Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Muskel gezerrt habe.«
Der Arzt schaute sich den Arm genauer an. »Das glaube ich nicht. Das hier ist frisches Blut. Sie sollten sich die Jacke ausziehen, ich werde mir das einmal ansehen.«
Der Doktor und Garnett zogen ihr die Jacke von den Schultern. Sie hörte Andie und Kendel nach Luft schnappen.
Diane spürte die Finger des Arztes auf ihrem Oberarm direkt unter dem kurzen Ärmel ihrer Bluse.
»Sie haben eine tiefe Schnittwunde in Ihrem Arm.« Er wandte sich an die Krankenschwester. »Wir müssen Ms. Fallon in ein Untersuchungszimmer bringen.«
Diane sah die Überraschung auf den Gesichtern der anderen. Dabei war ihre zumindest genauso groß. Sie reichte Andie ihre Handtasche und bat sie, der Schwester am Empfang ihre Versicherungsunterlagen zu geben. Dann versuchte sie, einen Blick auf ihren Oberarm zu werfen.
»Bewegen Sie sich nicht zu sehr. Die Blutung hat wieder angefangen«, sagte Dr. Nolan. »Chief Garnett, dies sieht wirklich aus wie eine Skalpellwunde. Ich wäre nicht überrascht, wenn es dieselbe Waffe wie bei Mike wäre.«
Die Schwester führte sie ins Untersuchungszimmer und half ihr dann, in eines dieser peinlichen rückenlosen Krankenhaushemden zu schlüpfen. Dann musste sich Diane auf dem Untersuchungstisch auf ihre unverletzte Seite legen.
Einige Minuten später kam der Doktor herein, wusch sich die Hände und zog sich Latexhandschuhe an.
Als er ihren Armrücken abtastete, zuckte sie einige Male zusammen.
»Entschuldigen Sie«, sagte er. »Ich versuche, so sanft wie möglich zu sein.«
Was geht hier vor, verdammt?, fragte sie sich. Seit sie gehört hatte, dass Mike außer Gefahr war, hatte sich ihre Angst in Wut verwandelt. Wer geht, verdammt noch mal, auf ein Begräbnis und sticht auf Leute ein? Sie begann sich zu fragen, ob es noch andere Opfer gegeben haben könnte.
Der Doktor ging um den Tisch herum, so dass sie ihn sehen konnte.
»Wir müssen die Wunde ausspülen, bevor ich sie nähen kann. Das wird etwas unangenehm werden.«
»Ich bin schon in Ordnung. Ich möchte nur das Ganze endlich hinter mich bringen und dann heimgehen.« Plötzlich erinnerte sie sich an die Tabletten, die sie vorhin eingenommen hatte. »Ich habe gerade ein paar Aspirintabletten geschluckt.«
»Deshalb hat es wahrscheinlich auch wieder angefangen zu bluten.«
»Warum habe ich nichts gespürt?«
»Sie haben nichts gespürt?«
»Nur ein kleines Stechen, als es passierte. Ich dachte, ich hätte mir den Trizeps gezerrt, als ich heute Morgen in meinem Fitnessstudio die Kletterwand hochgestiegen bin. Ich neige zu Zerrungen beim Klettern. Aber es hat sich auf keinen Fall wie ein Messerstich angefühlt.« Diane konnte immer noch nicht glauben, was ihr passiert war. Sie konnte sich jetzt vorstellen, wie sich Mike gefühlt hatte.
»Wahrscheinlich hat das ganze Adrenalin in Ihrem System die Schmerzen unterdrückt. Wann haben Sie dieses erste Stechen gespürt?«
»Gleich nachdem ich auf dem Friedhof gesehen habe, wie Mike in die Knie ging. Ich drängte mich durch eine Gruppe von Menschen, um zu ihm zu gelangen. Ich erinnere mich noch, dass mir jemand auf den Fuß getreten ist, und kurz darauf spürte ich einen scharfen Schmerz im Oberarm. Wie gesagt, ich dachte, ich hätte mir einen Muskel gezerrt.«
Dr. Nolan begann, ihre Füße zu untersuchen.
»Ich sehe keine Verletzungen. Bewegen Sie bitte einmal Ihre Zehen auf und ab. Tut das weh?«
»Nur ein bisschen. Es war auch nicht so schlimm. Die Person stand mir nur einen Moment auf den Zehen.«
»Irgendwelche anderen Schmerzen oder schmerzenden Stellen, die Sie zuvor nicht hatten?«
»Nein, überhaupt nicht. Nur der Arm und der Fuß.«
»Wir kriegen Sie schon wieder hin. Ich komme wieder, wenn die Schwester die Wunde gereinigt hat. Ist Ihre Tetanusimpfung noch gültig?« Diane nickte. »Gut. Ich werde Ihnen ein Antibiotikum geben«, fuhr er fort. »Und wir werden sicherheitshalber eine Blutuntersuchung durchführen wegen möglicher Infektionen. Ich sehe allerdings keinen Grund, warum Sie nicht sofort heimgehen könnten.«
»Ich möchte gerne Mike sehen, bevor ich gehe.«
»Er sollte inzwischen wach sein. So, das wird jetzt ein bisschen pieksen …« Der Doktor gab ihr eine Spritze, um ihren Arm zu betäuben.
Sie war wirklich verdammt wütend auf den, der ihr das eingebrockt hatte.
Neva und Korey warteten auf Diane, als sie in das Wartezimmer zurückkehrte, nachdem der Doktor ihren Muskel und ihre Haut wieder zusammengenäht hatte. Sie war überrascht,
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