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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Sinn gekommen. Ehrlich. Er ist in mancher Weise ein Kind. Viele Dinge bemerkt er nicht, bis er mit der Nase daraufstößt.«
    »Dann würde er vielleicht nicht merken, was ich im Sinn habe. In meiner Handtasche ist eine Radioverbindung mit meinem Wagen. Ich kann ihn kommen lassen. Wenn du Joe sagst, daß du einkaufen gehen willst, läßt er dich, nicht?«
    »Natürlich. Obwohl er sich in den Kopf gesetzt hat, uns den ganzen Tag zu malen.«
    »Also sagst du ihm, du mußt einkaufen, und ich biete dir an, dich in meinem Wagen zu fahren. Mit einem Wagen und zwei Leibwächtern, die uns tragen helfen, können wir eine große Ladung ranschaffen. Vielleicht wird Joe nicht denken, daß ich dafür bezahlt habe. Oder vielleicht kannst du ihm sagen, daß ein Bild verkauft worden ist.«
    Gigi seufzte. »Das ist nett von dir, Joan, aber lieber nicht. Besser, wir essen Pizza, bis wir wieder ein Gemälde verkaufen. Und das werden wir. Lieber nicht an einem Ding drehen, das funktioniert, finde ich.«
    (Sie hat recht, Joan. Laß die Finger davon.) (Aber Eunice, außer trocken Brot und Kaffee ist kein Frühstück da. Und mit den Fertiggerichten ist auch Ebbe, seit wir gestern abend drei Pizzas gegessen haben. Ich kann das nicht einfach auf sich beruhen lassen.) (Du mußt. Willst du ihn erniedrigen? Oder ihn und Gigi auseinanderbringen? Gigi ist genau richtig für ihn; sie wird einen Weg finden. Weiß ich mehr über Joe als du, oder nicht?) (Du weißt mehr, Eunice – aber Menschen müssen essen.) (Ja, aber es schadet nicht, ein paar Mahlzeiten auszulassen.) (Verdammt, Mädchen, was weißt du über Hunger? Ich habe die große Wirtschaftskrise miterlebt, und die Nachkriegszeit in Europa.) (Meinetwegen, Boß wenn du ihnen das Leben versauen mußt, dann tue es. Ich werde den Mund halten.) (Eunice, bitte! Du sagtest selbst, daß ich es gestern abend gut gemacht habe.) (Richtig; dann bleib jetzt dabei, indem du sie in Ruhe läßt oder eine Möglichkeit findest, Gigi auf anständige Weise zu Lebensmitteln zu verhelfen … aber gib ihnen nichts.) (In Ordnung, Liebling, ich werde es versuchen.)
    »Kann ich verstehen, Gigi. Also lassen wir das. Aber sag mal, hat Joe nicht Geld von einem Konto gekriegt, das Eunice hatte?«
    »Ach das.« Gigi zuckte die Achseln. »Das ist längst alle. Wenn in unseren Kreisen jemand zu Geld kommt, spricht sich das schnell herum. Der ganze Haufen hat ein paar Wochen davon gelebt. Als wir den Wagen verkauften, war es genauso. Dafür profitieren wir auch mal, wenn ein anderer was hat. Vor einem Jahr, wie ich noch mit Sam war, erbte einer von unseren Jungen fünftausend von irgendeiner Tante, und wir hatten für ein paar Wochen das gute Leben. Essen in Fülle, und jede Menge Stoff. Aber damals war Joe noch nicht so dabei; Eunice sah diese Verbindungen nicht gern und steuerte immer ein bißchen dagegen. Aber schließlich hatte sie auch einen bürgerlichen Beruf, wie ihr sagen würdet. Da denkt man anders.«
    »Gigi, hier im Kühlschrank – ist das Fett von ausgelassenem Speck, in dieser Konservendose?«
    »Ja, ich bewahre es immer auf. Kann nützlich sein.«
    »Und ob! Und ich sehe zwei Eier.«
    »Ja. Aber zwei Eier geteilt durch drei ist wenig, findest du nicht? Ich könnte eins für dich und eins für Joe braten.«
    »Kommt nicht in Frage, Gigi. Niemand soll zu kurz kommen. Ich werde dir zeigen, wie wir in der Nachkriegszeit gekocht haben.«
    Gigi Branca machte ein erschrockenes Gesicht. »Joan, du machst mir eine Gänsehaut. Ich kann mir nicht vorstellen, daß du so alt sein könntest – und du bist es auch nicht, oder?«
    »Es hängt davon ab, welches Maß du anlegst, Gigi. Ich kann mich gut an die Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre erinnern. Damals ging ich noch in die Schule, und mein Vater ging stempeln. Nach dieser Zeitskala bin ich fünfundneunzig. Anders gesehen, bin ich noch keine zwei Jahre alt und kaum imstande, irgend etwas zu tun, ohne Fehler zumachen. Aber nach einem dritten Maßstab habe ich das Alter dieses Körpers, und so sehe ich mich am liebsten. So sollst auch du mich sehen – nicht als einen Geist.«
    (Was hast du gegen Geister, Joan?) (Gar nichts, einige meiner besten Freunde sind Geister – aber ich würde nicht wollen, daß meine Schwester einen heiratet.) (Sehr komisch, Boß! Hast du vergessen, daß wir einen Geist heirateten – in Professor Olsens Ordinationszimmer?) (Au! Tut es dir leid, Eunice?) (Nein, Liebling, du bist genau der alte Geist, den ich für unseren kleinen Bastard

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