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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Anrufbeantworter sprechen. Bis zehn Uhr bin ich in Richter MacCampbells Büro erreichbar.
    Ich habe Jefferson Billings instruiert, daß er dir gegen deine alte Unterschrift und deinen neuen Daumenabdruck aus deinem Konto für persönliche Unkosten Geld auszahlt, solltest du welches brauchen. Er wird mir die Quittungen zur Gegenzeichnung vorlegen, bis du eine neue Unterschrifts- und Daumenabdruckkarte haben wirst. Auf dem Konto sind ungefähr vierhunderttausend, und Billings sagt, er habe Eunice Branca vom Ansehen gekannt und würde sie wiedererkennen.
    Solltest du mehr Taschengeld brauchen, laß dir lieber eine persönliche Anleihe von mir geben als Summen abzuheben, die nachher in der Abrechnung erscheinen würden, die ich als Vermögensverwalter für das Gericht machen muß. Dein ›Bruder Mac‹ ist sehr hilfsbereit, aber die finanzielle Seite dieses ganzen Unfugs sollte ultrakonservativ erscheinen, bis er mich nach einem endgültigen Urteil in der Sache als dein Vermögensverwalter ablösen kann. Überdies wollen wir deinen Enkelinnen nicht Munition in die Hände spielen, wenn es sich vermeiden läßt.
    Rechne nicht damit, daß ich zum Abendessen kommen werde, denn was ich zu tun habe, ist dringend, wie du weißt. Ich rate dir, diesen Brief zu zerreißen und durch die Toilette zu spülen. Es ist kein Zufall, daß ich ihn versiegelt habe, bevor ich ihn Cunningham gebe. Übrigens beginne ich Cunningham zu schätzen; er ist ein ›ehrlicher Dieb‹.
    Dir gebe ich einen großen Kuß – so groß, daß du ein Stück davon abbrechen und an Winnie weitergeben kannst. Sie ist ein liebenswertes Mädchen, und ich freue mich, daß sie dich so gut bemuttert.
    Jake
     
    (Was? Der lüsterne alte Ziegenbock! Joan, Jake schielt zu Winnies hübschem Hinterteil, während er unseres tätschelt.) (Sie wird sich hinter uns anstellen müssen!) (Eifersüchtig?) (Nein – aber ich will ihn zuerst haben. Gestern hatte ich ihn endlich soweit, nach vielen Mühen, und alles, was es mir eintrug, war eine Tracht Prügel. Ich hoffe, er kommt heute abend nicht zu spät nach Hause.) (Sicherlich wird er wieder müde sein, nachdem er den ganzen Tag unterwegs war.) (Paß auf, Eunice, ich habe eine blendende Idee. Du wirst sehen, wir sind nicht in allem auf ihn angewiesen!)
    (Wie meinst du das, Joan?)
    (Eunice, wie würdest du es finden, ein Baby zu haben? Von mir?)
    (Was? Mach keine Witze! Du solltest mich nicht veräppeln.)
    (Tue ich nicht, Liebes.)
    (Aber – Boß, der notwendige Teil von dir ist weg. Eingelegt in Alkohol oder was.)
    (Sie verwenden Formalin, glaube ich. Oder Tiefkühlung. Ich rede nicht von dem alten Wrack, das wir weggeworfen haben. Wir können hingehen und uns künstlich befruchten lassen.)
    (Huh? Ich verstehe nicht.)
    (Ja. Der Gedanke kam mir beim Aufstehen. Erinnerst du dich an die steuerbegünstigten Zuschüsse für die ›Stiftung für Eugenik und Humanbiologie‹?)
    (Natürlich. Alle drei Monate habe ich einen Scheck ausgestellt.)
    (Eunice, die Stiftung ist meine eigene Schöpfung. Trotz der vielen schönen Worte in der Gründungsurkunde und der menschenfreundlichen und hehren Ziele, die in der Satzung verankert sind, ist der einzige wirkliche Zweck dieser Stiftung nicht mal im Kleingedruckten nachzulesen. Als mein Sohn ums Leben kam, war ich schon ziemlich alt. Aber ich war immer noch zeugungsfähig, und Tests zeigten, daß ich fruchtbar war. Also heiratete ich, um noch einen Sohn und Nachfolger zu haben. Es klappte nicht. Aber ich hatte mich doppelt gesichert. In der Spermabank der Stiftung ist ein kleines Stück vom alten Johann erhalten, das heißt, einige zehn- oder zwanzigtausend winzige Stückchen. Vermutlich sind sie nicht tot, sondern schlafen nur. Das ist, was ich mit künstlicher Befruchtung meinte. Ich weiß nicht, wie sie es machen, mit einer Spritze, nehme ich an. Was meinst du dazu?)
    (Wenn ich weinen könnte, würde ich es jetzt tun. Vor Glück, Joan. Aber ein Geist kann nicht weinen.)
    (Dann fahren wir hin. Wir können es uns bis zur letzten Minute überlegen.)
    (Joan, ich finde die Idee so großartig, daß ich meine Meinung darüber niemals ändern werde. Aber wie verträgt sich das mit Jake? Du wirst uns doch nicht um dein Kind bringen, indem du Jake zuerst ranläßt, oder?) (Natürlich nicht, kleiner Dummkopf. Hmm – aber ich werde Bargeld brauchen.)
    (Jake hat dir aufgeschrieben, wie du jede Menge Bargeld kriegen kannst.) (Gewiß – mit meiner Unterschrift, und dann von ihm gegenzuzeichnen. Eunice,

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