nicht nett.) (Eunice, willst du im Gaslicht-Klub bei schlechtem Klaviergeklimper versauern und zusehen, wie Jake die Bedienungen in den Hintern zwickt?) (Ich sagte nur, daß es nicht nett war.) (Dann formuliere du die nächste Antwort; Jake ist ein schwieriger Fall.)
    »Joan Eunice, wenn ich eine Dame ausführe, fahren wir in meinem Wagen. Nicht in ihrem.«
    »Wie du willst, Jake; ich wollte nur helfen. Ich fragte Finchley, und er sagte, es gebe eine Route, die von der, der – wie nennt sie sich? – der Organisation freigehalten wird. Er kann Rockford die nötigen Hinweise geben.«
    »Ich nenne sie die Mafia. Wenn es eine halbwegs sichere Route gibt, dann kennt Rockford sie; er ist der beste Fahrer in der Stadt – erfahrener als deine Jungen, weil er mehr unterwegs ist.«
    »Jake, du willst nicht hingehen. Also laß uns zum Gaslicht-Klub gehen.«
    Sie fuhren zum Pompeji 2000.
    Es war kein Problem, hineinzukommen, und das Etablissement hatte einen gesonderten Raum, wo die Fahrer und Leibwächter der Gäste Karten spielen konnten. Der Maître

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