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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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die Tunnel. Komm, ich helfe dir hoch.«
    Keira zog mich vorsichtig auf meine Beine.
    »Auuu, scheiße!«, entfuhr es mir, als mein rechtes Knie einfach einknickte.
    »Was ist passiert?«, fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen, während Keira mir zum Auto half. Wir hatten wohl mehr als Glück, dass es nicht in eine der entstandenen Erdspalten gerutscht war oder unter Mauerteilen begraben lag.
    »Nachher. Jetzt holen wir erstmal unsere Rucksäcke. Oder eher ich hole die Rucksäcke und du wartest im Auto.«
    »Ich kann dir suchen helfen. Sie sind bestimmt unter Teilen des Zimmers verschüttet.«
    Ich versuchte wieder aus dem Auto zu kletter, aber Keira drückte mich einfach wieder zurück auf den Sitz und schloss die Tür.
    »Keira!«, protestierte ich schwach. Ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass mein Sichtfeld zwar nicht mehr von der Blutsicht verschleiert war, aber wirklich scharf sehen konnte ich auch nicht. An meinen Unterarmen waren tiefe Schnittwunden, aus denen immer noch Blut sickerte. Mein Bauch war übersät von Kratzern und einer zog sich durchgehend von einer Seite zur anderen, auch diese Wunde blutete stetig weiter. Es war kein Wunder, dass ich mich schwach und schwummrig fühlte. Ich wollte gar nicht erst darüber nachdenken, warum mein Knie eingeknickt war. Ich spürte jetzt noch das stechende Pochen und glaubte zu fühlen, wie Blut an meiner Wade hinab lief. Die Blutsicht würde mich ganz sicher noch umbringen. Während ich in ihr war, merkte ich es kaum, wenn ich verletzt wurde.
    Verwirrt sah ich aus dem Fenster, weil ich eine verschwommene Bewegung wahrgenommen hatte. Keira schien die Überreste der Rezeption zu betreten. Was wollte sie da? Allmählich wurde ich nervös. Ich wusste nicht genau, wie lange ich bewusstlos gewesen war. Vielleicht würden die Erdwesen zurückkommen. Ich wusste ja nicht mal, warum sie verschwunden waren. Ich atmete ein wenig erleichtert auf, wobei meine Hand sofort zu meiner rechten Seite wanderte. Ein Schmerz war unerwartet an meinen Rippen ausgebrochen und fuhr nun durch jede Ader meines Körpers.
    »Janlan, geht es noch?«, fragte Keira besorgt, als sie hastig in den Galaxy einstieg. Ich versuchte zu nicken, aber mein schmerzverzerrtes Gesicht würde meine ganze Mühe zu Nichte machen. Egal wie ich mich bewegte, ich musste jedes Mal scharf die Luft einziehen, da ein anderer Teil meines Körpers vor Schmerzen aufschrie. Keira musterte mich mehr als besorgt und versuchte so schnell den Gang einzulegen, dass die Kupplung empört aufröhrte.
    »Du musst es aushalten, bis wir in Levan sind. Das sind nur noch sechzehn Kilometer. Ich glaube nicht, dass es klug wäre in der unmittelbaren Umgebung zu bleiben. Sie könnten jederzeit wieder kommen und eine zweite Runde schaffen wir wohl eher nicht.«
    Es glich schon einem üblen Witz des Schicksals, dass die Sonne gerade blutrot aufging und alles in einen erneuten roten Schleier hüllte. Unwillkürlich sah ich besorgt in den kleinen Spiegel an der Sonnenblende und überprüfte, ob meine Iris sich rot färbte. Aber sie sah normal aus. Eisblau wie stets. Jedoch war sie das Einzige, was mir in diesem Moment vertraut vorkam. Mein Gesicht war so blass, dass ich sicher als ein perfekter Vampir durchgegangen wäre. Unter meinen Augen war ein tiefer Schatten und verkrustetes Blut klebte an meiner rechten Schläfe. Wenigstens wusste ich jetzt, warum ich den Ausgang unserer kleinen Schlacht verpasst hatte.
    »Janlan, bleib wach!«, fuhr Keira mich plötzlich an. Ich hatte nicht mal bemerkt, wie mein Kopf gegen die Fensterscheibe gesackt war.
    »Keira, hör auf, so schlimm stets um mich schon nicht.«
    Ich zuckte kleinlaut zurück, als mich ein beinahe tödlicher Blick von der Seite traf.
    »Wir müssen es ja nicht auch noch darauf ankommen lassen. Also, tu mir den Gefallen und bleib einfach wach.«
    »Sch -«, unterdrückte ich mein Fluchen, als ich versuchte mich gerade hinzusetzen. Ich sah nur aus den Augenwinkeln, wie Keira eine Augenbraue hochzog und biss mir auf die Lippen, um jeden weiteren Laut zu verhindern. Levan schien mir unerträglich weit weg. Ich war todmüde und wollte einfach nur noch schlafen, vorausgesetzt ich würde eine Position finden, in der mir die Schmerzen nicht die Luft abschnürten.
    »Wir sind da. City View Hotel. Du wartest hier, ich besorge uns ein Zimmer und hole dich dann. Wir sollten versuchen dich auf das Zimmer zu bekommen, ohne gleich das gesamte Hotelpersonal zu schocken.«
    Ich wollte gerade

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