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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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bewußt.«
    »Mr. Salomon, Sie sehen aus, als könnten Sie selbst ein Beruhigungsmittel gebrauchen. Darf ich Ihnen eins geben?«
    Salomon rang sich ein Lächeln ab. »Nur wenn es gebranntes Korndestillat enthält.«
    Hedrick schmunzelte. »Darf es in Schottland abgefüllt sein?«
    »Ja! Kein Wasser. Oder nur ein bißchen.«
    »Ich werde die Medizin ausgeben, Sie verdünnen sie nach Geschmack mit Wasser. Ich werde mir selbst auch eine Dosis verschreiben – ich finde diesen Fall ein wenig anstrengend. Obwohl wir damit Medizingeschichte schreiben.«

 
– KAPITEL –
SIEBEN
     
    Dr. Garcia rieb Salomons Arm, wo er ihm gerade eine Injektion gegeben hatte. »Warten Sie drei Minuten. Sobald die Wirkung einsetzt, könnten Sie Ihrer eigenen Erhängung beiwohnen, ohne die Ruhe zu verlieren.«
    »Danke, Doktor. Doktor Hedrick, was beunruhigt unseren Patienten jetzt? Ihre Nachricht war nicht sehr detailfreudig.«
    Hedrick schüttelte seinen Kopf. »Der Patient will nicht mehr mit uns sprechen. Verlangt einfach, Sie zu sehen. Das ist seine einzige Reaktion auf alle Fragen und alles Zureden.«
    »Äh … Sie meinen, er hat es entdeckt? Oder vielmehr, wenn er es entdeckt hat, was dann?«
    Hedrick wandte sich zu seinem Kollegen. »Doktor Garcia?«
    »Sie kennen meine Meinung. Der Patient hat sich erholt und ist nur schwach, weil er zu lange bettlägerig war. Es gibt keinen Vorwand mehr – keinen medizinischen Vorwand – für Zwangsmittel, die jede Bewegung unmöglich machen.«
    »Doktor Rosenthal?«
    Der Psychiater breitete seine Hände aus. »Der menschliche Geist ist ein ebenso unheimliches wie wundervolles Ding – und je länger ich ihn studiere, desto deutlicher zeigt sich mir, wie wenig wir über ihn wissen. Ich würde dem Patienten diesen Schock gern noch eine Weile ersparen, aber ich bin gezwungen, Doktor Garcia zuzustimmen: man kann einen Patienten nicht ewig in Fesseln halten.«
    Hedrick sagte: »Ich fürchte, das ist es, Mr. Salomon.«
    Salomon seufzte. »Und Sie haben mich zum Freiwilligen ernannt?«
    »Jeder von uns wird mit Ihnen hineingehen, wenn Sie es wünschen, Sir. Aber der Patient weigert sich, mit uns zu sprechen. Wir werden uns in Bereitschaft halten, um rasch einzugreifen, sollte es zu einer Krise kommen. Die Schwester hat Anweisung, das Krankenzimmer zu verlassen, wenn Sie es ihr sagen. Sie, nicht der Patient. Aber machen Sie sich keine Sorgen; wir werden alles am Monitor überwachen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen, diese Droge scheint bereits zu wirken. Gut, ich werde jetzt hineingehen.«
     
    *
     
    »Jake!« sagte Johann Smith. »Wo, zum Teufel, bist du gewesen? In den vergangenen drei Wochen hast du mich nur einmal besucht! Verdammt sollst du sein!«
    »Ich habe gearbeitet. Das ist mehr, als du von dir sagen kannst.«
    »Meinst du, eh? Physiotherapie ist verdammt harte Arbeit, härtere als du jemals tust, du Winkeladvokat – und ich muß das sieben Tage die Woche durchmachen.«
    »Mein Herz blutet, Johann. Übrigens war ich zehn Tage krank, was Hedrick dir sicherlich gesagt hat, und ich bin immer noch ziemlich klapperig, also mach Platz, du fauler Bastard, und laß mich meine alten Glieder ausstrecken. Verdammt, Johann, ich bin nicht mehr so jung, wie ich mal war; ich kann nicht durch Reifen springen, jedesmal wenn du deine Finger schnippst.«
    »Nun, langsam, Jake, nicht die Tour mit mir. Es tut mir leid, daß du krank warst. Ich sagte ihnen, daß sie dir Blumen schicken sollen. Hast du sie gekriegt?«
    »Ja. Danke.«
    »Das ist komisch, ich hatte nämlich gar keine schicken lassen. Hab ich dich erwischt, wie? Jake, ich habe niemals die Absicht, einen Mann zu überarbeiten – aber verdammt noch mal, wenn er auf meiner Lohnliste ist, dann erwarte ich gelegentlich von ihm zu hören. Und ihn zu sehen.«
    »Ich bin nicht auf deiner Lohnliste.«
    »Eh: Welcher Unsinn ist das?«
    »Als das Gericht mich zu deinem zeitweiligen Vormund bestellte, billigte MacCampbell mir eine symbolische Gebühr von zehn Dollar monatlich zu. Mehr darf ich nicht von dir annehmen. Und ich habe das Geld noch nicht kassiert.«
    Johann blickte ungläubig. »Nun, das werden wir sofort ändern! Du gibst Richter MacCampbell zu verstehen, daß ich sagte …«
    »Laß gut sein, Johann. Es war Teil des Manövers, deine Enkelinnen zum Schweigen zu bringen. Nun, was plagt dich? Mrs. Branca? Du hast jeden Tag Meldung bekommen – negativ. Ich habe eine Aktentasche mitgebracht, vollgestopft mit detaillierten Berichten – alle negativ,

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