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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Spur des Todes hinterlassen würden. Ich spürte, dass Keira in meiner Nähe war. Ich konnte förmlich ihr Blut durch ihre Adern pulsieren hören, aber ich konnte sie immer noch nicht sehen. Sie blieb der Blutsicht verborgen.

    Das Wesen war nur noch fünf Meter entfernt und knurrte weiter in seiner gurgelnden Sprache. Es verstummte, als ich keuchend vor ihm stand. Mein Körper zitterte, so stark verlangte er nach dem Blut dieses bestimmten Wesens. Meine Brust hob und senkte sich schwer, als ich versuchte mich nicht auf es zu stürzen. Ich bemerkte, wie die anderen Wesen immer wieder versuchten näher zu kommen, aber sie wurden jedes Mal niedergestreckt, bevor sie mich erreichen konnten. Von meinen Dolchen tropfte das Blut, als ich sie anhob und drohend auf das Erdwesen richtete. Ich erkannte durch meinen blutigen Schleier, dass seine Gesichtszüge nicht vollkommen entstellt waren. Sie trugen Spuren des Menschlichen. Und jetzt gerade grinste es mich herablassend an. Was nun aus seiner Kehle kam, war kein Gurgeln oder Knurren mehr, es war eine klare tiefe Stimme.
    »Die Hüterin des Amuletts«, höhnte sie. Die Augen des Wesens weiteten sich und schienen jeden Zentimeter meines Gesichtes zu mustern. Sie verweilten für eine gefühlte Ewigkeit auf meiner Brust und betrachteten gierig das Amulett.
    »Er hatte wohl recht«, sagte es kalt und verzog die dreckigen Lippen zu einem bedrohlich verlangenden Lächeln. Ich zuckte zusammen, als hätte er mir einen meiner Dolche in mein Herz gerammt.
    »Wo ist er?«, knurrte ich und sah nun nichts anderes als das Blut dieses einen Wesens. Das Blut, das ich unbedingt vergießen wollte. Es war fast unmöglich die Farbtöne zu unterscheiden, so rot war der Schleier, den die Blutsicht über meine Augen gelegt hatte.
    »Er ist bei mir und genießt meine Gastfreundschaft.«
    »Ich töte dich, wenn du ihm auch nur einen Kratzer zufügst«, meine Stimme zitterte vor Zorn. Es war unmöglich mich noch viel länger zu kontrollieren.
    »Packt sie und bringt sie zu mir!«, rief es plötzlich. Etwas in seiner Stimme hatte sich verändert. Sie klang immer noch gierig und bedrohlich, aber die Gier schien sich verändert zu haben. Ich schrie auf, als an meinen Unterarmen ein stechender Schmerz entbrannte. Ich hatte die anderen Wesen vergessen. Sie klammerten sich an mich und zerrissen meine Kleider. Ich wirbelte herum und trennte mindestens vier Köpfe ab. Mein eigenes Blut rannte an meinen Armen hinunter und tropfte von meinen Fingern. Die Griffe der Dolche wurden glitschig und drohten mir aus den Händen zu rutschen.
    »Tötet sie nicht!«, kreischte das Wesen. »Bringt sie zu mir! Ich will sie haben! Bringt sie zu mir!«
    Ich stöhnte erneut auf, als eine Kralle über meinen Bauch fuhr. Ich spürte, wie mir die Dolche entglitten. Meine Finger waren taub geworden. Die Blutsicht tobte immer noch in meinem Inneren, aber mein Körper schien nicht mehr in der Lage dem Verlangen nachzukommen und dennoch hörte ich nicht auf. Ich hatte keine Waffe mehr, aber ich konnte mich immer noch verteidigen. Ich musste mich verteidigen. Ich wollte immer noch das Blut des Wesens und dieses stand nach wie vor an derselben Stelle und starrte mich an.
    »Bringt sie zu mir!«, schrie es erneut und übertönte das ganze Kampfgegurgel.
    »Bringt sie -«, ein plötzliches Röcheln verschluckte den Rest seiner Worte und ich sah durch meinen roten Schleier, wie das Wesen zu Boden sackte.
    »Neiinn!«, schrie ich, als ich erkannte, dass es tot war. Ich sah, wie das Herz ein letztes Mal schlug und den letzten Strom an Blut durch die Adern pumpte. Dann war das Wesen aus meiner Sicht verschwunden.
    »Neiiinn«, fauchte ich wieder. Ein Schmerz entbrannte an meiner Schläfe und trübte meine Blutsicht. Das pulsierende Blut der Wesen verschwamm zu einem schlierenhaften Nebel. Ich spürte nur noch, wie meine Knie mit einem schmatzenden Geräusch auf dem Boden aufschlugen und dann wurde es schwarz.

    »Janlan? Kannst du aufstehen?«
    Mein Kopf pochte und überall an meinem Körper spürte ich stechenden Schmerz. Meine Kleider fühlten sich nass an und an meinen Händen war etwas Klebriges. Erst allmählich fiel mir wieder ein, was passiert war. Was vermutlich eben erst passiert war, da ich immer noch auf der Erde lag. Bei dem Gedanken, dass meine Kleider blutgetränkt waren und ich vielleicht sogar noch in einer Blutpfütze lag, drehte sich mir der Magen um.
    »Wo sind sie?«, murmelte ich immer noch leicht benommen.
    »Zurück in

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