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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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weiß wohin, werde ich gezwungener Maßen ein paar Tage in Galin bleiben. Zumindest bis ich weiß, was zu tun ist.«
    »Gut«, sagte er und wieder schimmerte seine Erschöpfung durch seine normalerweise harte Fassade. »Ich werde die Suche nach Paul verstärken, vielleicht versteckt er sich nur irgendwo. Und bis dahin werde ich mit Ryan über die neue Entwicklung reden. Vielleicht weiß er mehr. Ich werde Renee anweisen, dir ein Zimmer zu mieten. Zwei Straßen weiter ist das Summerhill Hotel. Eines der besten in der Stadt.«
    Bevor ich ihm widersprechen konnte, drückte er einen Knopf an seinem Telefon und die Stimme von der so liebenswürdigen Renee erklang.
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Reeden?«
    Ihre Stimme triefte vor Schleim, sodass ich dachte, dass er gleich aus dem Lautsprecher hervorquellen würde.
    »Reservieren Sie bitte ein Zimmer für Miss Alverra im Summerhill Hotel. Für eine unbestimmte Zeit«, fügte er hinzu, bevor Renee nachfragen konnte.
    »Ich werde dem sofort nachkommen.«
    Es klickte und das Rauschen aus dem Lautsprecher hörte auf.
    »Das wäre nicht nötig gewesen«, sagte ich mit einer etwas leiseren Stimme. Mir war es peinlich, wenn jemand etwas für mich bezahlte, egal welcher Größenordnung. Ich hatte immer mehr als genug Geld gehabt und so nie Schwierigkeiten für irgendetwas aufzukommen. Er winkte ab.
    »Du hast schon mehr getan, als man von dir hätte erwarten dürfen. Wir stehen alle in deiner Schuld. In deiner und Keiras, auch wenn das kaum einer weiß. Diejenigen, die es wissen, wissen es wirklich zu schätzen. Wir stehen alle in eurer Schuld, das ist nur eine unbedeutende Kleinigkeit.«
    »Danke«, sagte ich kleinlaut.
    »Ich werde tun, was ich kann, um deinen Großvater zu finden und dir bei deiner neuen Aufgabe zu helfen, was auch immer sie sein mag.«
    Ich war mehr als froh, dass ich nicht rot wurde. Bei all dieser Wertschätzung hätte ich inzwischen ausgesehen, wie eine Tomate. Ich biss mir verlegen auf die Lippe und bedankte mich noch einmal bei Daniel, bevor ich aufstand und zur Tür ging.
    »Janlan ...«
    Ich verharrte mit meiner Hand auf dem Türgriff und drehte mich zu ihm um.
    »Ja?«, fragte ich, als er nichts weiter sagte. Ich sah in sein Gesicht, das von Unsicherheit gezeichnet war. Etwas, das ich bei Daniel bis zu diesem Tag nicht gesehen hatte. Es war untypisch. Daniel Reeden war einer der nettesten und liebenswürdigsten Menschen, die ich kannte, aber er war auch bestimmt und sicher. Manchmal sogar sehr distanziert. Ich sah, wie sein Blick erneut zu einem Foto wanderte. Auch dieses konnte ich nicht sehen. Der Anblick schien ihn traurig zu machen. Sein Verhalten verwirrte mich zunehmend und ich verstand nicht, was hier gerade passierte.
    »Daniel?«, fragte ich zögernd. Er sah rasch von dem Bild weg und ließ seinen Blick wieder zu mir wandern. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, aber ich konnte sehen, dass es nicht ehrlich war. Es war über eine Maske der Trauer gelegt. Trauer, die er wohl vor mir zu verbergen versuchte.
    »Ach nichts ...«
    Er winkte ab, wobei er mich immer noch anlächelte. »Ich melde mich bei dir, sobald ich etwas Neues weiß.«
    Ich nickte und verließ schließlich sein Büro. Ich stöhnte leise, als Renees schleimige Stimme erklang.
    »Miss Alverra, unten wartet ein Fahrer auf sie. Er wird sie zum Summerhill Hotel bringen. Sie werden dort bereits erwartet.«
    Sie lächelte mich so falsch an, dass ich mich angestrengt zu beherrschen versuchte. Ich konnte solch ein Verhalten einfach nicht leiden.
    »Danke, Renee«, gab ich höflich zurück. Eine Sekunde glaubte ich zu sehen, wie ihr Stolz gekränkt war, da ich sie beim Vornamen genannt hatte. Ich stieg in den Aufzug, und als die Türen sich schlossen, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Blutrausch

    Das Hotel lag wirklich nur zwei Straßen weiter. Es war ein unnötiger Aufwand gewesen, mit dem Auto dorthin zu fahren. Eine einfache Wegbeschreibung hätte ihren Zweck mehr als erfüllt. Das Hotel war beeindruckend. Es reichte weit in den Himmel und hatte in den obersten Stockwerken breite Fenster, die fast die gesamten Wände einnahmen. Und in genau so einem Stockwerk lag die mir zugewiesene Suite. Sie nahm das halbe Stockwerk ein und war insgesamt so groß wie eine überdurchschnittliche Wohnung. Sie hatte alleine schon drei Schlafzimmer und jeder andere Raum war ebenfalls größer als ihn irgendein lebender Mensch bräuchte. Auf jeden Fall war sie größer, als für

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