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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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bewahrt eine Menge Leute davor, sich um Wohlfahrtsunterstützung anzustellen. Aber mit jedem Jahr wurde die Lebensqualität schlechter. Alles wuchs ins Gigantische, und eine Zeitlang glaubten wir, der Fortschritt läge in der Richtung. Aber wir täuschten uns selber. Diese ganze gewaltige Fassade kann schon lange nicht mehr verbergen, daß alles schlechter statt besser wird. Ich pflegte einen sauren Trost aus dem Wissen zu ziehen, daß ich nicht mehr dasein würde, wenn alles auseinanderfällt. Aber jetzt sieht es aus, als sollte ich es noch erleben. Darum sagte ich: Wohin gehen wir von hier? Ich weiß die Antwort auch nicht.)
    (Man könnte von hier zum Mond gehen, Joan.)
    (Zum Mond! Eine gute Idee. Aber so war die Frage nicht gemeint. Ich meinte, wie soll es hier auf Erden für die Menschheit weitergehen? Natürlich, ein einzelner kann sich vielleicht auf den Mond retten. Aber in eine künstliche Umgebung? Ein Maulwurfsleben anfangen?) (Würde mich nicht stören, Joan; ich habe immer in künstlicher Umgebung gewohnt, als Stadtkind. Früher spielte ich manchmal mit dem Gedanken, zum Mond auszuwandern. Es war immer ein Traum von mir.)
    (Und du hast nie ein Wort darüber gesagt?) (Warum hätte ich davon reden sollen? Ich wurde gebraucht – von Joe, von dir. Aber ich hatte Gründe, daß ich vom Mond träumte. Ich sagte dir, daß ich für zwei Kinder lizensiert bin.)
    (Ja, ich weiß. Und eins hattest du schon.) (Richtig. Aber ich wollte mehr als zwei Kinder haben.)
    (Na und? Darüber läßt sich reden. Wenn es mir Spaß macht, können wir mehr haben, Eunice. Geldbußen sind kein Problem, obwohl sie wieder erhöht wurden und progressiv gestaffelt sind.)
    (Nun, laß uns erst sehen, wie wir mit diesem zurechtkommen. Ich wußte damals, daß ich mir keine Geldbußen leisten konnte … aber auf dem Mond gibt es keine Beschränkungen der Kinderzahl. Sie wollen dort Kinder. Ich glaube, wir sind da.)
    Finchley hielt vor einem Tor, stieg aus und ging zum Wachtposten. Über dem Tor war in meterhohen Leuchtbuchstaben »Agroprodukte A.G.« zu lesen.
    Finchley kehrte zurück, der Wagen rollte durchs Tor.
    »Finchley. Wieviel haben Sie dem Mann gegeben?«
    »Oh, nicht der Rede wert, Miss Smith.«
    »So? Ich erwarte den Betrag in O’Neils Freitagsmeldung zu sehen. Wenn er nicht darinsteht, werde ich Sie wieder fragen.«
    »Er wird darin erscheinen, Miss«, antwortete der Fahrer prompt. »Aber ich weiß noch nicht, wieviel es insgesamt machen wird. Ich muß beim Verwaltungsgebäude halten und um Erlaubnis bitten, daß sie uns durch ein rückwärtiges Tor fahren lassen. Zum Picknickplatz.«
    »Zum Picknickplatz.« Joan überlegte. Es ärgerte sie, der »Agroprodukte A.G.« ein Wegegeld zu bezahlen, wenn ihr Status als bedeutender Konkurrent geeignet war, ihr die bevorzugte Behandlung als Ehrengast zu garantieren. Aber sie hatte sich nicht angemeldet und so die fundamentalen Anstandsregeln beim Besuch eines Konkurrenzbetriebs mißachtet, die ihm ermöglicht hätten, Schmutz unter den Teppich zu kehren und den Besucher von bestimmten Orten fernzuhalten. Auf der höchsten Ebene konnte man nicht Industriespionage treiben. »Finchley, haben Sie dem Mann am Tor gesagt, wen Sie fahren?«
    »O, nein, Miss!« Finchley klang schockiert. »Aber er hat das Nummernschild notiert – also wird es am besten sein, wir sagen die Wahrheit. Er hat eine Liste aller kugelsicheren Privatwagen im Staat, genau wie ich eine habe. Ich sagte ihm, ich hätte Gäste von Mr. Salomon an Bord, die gern an einem hübschen und sicheren Flecken Natur picknicken würden. Sonst sagte ich nichts. Nur Mr. Salomons Namen. Ist das in Ordnung?«
    »Sehr gut Finchley.«
    Sie hielten. Finchley stieg wieder aus und verschwand in einem häßlichen, langgestreckten Gebäude aus Betonfertigteilen, dessen Vorderende die Verwaltungsbüros zu beherbergen schien.
    Diesmal dauerte es länger als fünf Minuten, bis Finchley zurückkehrte. Er setzte sich ans Steuer, schloß die Tür und sagte: »Miss?«
    »Ja, Finchley?«
    »Der Farmboß läßt grüßen und sagt, Mr. Salomons Gäste seien auch die geehrten Gäste der Agroprodukte A.G. Keine Benutzungsgebühr. Aber er fragte, ob der Wachtposten am Straßentor kassiert habe; ich sagte nein. Richtig?«
    »Natürlich, Finchley. Wir verpfeifen nicht die Angestellten anderer Leute.«
    »Ich sah, daß er mir nicht glaubte, aber er sagte nichts mehr davon. Er hat Sie beide – anscheinend dachte er, ich hätte zwei Gäste an Bord – auf ein Glas

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