Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
lassen. Verstehe mich bitte nicht falsch, David; ich mag dein Apartment und es war nett, mich dort übernachten zu lassen. Aber ich renne mir noch den Kopf an der Wand ein«, sagte Mike.
»MacGregor?«, fragte Diane.
»Ich mag Mac. Ich mag ihn wirklich, aber nicht rund um die Uhr. Als wir Davids Küche putzten, sang er ›99 Flaschen Bier an der Wand‹ vom Anfang bis zum bitteren Ende. Und dann fing er wieder von vorne an.«
Neva bog sich vor Lachen und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »Armes Baby.«
»In Ordnung, Sie können hierbleiben«, sagte Diane.
»Vielen Dank, Doc. Sie wissen gar nicht, welchen Gefallen Sie mir damit tun. Hat man übrigens schon herausgefunden, wer hinter diesen verrückten Anrufen steckt?«
»Nein.« Diane sagte ihm nicht, dass sie nicht einmal wusste, ob die Polizei sich darum kümmerte. Sie hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. Sie hatte in den letzten Stunden nicht mehr an diese Anrufe gedacht. »Hat die Polizei eine Fangschaltung eingerichtet?«
»Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht.«
»Ich werde mich darum kümmern.«
»Kann mir mal jemand sagen, was hier eigentlich vorgeht?«, sagte Korey. »Warum haben Sie das Museum räumen lassen? Niemand glaubt, dass ein wichtiges Umweltkontrollsystem ausgefallen ist. Was soll das überhaupt sein?«
»Ich erzähle Ihnen das Ganze morgen«, sagte Diane.
»Hat das etwas mit dem zu tun, was Ihnen und Mike zugestoßen ist?«
»Ich weiß es nicht.« Sie wusste es wirklich nicht. Es war ihnen nicht gelungen, irgendwelche Spuren des Messerangriffs auf sie und Mike oder des Einbruchs in Nevas Haus mit den Morden in Verbindung zu bringen, die sie gerade aufzuklären versuchten. Man hatte bei Valentine und MacRae eine ganze Schachtel dieser Arzthandschuhe gefunden, die sie nachweislich verwendet hatten. Warum sollten sie dann bei einem Einbruch in Nevas Wohnung eine völlig andere Marke benutzen?
»Also lautet die Antwort: Vielleicht«, sagte Korey.
»Möglicherweise. Aber mehr kann ich im Augenblick nicht sagen. Ich weiß, dass das Ganze für Sie und alle Kuratoren äußerst unangenehm ist.« Vor allem für den Botanikkurator . Alles in allem hatte sie wegen der Suche drei Kontrollen seines Experiments versäumt.
»Mit dieser Unannehmlichkeit kann ich durchaus leben.« Er zuckte die Achseln. »Wichtig ist nur, dass alles wieder in Ordnung kommt.« Korey und Mike schauten sie an und wollten augenscheinlich ihre Bestätigung dafür.
»Ja«, sagte Diane. »Dafür sorge ich. Das ist mein Job.«
Korey nickte und lächelte. Er legte das Stück Pizza, das er in der Hand hielt, zurück auf den Teller und griff nach einem Ordner, den er zuvor auf den hinter ihm stehenden Schreibtisch gelegt hatte.
»Ich weiß wirklich nicht, warum Sie unbedingt ein Kriminallabor einrichten mussten. Ich kann alles, was ihr da tut, auch in meinem Konservierungslabor erledigen.« Er öffnete den Ordner und holte ein Blatt Papier heraus, das wie die Fotografie einer elektrostatischen Kopie von … irgendetwas aussah.
Diane machte den Hals lang, um das Papier betrachten zu können. »Was ist es?«
Korey hielt es vor die Brust, so dass sie es nicht sehen konnte. Seine Rastalocken fielen nach vorne und verdeckten sein Gesicht.
»Alles zu seiner Zeit. Erinnern Sie sich an die Herrenmagazine, die wir in dem versunkenen Plymouth gefunden haben?«
»Ja«, sagte Diane vorsichtig. »Das ist hoffentlich nicht ein Bild von Miss Oktober 1942.«
»Warten Sie nur ab«, sagte Korey und fuchtelte mit der Hand durch die Luft. »Die meisten von ihnen waren nur noch ein Papierbrei. Als wir sie trockneten, bekamen wir nur eine Art sehr dickes handgeschöpftes Papier … Es war völlig unmöglich, die einzelnen Seiten voneinander zu trennen.«
Jin machte ein enttäuschtes Gesicht.
»Aber«, fuhr Korey fort, »es war dann eine gute Übung für meine Techniker.«
»Also habt ihr doch etwas herausgefunden?«, fragte David.
»Auf einem der Magazine, das wir vom Rest trennen konnten, war unter dem Titelblatt, das zu dieser Zeit noch durchsichtig war, ein Umriss zu erkennen. Es sah wie ein Stück Papier aus, das man in das Magazin gelegt hatte. Ich probierte dann die unterschiedlichsten Beleuchtungen aus und röntgte es sogar. Das nützte übrigens überhaupt nichts. Aber die richtige Beleuchtung half dann weiter. Und nachdem ich das Papier des Magazins in einem schwierigen Prozess von dem darunter liegenden Papier entfernt hatte, konnte ich die Schrift auf dem Blatt
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