Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
letzten Jahr geschossen. Es scheint, dass ich den Leuten in meiner Umgebung kein Glück bringe.«
»Doc, Sie waren doch nicht schuld an dem, was uns passiert ist. Himmel, diesmal waren wir auf einem Begräbnis! Wer hätte dort so etwas erwartet.« Er streckte die Hand aus und Diane ergriff sie.
»Danke, dass Sie im Krankenwagen mitgefahren sind. Ich muss zugeben, dass ich ganz schön Angst hatte.«
»Ich auch.«
Sie drückte seine Hand, ließ sie wieder los, holte sich ein Papiertaschentuch von seinem Nachttisch und wischte sich die Tränen aus den Augen.
»Entschuldigung. Jetzt müssen Sie mir aber endlich Ihren Projektantrag erläutern. Wo kommt denn dabei unser Museum ins Spiel?«
»Das ist der ungewöhnliche Teil. Die Firma möchte, dass ich auf Werkvertragsbasis für sie arbeite, als so eine Art ständiger freier Mitarbeiter. Mein Antrag ist in Wirklichkeit eine Bewerbung um einen Job im Museum, einen offiziellen Job. Im Moment ist ja meine Arbeit dort Teil meiner Assistentenstelle in der Geologiefakultät der Bartram-Universität, und die wird nicht ewig verlängert werden.« Er atmete tief durch, und Diane hatte den Eindruck, dass ihm beinahe die Augen zufielen. »In meinem schriftlichen Antrag habe ich einige Ideen für ein paar neue Exponate für unser Museum formuliert.«
Er machte eine lange Pause und schloss die Augen. Diane wollte schon gehen, als er plötzlich wieder zu reden anfing.
»Ich dachte, ich könnte für das Museum in Teilzeit arbeiten, und zwar mindestens so viele Stunden, dass ich versichert bin und andere Nebenleistungen erhalte. Ich würde weiterhin meine bisherige Arbeit erledigen. Und wenn ich dann im Auftrag von Extreme Research unterwegs bin, könnte ich dabei auch für das Museum Steine, Mineralien, Fossilien und solche Dinge sammeln und Videos von einigen meiner Unternehmungen machen. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass eine Ausstellungsabteilung über Extremophile auf großes Publikumsinteresse stoßen würde. Ich habe in meinem schriftlichen Antrag diesbezüglich einen Plan entwickelt.«
»Das ist ein äußerst interessanter Vorschlag.«
»Könnten Sie sich damit anfreunden?«
»Ich denke schon, aber ich muss natürlich noch mal in Ruhe darüber nachdenken. Wann brauchen Sie meine Antwort?«
»Es gibt zwar keine Deadline, aber besser früher als später, wenn das möglich ist.«
»Ich werde mich beeilen, Mike. Es ist eine gute Idee«, sagte sie. »Aber jetzt sollte ich Ihnen etwas Ruhe gönnen.«
Diane stand gerade auf, als Neva mit einem breiten Lächeln und Blumen in den Armen das Zimmer betrat. Sie legte die Blumen ab und ging zu Mikes Bett hinüber.
»Du siehst gut aus. Wie fühlst du dich?« Sie beugte sich vor, um ihn auf die Wange zu küssen, aber er wendete den Kopf und küsste sie auf die Lippen.
»Vielen Dank für die Blumen. Die sind doch für mich, oder?«
»Nein. Dein Arzt ist wirklich süß. Sie sind für ihn.« Sie gab ihm noch einen Kuss.
Diane war erleichtert, als sie sah, wie sehr er an Neva zu hängen schien. Seine Zuneigung für Diane war zwar längst zu einem lustigen Spiel zwischen ihnen beiden geworden, trotzdem beruhigte sie der Gedanke, dass er Neva ernsthaft ins Herz geschlossen hatte.
»Wie geht es Ihrem Arm?«, fragte Neva.
»Er tut etwas weh, aber das ist nicht weiter schlimm. Also, dann bis bald. Ich fahre jetzt hinüber zum Museum.«
Gerade als Diane das Krankenzimmer verließ, kamen drei junge Frauen herein und versammelten sich um Mikes Bett. Sie hielt sie für Studentinnen im Aufbaustudium. Sie bemerkte auch, dass sich Neva etwas zurückziehen wollte, Mike aber ihre Hand festhielt.
Als Diane am Museum ankam, standen zwei Ausflugsbusse vor dem Eingang und ganze Kinderscharen stürmten hinein. Diane freute es, das Museum so voller Leben vorzufinden. In der Halle lief ihr Korey über den Weg.
»Also wirklich, Dr. F.«, sagte er leicht tadelnd. »Warum sind Sie nicht daheim und ruhen sich aus?«
»Wenn ich mich schlecht fühle, gehe ich heim. Aber es gibt im Museum und im Kriminallabor einfach zu viel zu tun.«
»Deshalb haben Sie auch alle diese Leute, die für Sie arbeiten.«
»Ich weiß. Aber ich war jetzt einige Wochen weg … Ich fühle mich unwohl, wenn die Dinge an mir vorbeilaufen.«
Korey grinste und winkte ihr zu, bevor er die Treppe in den ersten Stock hinaufstieg, in dem sein Konservierungslabor lag. Diane ging durch die Doppeltüren in den nicht öffentlichen Teil des Gebäudes, in dem sich ihr Büro
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