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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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gepanzerten Rolls mit doppelter Besatzung – zwei Fahrer, zwei Beifahrer mit Schrotflinten. Zur Zeit werden sie vielleicht einmal in der Woche gebraucht, um irgendeine Fahrt zu machen. Die meiste Zeit sitzen sie herum, schlagen sich die Bäuche voll, trinken Bier und spielen Karten. Morgen früh wird mein Wagen Sie abholen und zur Arbeit bringen; morgen nachmittag wird Johanns Wagen für Sie bereitstehen und Sie nach Hause bringen. Und von da an wird er immer auf Abruf zu Ihrer Verfügung sein.«
    »Ich weiß nicht, ob der Boß das mögen wird.«
    »Das soll nicht Ihre Sorge sein, Eunice. Ich werde ihm meine Meinung darüber sagen, daß er sich nie um Ihre Sicherheit gekümmert hat. Und wenn er Schwierigkeiten macht, wird er feststellen, daß ich genauso eigensinnig sein kann wie er. Seien Sie vernünftig, Eunice; diese Regelung wird ihn keinen Dollar kosten. Es sind Betriebskosten, die ohnedies anfallen. Wechseln wir das Thema. Was halten Sie von seinen Plänen?«
    »Ist eine Gehirntransplantation möglich? Oder ist es nur der verzweifelte Griff nach einem Strohhalm? Ich weiß, daß er inmitten all dieser Maschinerien zur Lebenserhaltung nicht glücklich ist; ich habe die Läden nach den frechsten Moden durchgekämmt, aber es wird immer schwieriger, ein Lächeln aus ihm herauszukriegen. Ist dieser Plan überhaupt durchführbar?«
    »Darauf kommt es nicht an, Eunice; er hat es befohlen, und wir werden es machen. Hat dieser Blutspenderverein ein Verzeichnis aller AB-Negativen?«
    »Lieber Himmel, nein. Soviel ich weiß, sind weniger als viertausend registriert.«
    »Zu dumm. Wie denken Sie über seine Idee, Anzeigen und Sendezeiten im Fernsehen zu kaufen?«
    »Beides würde sicherlich eine Menge Geld kosten. Aber er kann es sich leisten.«
    »Gewiß. Aber es stinkt.«
    »Wieso?«
    »Eunice, wenn diese Transplantation stattfinden soll, darf es keine Publizität geben. Erinnern Sie sich an den Wirbel, als sie anfingen, Leute tiefzukühlen? Nein, Sie sind zu jung. Ein paar schlaue Geschäftsleute hatten die Idee, wohlhabenden Alten Plätze in einer medizinischen Tiefkühlklinik zu verkaufen. Der Gedanke war, daß sie sich dort kurz vor ihrem Tod einfrieren lassen sollten, um dreißig oder vierzig Jahre später, wenn Krebs und andere Krankheiten heilbar und neue Techniken zur Lebensverlängerung entwickelt wären, wiederbelebt zu werden. Das berührte einen empfindlichen Nerv, und ein Aufheulen ging durch das Land. Die Leute kamen mit ihrem Projekt nicht durch, weil die Politiker die Stimmung in der Bevölkerung nicht ignorieren konnten. Der Mann auf der Straße sagte sich, da die meisten Leute es sich nicht leisten können, soll niemand es haben. Es ist ein neuralgischer Punkt. Was würde geschehen, wenn einer der reichsten Männer des Landes im Fernsehen und durch die Presse verkündete, daß er den lebenswarmen Körper eines anderen kaufen will – bloß um sein eigenes stinkendes, egoistisches Leben zu retten?«
    »Ich glaube nicht, daß der Boß so schlecht ist. Wenn Sie seine Krankheit und Schwäche berücksichtigen, ist er sogar sehr nett.«
    »Sie reden an der Sache vorbei, Eunice. Ich will Ihnen sagen, was geschehen würde, wenn Sie es sich nicht denken können. Ein neuer Aufschrei von Empörung wäre die Folge. Die Pfarrer würden ihn verdammen, die Ärztevereinigungen würden sich distanzieren, und im Kongreß würden Gesetzesentwürfe zur Verhinderung solcher Praktiken eingebracht. Der Volkszorn würde sich über ihn ergießen – und nicht nur in Leserbriefen an die Zeitungen. Was will der Mann eigentlich? wäre die einhellige Meinung. Jetzt ist er fünfundneunzig Jahre alt, älter als die meisten, und hat immer noch nicht genug. Selbst wenn das Bundesgericht entscheiden würde, daß an einer solchen Transplantation im Prinzip nichts Ungesetzliches ist, würde die Entscheidung zu spät kommen – inzwischen wäre Johann längst tot. Also keine Publizität. Hat der Blutspenderverein Unterlagen über diese anderen AB-Negativen, die nicht als Spender registriert sind?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, nicht.«
    »Wir werden es feststellen. Ich glaube, wir können davon ausgehen, daß siebzig bis achtzig Prozent der Bevölkerung irgendwann im Leben eine Blutgruppenuntersuchung mitgemacht haben. Die Ergebnisse müssen irgendwo archiviert sein, und mit dem Informationsverbund, wie wir ihn heute haben, kommt es nur darauf an, welche Fragen man wo und wie stellen muß. Ich kenne eine Firma, die wir damit

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