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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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zum Beispiel diesen Polymerasekettenreaktionstest, mit dem man die DNS im Blut näher bestimmen kann?«
    »Ja. Dabei werden kleinste DNS-Mengen so weit vervielfältigt, dass man dann zum Beispiel einen genetischen Fingerabdruck erstellen kann. Wir machen das nicht selbst. Wir schicken unsere Proben ins GBI-Labor in Atlanta, aber klar, ich weiß, was das ist.«
    »Wussten Sie, dass die Taq-DNS-Polymerase, die man bei dieser Reaktion verwendet, ursprünglich vom Thermus aquaticus stammt, einer Bakterie, die man in den heißen Quellen des Yellowstone-Nationalparks gefunden hat?«
    Diane machte ein erstauntes Gesicht. »Wirklich? Ich hatte keine Ahnung«, sagte sie und fühlte sich seltsamerweise etwas beschämt. »Jin kennt sich mit so etwas besser aus als ich. Er interessiert sich besonders für alle DNS-Testverfahren.«
    »Weiß er auch, dass die Taq-DNS-Polymerase für einige andere Anwendungsbereiche nicht so geeignet ist, da sie manchmal Fehler beim Kopieren der DNS produziert? Ihr fehlt die Fähigkeit, diese Kopierfehler zu entdecken und zu beseitigen.«
    Diane zuckte mit den Achseln und lächelte Mike an, der die ganze Sache sichtlich genoss. »Das werde ich ihn fragen.«
    »Die DNS-Polymerase, die aus dem Thermococcus litoralis gewonnen wird, besitzt dagegen ein Enzym, das sehr erfolgversprechende Korrektureigenschaften besitzt. Einige dieser Extremophilen gleichen also richtigen kleinen Maschinen, die die tollsten Sachen erledigen können.«
    »Das klingt für mich fast wie Nanotechnologie.«
    »Interessant, dass Sie das sagen. Einige Forscher betrachten Extremophile tatsächlich als Modell für die Nanotechnologie. Die Extremophilenforschung erstreckt sich auf ganz unterschiedliche Bereiche: Medizin, Umweltsanierung, Nahrungsmittelkonservierung und noch vieles andere. Die Eigenschaften, die ihnen das Überleben in Extremsituationen ermöglichen, sind manchmal auch für andere Aufgaben äußerst hilfreich.«
    »Ich gebe zu, das ist faszinierend. Aber Sie haben einen Doktortitel in Geologie. Wozu brauchen die einen Geologen?«
    Er verzog den Mund zu einem leicht schiefen Lächeln. »Einige Extremophile leben in Steinen.« Er lachte. »Ich werde albern. Dieses Schmerzmittel tut mir anscheinend richtig gut. Fange ich etwa schon zu lallen an?«
    »Nicht mehr als sonst«, lachte Diane.
    Mike schlug sich mit beiden Händen auf die Brust. »Oh, das war jetzt ein Stich mitten ins Herz. Aber im Ernst, manchmal ist das Aufspüren von Extremophilen in ihrer natürlichen Umgebung ein geologisches Problem. Es ist Teil dessen, was man Geomikrobiologie nennt. Aber sie sind vor allem an meinen anderen Fähigkeiten interessiert: meinen Kletterkünsten und meiner Höhlenerfahrung. Extremophile leben an schwer zugänglichen Orten wie etwa Eishöhlen oder dem Inneren von Vulkanen. Sie brauchen jemanden wie mich. Ich bin schon einen X+-Felsen nach der UIAA-Schwierigkeitsskala hochgeklettert.«
    Die Art, wie Mike sie angrinste, zeigte ihr, dass er die Überraschung auf ihrem Gesicht bemerkt hatte. Sie wusste zwar, dass Mike ein guter Kletterer war, aber in den Höhlen, die sie bisher besucht hatten, waren die Kletterstrecken immer relativ einfach gewesen. Sie selber schaffte ohne Probleme Anstiege mit einem Schwierigkeitsgrad von V+ bis VI. Nur eine Handvoll Elitekletterer konnten dagegen eine Felswand mit einem Schwierigkeitsgrad von X+ bezwingen. So etwas erforderte extrem viel Kraft und Geschicklichkeit.
    »Habe ich Sie beeindruckt, Doc?«
    »Ich bin sogar zutiefst beeindruckt, Mike.«
    Sie hätte das nicht für möglich gehalten, aber sein Grinsen wurde jetzt sogar noch breiter und schiefer.
    »Ich habe auch ganz schön hart dafür gearbeitet.«
    Plötzlich und unvermittelt überkam Diane tiefe Traurigkeit. Mike war ein äußerst talentierter und intelligenter Mensch und ein wirklich netter Junge. Das alles wäre der Welt verloren gegangen, wenn er gestorben wäre. Nun war er in ihrem Beisein schon zweimal beinahe getötet worden.
    Sie fasste an das Medaillon, das sie um den Hals trug. Es enthielt ein Foto von ihr und ihrer Tochter. Diane fragte sich, was aus Ariel geworden wäre, wenn ihr helles Licht nicht so früh ausgelöscht worden wäre. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Sind Sie okay, Doc?«
    Diane wurde rot und hoffte, dass Mike dies so wenig wie ihre Tränen bemerkt hatte. »Ja … es ist … ich habe nur gerade an meine Tochter gedacht. Und jetzt wurden Sie schon zweimal verletzt und auch auf Frank hat man im

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