Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Ihren Entführern zu tun hat.«
Diane sagte dazu nichts. Es bestand natürlich die Möglichkeit, dass sie sich täuschte, was Emery anging. »Ich werde einfach nur froh sein, wenn feststeht, dass es keine Bedrohung für mein Museum und das Kriminallabor mehr gibt.« Sie schüttelte den Kopf. »Die haben es wirklich geschafft, mir Angst einzujagen.«
In den frühen Morgenstunden kurz vor Sonnenaufgang hörte Diane ein Telefon klingeln. Sie griff nach ihrem Handy, merkte dann aber, dass es nicht das ihre sein konnte. Sie und Neva teilten sich das Bett, Frank schlief auf dem Sofa, und David hatte sich in die Schlafkoje über dem Führerhaus zurückgezogen. Das Klingeln kam eindeutig von dort.
Diane schlüpfte aus dem Bett, wobei sie sich bemühte, Neva nicht zu wecken. Sie hörte David mit schläfriger Stimme antworten, als sie zu seiner Koje hinüberging.
»Jin könnte uns jetzt die DNS-Profile überspielen«, sagte er, als er sie bemerkte. »Geht das auch hierher?«
Frank war inzwischen ebenfalls aufgewacht und streckte sich. Er war ein Morgenmensch und war schon nach einigen Sekunden völlig wach, während sich Diane immer noch bemühte, eine klare Sicht zu bekommen. Manchmal beneidete sie ihn deswegen.
»Ihr könnt ihn hier anschließen«, sagte er. Er und David stellten den Laptop auf den Esstisch und verbanden ihn über das WLAN mit dem Museumsserver. Diane war froh, dass Frank hier seine ganze Berufserfahrung einbringen konnte. Sie nahm sich vor, die Möglichkeiten ihres Rechners künftig besser kennenzulernen und sich nicht nur mit ihren speziellen Softwareprogrammen zu befassen.
David sandte Jin eine Instant Message, in der er ihn aufforderte, mit der Übertragung der Daten zu beginnen. Dies dauerte einige Minuten.
Danach setzte sich David an den Computer und loggte sich in sein System im Kriminallabor ein. Er suchte in seiner Datenbank nach einer Entsprechung der DNS-Probe, die man in Dianes linkem Ohr, den Haaren von der linken Seite ihres Kopfes und auf der linken Seite ihres Jacketts gefunden hatte. Es musste sich also um den genetischen Fingerabdruck des Kerls mit der schiefen Nasenscheidewand handeln. Diane war überrascht, dass sie schon recht bald eine solche Entsprechung fanden. Sie hatte eigentlich nicht erwartet, dass einer von ihnen im System erfasst war.
»Neil Valentine? Der Name sagt mir nichts, aber das wundert mich nicht weiter«, sagte sie. Auch anhand seines Bildes konnte sie ihn nicht identifizieren. Sie hatte sein Gesicht noch nie gesehen. »Versuchen wir es mit dem anderen.« Dieses Mal gab es allerdings keine Entsprechung.
»Ich habe noch andere Datenbanken, in denen ich nachsehen könnte«, sagte David, »aber ich möchte diese erst als letztes Mittel benutzen, wenn ihr versteht, was ich meine.«
Diane verstand ihn sehr wohl. Es handelte sich dabei nämlich um Datenbanken, zu denen sie laut Gesetz eigentlich keinen Zugang haben durften, so dass alle Informationen, die sie durch sie gewannen, nicht gerichtsverwertbar waren.
»Schauen wir uns Valentines Vorstrafenregister an«, sagte Frank. »Zuerst sollten wir nach den bekannten Komplizen suchen.« Er zog ein Blatt Papier aus der Tasche. »Dies ist eine Liste von Hackern. Einige waren noch Jugendliche, als man sie gefasst hat, so dass ihre Akten gesperrt sind. Aber wir könnten zumindest den Beamten finden, der sie verhaftet hat, und diesen dann befragen.«
Sie lasen noch einmal Neil Valentines Register aufmerksam durch. Er hatte 18 Monate wegen Körperverletzung im Gefängnis gesessen. David lud eine Liste mit fünf Männern auf den Schirm, von denen man wusste, dass sie mit Valentine in Kontakt gestanden hatten. Keiner von ihnen stand auf Franks Liste.
»Überprüfe bitte jeden von ihnen und schaue nach deren bekannten Komplizen, Partnern und Bekannten«, sagte Frank.
Tatsächlich tauchte dieses Mal ein Name auf, der auf Franks Hackerliste stand.
»Randy MacRae«, sagte Frank. »Er wurde verurteilt, weil er als Teenager in das Computersystem einer Firma eingedrungen war. Ich setze mich mit dem Beamten in Verbindung, der ihn damals verhaftet hat, und erkundige mich nach ihm.«
»Okay, wir machen endlich Fortschritte«, sagte Diane und rieb sich die Hände.
Sie schaute Frank an und bemerkte, wie frisch er aussah. Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich nehme nicht an, dass man hier duschen kann?«, fragte sie.
»Wenn es sehr schnell – und ich meine sehr schnell – geht. Es ist nicht viel Wasser im
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