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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wir wissen wollen, und zwar jetzt gleich und ohne Umschweife, werde ich sehen, ob ich diese Leute überreden kann, Ihnen beiden eine Überdosis zu verabreichen.«
    »Eine … Überdosis? Sie meinen, um uns umzubringen?«
    Dr. Hoffmann nickte und sah Alex dabei fest in die Augen. »Sterben werden Sie beide so oder so, sobald Sie Ihr Wissen preisgegeben haben. Diese Leute sind ziemlich hartnäckig, was den Wunsch nach Ihrem Tod und dem Untergang der Familie Rahl anbetrifft, aber vor allem sind sie darauf erpicht, Jax entscheidend zu schwächen.«
    »Wissen diese Leute, dass Sie mir ein solches Angebot machen?«
    »Nein«, gab er zu. »Aber wenn Sie kooperieren und mir alles verraten, werde ich sehen, ob ich sie überreden kann, Ihnen beiden eine Spritze zu geben. Wenn Sie mir die Information geben, ohne dass ich auf Folter zurückgreifen muss, kann ich für Sie
beide einen friedlichen Tod erwirken. Sie werden einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen.«
    Auf einen solchen Handel würden sich Vendis, Yuri und Henry niemals einlassen, da war sich Alex absolut sicher. Sie sahen dem, was sie erwartete, mit Freude entgegen und hatten die begründete Hoffnung, alle gewünschten Informationen auf ihre Weise zu bekommen.
    »Sie haben sich dem falschen medizinischen Fachgebiet verschrieben, Dr. Hoffmann, Sie hätten Veterinär werden sollen.«
    Dr. Hoffmann runzelte die Stirn. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil ein Veterinär für Sterbehilfe bezahlt wird. Bei Menschen nennt man das Mord. Und darauf steht die Todesstrafe.«
    Ein dünnes, grausames Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Aber wenn Sie sich nicht von mir helfen lassen, werde nicht ich den Mord begehen, sondern die.«
    Alex versuchte bei seiner Erwiderung so zu tun, als ob ihm das Sprechen Mühe bereitete. »Auf der Schwesternstation lagern unzählige Krankenakten. Bestimmt stellen Sie dem Staat die Betreuung Ihrer Patienten in Rechnung, wenn Sie Informationen aus ihnen herauszuholen versuchen. Schließlich müssen Sie die Anzahl Ihrer Patienten und die für sie verwendete Menge von Medikamenten belegen. Ich bin sicher, Sie haben bereits ungeheuere Mengen von Drogen verbraucht.
    Früher oder später werden die staatlichen Behörden die Medikamentenverzeichnisse des Krankenhauses überprüfen. Und dabei zu dem Ergebnis kommen, dass es hier Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Dass die Zahlen nicht übereinstimmen. Sie werden mit Ihren Patienten sprechen wollen. Doch werden Ihre in den Listen verzeichneten Patienten nicht mehr leben.
    Was gedenken Sie eigentlich mit den Leichen zu tun? Haben Sie Erfahrung mit der Entsorgung von Toten? An wie vielen Todesfällen
waren Sie beteiligt, Doktor? Was tun Sie, wenn man die Leichen Ihrer Patienten findet? Die Behörden werden zweifellos eine Menge Fragen an Sie haben.« Alex ließ ihn darüber nachgrübeln, wie er all die in den Listen und Verzeichnissen enthaltenen Beweise erklären sollte, die ihn mit Mord in Verbindung brachten.
    Der Arzt blickte kurz hinüber zur Schwesternstation, wo diese Akten in Regalen lagerten.
    »Sie werden nichts finden«, meinte er schließlich.
    Er klang nicht überzeugt. Eher besorgt.
    »Wie viel zahlen diese Leute Ihnen für die Beihilfe zum Mord, Doktor? Oder haben Sie auch schon früher Menschen umgebracht? Sind Sie Psychiater geworden, um Ihre zwanghafte Mordlust zu vertuschen? Ihre Neigungen? Dachten Sie, Ihre Position als Arzt für psychisch Kranke wäre die perfekte Tarnung für Ihre perversen Gelüste?«
    Dr. Hoffmanns Miene wurde säuerlich. »Ganz wie Sie wollen. Sie können nicht behaupten, ich hätte Ihnen nicht meine Hilfe angeboten. Vielleicht haben Sie Glück, und Sie schneiden Ihnen die Kehle durch, ehe sie sich Jax vornehmen. Vorausgesetzt, Sie geben die Informationen schnell genug preis. Ich hätte gedacht, dass Sie mein Angebot, wenn schon nicht für sich selbst, so doch wenigstens ihretwegen annehmen würden.«
    Alex wäre ihm fast an die Kehle gegangen, konnte sich jedoch unter größten Mühen beherrschen. Er musste unbedingt zu Jax. Nach dem, was er soeben über ihre Lage erfahren hatte, war das dringlicher denn je.
    »Was immer sie ihr antun, es wird Ihr Gewissen belasten, denn Sie haben diese Entscheidung in ihrem Namen getroffen.« Der Arzt wies zur Tür. »Gehen wir.«
    »Irgendeine Idee?«, fragte Henry, als sie sich ihm näherten.
    »Alice hat offenbar kalte Füße bekommen und sich aus dem
Staub gemacht«, meinte Dr. Hoffmann. Er klang gereizt und übellaunig.

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