Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
dass überhaupt noch jemand da war. Es kam ihr vor, als habe das Ganze mehrere Stunden gedauert.
»Was hat der Arzt gesagt?«, fragte Korey.
»Er hat mich nur genäht und mir ein Antibiotikum gegeben. Ich kann jetzt heimgehen. Wie geht es Mike?«
»Ziemlich gut«, sagte Neva. »Er hat mich in seine Wohnung geschickt, um ein paar Sachen zu holen. Jetzt schläft er, aber Sie können ihn ruhig besuchen, er wird bestimmt gleich wieder aufwachen. Ich bleibe über Nacht hier …«
»Sie brauchen morgen früh nicht zur Arbeit zu kommen. Wir rufen Sie an, wenn wir Sie brauchen.«
Mike schlief noch, als sie in sein Zimmer traten. Diane und Korey drehten sich um und wollten wieder gehen, als aus dem Bett Mikes Stimme ertönte.
»Hey, Leute.«
Diane drehte sich um. »Sie sind wach?«
»Mehr oder weniger«, sagte Mike. Er schien noch leicht groggy zu sein. »Ich glaube, wir müssen jemand in einem früheren Leben wirklich verärgert haben. Neva hat mir erzählt, dass man Sie auch zusammenflicken musste.«
Diane zuckte mit den Achseln und setzte sich auf einen Stuhl neben Mikes Bett. »Der Arzt meinte, ich würde es überleben.«
Mike bewegte sich und schrie dabei vor Schmerz laut auf. »Was zum Teufel ist passiert? Wer macht denn so etwas?«
»Ich weiß es nicht. Möchten Sie, dass ich Ihre Eltern anrufe?«
Er schüttelte den Kopf. »Sie hatten so furchtbare Angst, als ich damals angeschossen wurde; ich erzähle es ihnen selbst, wenn ich wieder besser drauf bin.«
»Fällt Ihnen jemand ein, der Sie nicht mag?«
»So sehr, dass er mich erstechen würde? Nein. Dieser Detective – Garnett – hat mich dasselbe gefragt. Der Kampf um eine Assistentenstelle in der Uni kann sicher zu einem halsabschneiderischen Wettbewerb ausarten, aber doch nicht im wörtlichen Sinne … Außerdem würde das nicht erklären, warum sie hinter Ihnen her waren.«
Diane hoffte sehr, dass das Ganze nicht ihr Fehler war, dass es nichts mit dem Kriminallabor zu tun hatte. Sie würde sich das niemals verzeihen.
»Hey, Doc. Schauen Sie nicht so bedrückt. Das hier ist nicht Ihre Schuld.«
Es war, also ob Mike ihre Gedanken gelesen hätte, aber sie nahm an, dass er einfach nur ihren Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte.
»Und wie fühlen Sie sich?«
»Eigentlich ziemlich gut. Die haben mir auch ein paar nette Schmerzmittelchen eingeflößt. Aber ich glaube nicht, dass ich an diesem Wochenende eine Höhle begehen sollte.«
Diane schenkte ihm ein schwaches Lächeln und hob ihren verletzten Arm. »Ich auch nicht.«
»Sie müssen noch mein Blut untersuchen«, sagte er. »Sie sagten, das Messer könnte mit anderem Blut oder mit sonst etwas kontaminiert gewesen sein …« Mike versagte die Stimme. Neva küsste ihn auf die Stirn.
»Ich weiß«, sagte Diane. »Das könnte bei mir genauso sein.«
»Scheiße. Ich hasse diesen Hurensohn«, sagte Mike.
»Wir kommen da beide durch.« Sie nahm seine Hand und drückte sie.
Mike schaute sie an und lächelte: »Na klar.«
»Ich gehe jetzt heim und schlafe mich so richtig aus. Morgen komme ich dann vorbei, bevor ich ins Museum gehe«, sagte Diane.
»Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Doc. Das wird schon.«
»Pass auf dich auf, Kumpel«, sagte Korey.
»Klar. Im Krankenhaus kann mir ja nichts passieren.« Er ließ ein schwaches Lachen hören, als sie sein Zimmer verließen.
Korey fuhr Diane zu ihrem Auto, das auf dem Museumsparkplatz stand. »Ich bringe Sie heim und hole Sie morgen wieder ab«, sagte er. »Das ist für mich kein großer Umweg.«
»Danke, Korey, aber ich kann fahren. Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie so lange im Krankenhaus ausgeharrt haben. Das muss ziemlich langweilig gewesen sein.«
»Kein Problem. Ich bin froh, dass ich etwas für Sie und Mike tun konnte.«
»Ich sehe Sie morgen.« Diane stieg von seinem Auto in ihren Geländewagen um. Es war ein gutes Gefühl, endlich nach Hause zu können.
Sie fuhr langsam, da sie ihrem verletzten Arm nicht so recht traute, und war erleichtert, als sie den Parkplatz vor ihrem Apartmentgebäude sicher erreicht hatte. Das Gebäude war ein riesiges klassizistisches Herrenhaus, das man später in verschiedene Apartments aufgeteilt hatte.
Heute wünschte sie sich, es hätte einen Aufzug, als sie die Treppe zu ihrer Wohnung hinaufstieg. Kaum hatte sie diese betreten, klingelte das Telefon. Sie hob ab.
»Hey, ich bin es.« Es war Frank. »Wie geht es Mike?«
»Gut. Sie erwarten, dass er sich wieder vollständig erholt. Ich habe mit ihm
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