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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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einen Moment Ihren Ausweis …«
    »Einen Augenblick!« unterbrach Joan ihn und zeigte auf eine Banknote. »Hier steht: ›Diese Banknote ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle öffentlichen und privaten Schulden‹. Ich werde mich nicht von einem Computer registrieren lassen. Ich zahle bar.«
    »Aber Madame – wir sind nicht auf Bargeld eingerichtet! Ich bin nicht sicher, daß wir herausgeben könnten.«
    »Nun, ich will Sie nicht in Ungelegenheiten bringen, Fred.«
    »Ja, Miss?«
    »Bringen Sie mich zu ›La Boutique‹.«
    Der Geschäftsführer blickte entsetzt. »Bitte, Madame! Ich bin sicher, daß sich etwas arrangieren läßt. Einen Moment, während ich mit unserem Buchhalter spreche.« Er eilte fort, ohne auf eine Antwort zu warten.
    (Warum das Aufhebens, Joan? Früher habe ich mit deiner Kreditkarte oft Besorgungen für dich erledigt. Und Jake schrieb, wir könnten das Konto für persönlichen Verbrauch belasten.) (Eunice, ich habe diese schwachsinnigen Computer verabscheut, seit ich das erste Mal von einem Buchklub in die Falle gelockt wurde. Aber ich bin nicht einfach störrisch. Heute ist nicht der Tag, zuzugeben, wer wir sind. Später, wenn wir mit dem Gericht fertig sind, werden wir unter dem Namen ›Susan Jones‹ ein Konto für persönliche Einkäufe einrichten. Wenn wir jemals wieder einkaufen gehen. Ich sehe, daß es verdammt lästig ist.) (Oh, nein! Es macht Spaß! Aber du wirst es selbst sehen. Außerdem habe ich ein Vetorecht, bis du etwas von Kleidern verstehst.) (Beruhige dich, kleine Nörglerin.) (Du nennst mich Nörglerin, du schwangere Jungfrau?) (Bist du glücklich darüber, Eunice?) (Sehr. Und neugierig, wie es wird.) (Ich finde es herrlich, Eunice. Wenn es auch nicht romantisch war.)
    Der Geschäftsführer kam strahlend zurück. »Madame! Es ist alles in Ordnung. Unser Buchhalter hat keine Bedenken, Bargeld anzunehmen.«
    »Das Bundesgericht wird erfreut sein, das zu hören.«
    »Was? Oh! Madame belieben zu scherzen. Natürlich müssen wir eine geringe Dienstleistungsgebühr von zehn Prozent für Bargeld …«
    »Fred. La Boutique.«
    »Bitte, Madame! Ich wies unseren Buchhalter darauf hin, wie unfair das ist … und fand eine wundervolle Lösung!«
    »Wirklich?«
    »Wahrhaftig, Madame. Alles, was Sie zu kaufen wünschen, werde ich einfach meinem persönlichen Konto belasten – und Sie können mir Bargeld geben. Kein Problem.
    Meine Bank macht keine Schwierigkeiten bei der Annahme von Bareinzahlungen. Wirklich nicht.« (Paß bloß auf, Joan; er erwartet ein fettes Trinkgeld.) (Wenn er uns was zeigen kann, das uns interessiert, kann er es kriegen. Wir haben mehr von dem Zeug, als wir loswerden können.) (Es ist das Prinzip, Joan.) (Vergiß es und hilf mir Geld ausgeben.) (Gut. Aber wir kaufen nicht, wenn es uns nicht gefällt.)
    Die nächsten zwei Stunden gab Joan Geld aus – und war verblüfft über die Entdeckung, wie teuer Frauenkleider sein konnten. Nach mehreren tausend Dollar hörte sie auf. Sie wurde allmählich hungrig und wußte aus langer Erfahrung, daß Hungergefühle sie unwillig machten, Geld auszugeben. Ihr Unterbewußtsein war in der Wirtschaftskrise von 1930 so kanalisiert worden, daß es hungrig noch immer mit arm gleichsetzte.
    Sie schickte Fred, daß er Shorty hole, um tragen zu helfen, während ihre Einkäufe verpackt wurden und sie die erschreckende Summe bezahlte. (Eunice, wo sollen wir essen?) (Es gibt hier zwei Restaurants im Gebäude, Joan.) (Aber verflixt, durch einen Schleier kann ich nicht essen. Und du weißt, was passieren wird, wenn ich ihn abnehme. Jemand, der mich in letzter Zeit im Fernsehen gesehen hat, wird uns wiedererkennen. Und dann werden die Nachrichtenschnüffler über uns sein, bevor du ›gut durchgebraten‹ sagen kannst.) (Nun – wie wäre es mit einem Picknick?) (Wundervoll! Eine göttliche Idee, Eunice! Aber wohin könnten wir fahren? Ein Picknick mit Gras und Bäumen und Ameisen im Kartoffelsalat, aber so abgeschieden, daß ich diesen Schleier abnehmen kann … und doch nahe genug, daß wir unterwegs nicht verhungern?)
    (Ich weiß es nicht, Joan, aber Finchley wird bestimmt einen guten Platz kennen.)
    Finchley kannte einen. Shorty wurde ausgesandt, das Essen einzukaufen – »Genug für sechs Personen, Shorty, und sehen Sie nicht auf die Preise. Seien Sie verschwenderisch. Aber Kartoffelsalat muß dabeisein. Und ein paar Flaschen Wein.«
    »Eine ist genug, Miss. Ich trinke nicht, und Finchley trinkt niemals, wenn er im Dienst fahren

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