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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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aufsaugen werde. Zweite Frage: Würde es dir was ausmachen, einen Nachtschlaf zu opfern und mir beim Feiern zu helfen? Offiziell wollen wir unseren Sieg vor Gericht feiern. Daß die Spartaner Athen erobert haben, wird noch eine Weile dein und mein Geheimnis bleiben.«
    »Äh …«
    »Paßt es dir nicht?«
    »Nun, um die Wahrheit zu sagen, ich habe eine Verabredung mit Winnie.«
    »Oh! Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich habe eine Verabredung mit Jake; ich wollte sagen, daß du und Winnie eingeladen seid und daß ich mich freuen würde, wenn wir zu viert ausgehen könnten. Ich fragte dich nicht, eine Nacht mit mir zu verbringen – obwohl ich bestimmt nicht abgeneigt wäre, wenn es sich ein anderes Mal einrichten ließe, ohne unsere Winnie zu verletzen. Die Augenblicke, die wir uns bisher stehlen konnten, waren einfach zu kurz, Liebster. Ich glaube, du bist ein Mann, mit dem es doppelt so schön sein würde, wenn wir uns Zeit lassen könnten.«
    »Ich weiß, daß du eine solche Frau bist, Joan.«
    »Ich fürchte, das erzählst du all deinen Patientinnen. Kannst du zehn Minuten warten, bevor du Winnie anrufst? Ich muß sie um eine Gefälligkeit bitten.«
    »Zehn Minuten.«
    »Danke, Roberto. Und bis heute abend.«
    Joan schaltete zur Hauptsprechanlage um. »Winnie? Hast du zu tun, Liebes?«
    »Nein, ich lese gerade. Soll ich kommen?«
    »Nicht nötig. Ich möchte, daß du O’Neil anrufst und ihm sagst, daß ich Finchley sprechen will. In meinem Wohnzimmer. Ich könnte ihn selbst anrufen, aber ich möchte, daß es förmlich aussieht.«
    »Sicher, Joanie. Soll ich kommen und Anstandsdame spielen?«
    »Auch nicht nötig. Ich will Finchley privat etwas fragen, und er wird offener sprechen, wenn du nicht dabei bist. Laß ihn in mein Wohnzimmer, sag mir, daß er gekommen ist und geh in dein Zimmer zurück. Dann bleib dort, denn du wirst in ungefähr acht Minuten einen Anruf erhalten.«
    »Ich?«
    »Ja, und einen angenehmen. Du und ich und Jake und Doktor Garcia werden heute abend ausgehen.«
    »Oh!«
    »Und wenn wir zurückkommen, kannst du ihn für den Rest der Nacht dabehalten, wenn du willst. Oder weiß er, wer ›Bob‹ ist?«
    »Äh … ja, das weiß er. Ich habe es ihm gesagt.«
    »Nun, macht es untereinander aus. Richte O’Neil aus, was ich dir eben sagte.«
    Vier Minuten später meldete Winnie Finchley an und ging. Er sagte: »Sie wollten mich sprechen, Miss Smith?«
    »Diese Türen sind schalldicht, Kater. Du kannst dich ungezwungen geben.«
    Er entspannte sich ein wenig. »In Ordnung, Kätzchen. Was gibt es?«
    »Zuerst einen Kuß. Die Tür zum Korridor schließt sich selbst ab. Winnie ist die einzige, die reinkommen könnte und sie wird es nicht tun.«
    »Kätzchen, manchmal machst du mich nervös.«
    »Ach Quatsch.« Sie kam in seine Arme. »Ich muß dich was fragen. Ich brauche einen Rat. Du kannst mit O’Neil und den anderen darüber diskutieren und ihre Meinung hören, aber es ist dein Rat, den ich will; der Rest ist Tarnung.«
    »Hör auf zu reden, Frau, und gib mir eine Portion Mund.«
    Joan tat es, in einem langen und gründlichen Kuß. Danach sagte er heiser: »Du hast unter diesem nicht viel an.«
    »Ich habe gar nichts darunter an. Aber lenk mich nicht ab, Tom. Ich gehe heute abend aus – mit Jake und Doktor Garcia und Winnie. Sie werden uns in irgendwelche stinkvornehmen Lokale ausführen. Ich will aber wohin, wo wirklich was los ist. Ich dachte mir, du wüßtest, wo die richtig scharfen Nachtklubs sind.«
    »Mmm … Joan, die besten sind alle in den aufgegebenen Zonen.«
    »Sind sie sicher, sobald wir drinnen sind? Und kann man sicher hineinkommen?«
    »Äh … es gibt einen mit Innenparkplatz, und die Türen sind genauso bewacht und gesichert wie hier. Paß auf, ich werde dir eine Liste mit Adressen und so weiter bringen, und die Vorschläge der anderen werden auch dabeisein. Hinter meinen eigenen mache ich ein Kreuz.«
    »Gut. Danke, Tom.«
    »Mein Gott, du fühlst dich gut an. Haben wir Zeit? Kann ich diese andere Tür abschließen?«
    »Wenn ich mir keine Gedanken mache, warum solltest du es tun? Nimm ein Kissen und leg mich auf den Boden.«
     
    *
     
    Sie versammelten sich in Joans Wohnzimmer. Jake hatte sich in einen dunkelbraunen Abendanzug gezwängt und trug dazu ein weißseidenes Hemd mit Spitzen und Rüschen, die aus Kragen und Manschetten quollen. Dr. Garcia war mehr auf der Höhe der Mode, mit scharlachroten, engen Hosen, einer weißen Jacke aus dehnbarem Material und mit schwarzen

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