Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
befand. Sofort sammelten sich einige Mitarbeiter um sie, drückten ihre Besorgnis über sie aus und erkundigten sich nach Mike. Diane hielt ihnen ihren Arm hin, um zu zeigen, dass er noch funktionierte und dass ihr Leben nicht in Gefahr sei, und klärte sie kurz über Mikes Zustand auf.
    Sie war froh, als sie sich endlich hinter ihren Schreibtisch setzen konnte. Als Erstes rief sie Kendel und Andie zu sich.
    »Andie, Neva bringt einen Projektantrag von Mike vorbei. Machen Sie eine Kopie und geben Sie sie Kendel.« Danach wandte sie sich an Kendel: »Ich würde gerne Ihre Meinung darüber hören.«
    Kendel nickte. »Geht in Ordnung. Mike hat oft gute Ideen.«
    Nachdem Diane einige Papiere durchgesehen hatte, ging sie hinauf in die Laborabteilung. Ihr Arm meldete sich, aber sie wollte keine Schmerzmittel einnehmen, wenn es nicht unbedingt nötig war.
    Im Osteologielabor lagen auf einem Metalltisch zwei größere Schachteln. Das Etikett auf der einen zeigte ihr, dass sie von Lynn Webber, der amtlichen Pathologin von Hall County, stammte. Das musste der Höhlentote sein. Lynn hatte den mumifizierten Körper obduziert und dann alles getrocknete Fleisch von den Knochen entfernen lassen, damit Diane diese untersuchen konnte. Lynn gab in ihrem Bericht als wahrscheinliche Todesursache einen Mehrfachbruch des Schienbeins an, der durch eine Nierenverletzung verschlimmert wurde, die durchaus von einem »vertikalen Fall« verursacht worden sein konnte. Lynn teilte weiter mit, dass das Ganze zum gegenwärtigen Zeitpunkt wie ein Unfall aussehe, ohne dass sie dies absolut sicher behaupten könne.
    Die zweite Schachtel kam aus England. Es waren die Knochen aus der Moonhater-Höhle. Auf der Schachtel lag ein großer Umschlag mit Fotos der Knochen, der Höhle und der sogenannten Salzjungfrau. Die Salzjungfrau war ganz offensichtlich ein Stalagmit, der später mit Hammer und Meißel bearbeitet worden war. Sie fragte sich, ob die Geschichte von einer Frau, die in Salz verwandelt wurde, nicht erst entstanden war, als jemand in dieser Höhlenformation ein Gesicht zu erkennen glaubte. Es wäre sicher interessant, einmal sämtliche Geschichten zu erfahren, die man sich über die Höhle und die Knochen erzählte.
    Sie nahm die Moonhater-Fotos und den Autopsiebericht des Höhlentoten in ihr Laborbüro mit und setzte sich dort an ihren Schreibtisch. In diesem relativ kahlen Büro gab es im Gegensatz zu dem im Museum fast keine persönlichen Gegenstände. Die weißgrauen Wände und der grüne Schieferboden konnten den Raum kaum wärmer gestalten.
    Sie hatte gehofft, dass das burgunderrote Sofa, die gleichfarbigen Stühle und der Schreibtisch aus Walnussholz dem Raum etwas Atmosphäre verleihen würden, aber er war weiterhin das, was er von Anfang an gewesen war: nüchtern und effizient.
    Diane hob den Hörer ab und rief das Kriminallabor an, das nur ein paar Türen entfernt lag. Sie bat David und Jin, ihr zu berichten, was sie während ihres Urlaubs gemacht hatten und ob sie etwas an der Stelle gefunden hatten, an der Mike niedergestochen worden war. Sie war vor allem auf diesen Teil des Berichts gespannt. In ihrem Arm spürte sie immer noch einen pochenden Schmerz.

13
    J in tänzelte in ihr Büro, schob einen der burgunderroten Polsterstühle an den Schreibtisch heran und setzte sich. David machte es sich auf dem Sofa bequem und legte dann auch noch die Beine darauf. Er rieb sich seinen kahlen Kopf, als ob das die Haare wieder wachsen ließe.
    »Warum habe ich so etwas nicht in meinem Büro?«, fragte er.
    »Weil du kein Büro hast«, entgegnete Diane.
    »Stimmt ja! Ich habe ein Kabüffchen mit Maden darin.«
    »Du kannst meine Couch jederzeit benutzen, wenn du deine Maden nicht mitbringst.« Diane grinste ihn kurz an und holte dann tief Luft. Es war Zeit anzufangen. »Was ist mit den Angriffen auf dem Friedhof? Wissen wir schon etwas über den Täter? Gab es noch mehr Opfer?« Sie sagte das, als ob sie die Opfer nicht kennen würde und als ob sie nicht auch dazugehören würde.
    »Wir haben uns bei Garnett erkundigt. Soweit wir wissen, sind Sie und Mike die einzigen Opfer«, sagte Jin.
    Warum, fragte sich Diane. Warum wir beiden? »Habt ihr etwas am Tatort gefunden?«
    »Nada«, sagte David. »Überhaupt nichts. Wenn er tatsächlich hinter einem der Grabmäler oder einem Baum gelauert hat, dann hat er nicht getrunken, gegessen, geraucht, Kaugummi oder Tabak gekaut, ausgespuckt oder Blut verloren. Zumindest hat er keine Spuren dabei

Weitere Kostenlose Bücher