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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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abwischend sah er sich im Zimmer um. Alles wirkte normal. Nichts schien nicht an seinem Platz.
    Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen, die Hände schlaff neben seinem Körper.
    Die Tür öffnete sich ein Stück weit, als ein Pfleger sich halb hereinbeugte und sich umschaute. »Haben Sie Schwester Alice gesehen?«
    Alex bedachte ihn mit einem benommenen Blick. »Sie hat mir meine Medikamente gegeben und ist wieder gegangen.«

    Der Pfleger nickte und eilte davon. Als sich die Tür schloss, stieß Alex einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Jetzt musste er warten, bis es Abend wurde und sie ihn holen kamen.
    Für seinen kleinen Sieg gestattete er sich ein kurzes, triumphierendes Lächeln. Der nächste Schritt war erheblich schwieriger, und er hatte keine Ahnung, ob er von Erfolg gekrönt sein würde. Aber zumindest hatte er endlich sein Leben wieder in die eigenen Hände genommen.
    Während er dasaß und wartete, kehrte seine Sorge um Jax zurück. Er hoffte, dass sie es schaffte durchzuhalten. Er durfte auf keinen Fall versagen. Der Preis dafür wäre zu hoch.
    Er hatte ihr versprochen, nicht zuzulassen, dass man ihr Schmerzen zufügte, solange er es irgendwie verhindern konnte.

36
    Lange nach Einbruch der Dunkelheit wartete Alex noch immer – voller Sorge, dass sie einen neuen Plan ausgebrütet haben könnten. Tausend unterschiedliche Schreckensfantasien gingen ihm durch den Kopf. Während sich der Abend hinzog, konnte er nichts anderes tun als warten, denn er hatte keine Möglichkeit, Jax aus eigener Kraft aufzusuchen.
    Es war lange nach Ausschalten der Lichter, als Henry und Dr. Hoffmann schließlich erschienen. Der Arzt war ohne sein übliches Stethoskop gekommen, trug allerdings seinen weißen Kittel. Henry, einen selbstzufriedenen Ausdruck im Gesicht – so gut dies mit einem Verband über der Nase möglich war – wartete im Hintergrund an der Tür.

    Kurz bevor die Tür zuging, hatte Alex zwei weitere Krankenpfleger unmittelbar davor mit verschränkten Armen Posten beziehen sehen. Offenbar hielten sie sich für den Fall bereit, dass er aufgrund der Reduzierung seiner Medikamentendosis lebhafter als erwartet war.
    Als Dr. Hoffmann sich ihm näherte, erhob er sich von seinem Stuhl, bemüht, dabei abgestumpft und ein wenig unbeholfen zu wirken.
    »Hat Schwester Alice Ihnen heute Morgen Ihre Medikamente gegeben?«, erkundigte sich Dr. Hoffmann, während er ein paar dünne Haarsträhnen über die lichte Stelle auf seinem Schädel strich.
    »Ja.« Alex wies auf den Papierkorb. »Hab die Pappbecher danach gleich weggeschmissen.«
    Der Arzt blickte kurz zum Müll. Alex nahm nicht an, dass er ihn tatsächlich durchsuchen und die weggeworfenen Pappbecher untersuchen würde, und glücklicherweise tat er es auch nicht. Stattdessen richtete er den Blick wieder auf Alex’ Augen.
    »Ich habe es während dieser ganzen Geschichte stets zu vermeiden versucht, jemandem wehzutun, denn meiner Meinung nach ist das die beste Methode, die Wahrheit zu erfahren. Folter ist als Methode zur Erlangung brauchbarer Informationen ungeeignet, denn sie ist nicht zuverlässig. Ein Gefolterter wird alles erzählen, was der Frager seiner Ansicht nach hören will. Wird es erwartet, bekennen sich Leute unter Folter sogar zur Hexerei. Aber ob es mir nun gefällt oder nicht, die Zeit, Antworten auf meine Weise zu bekommen, ist vorbei.«
    Einen Moment lang presste er die Lippen aufeinander. »Nehmen Sie meinen Rat an, Alex. Beantworten Sie die Fragen dieser Leute.«
    »Haben die sie angefasst?«

    Der Arzt warf einen Blick über seine Schulter auf den kräftigen, an der Tür wartenden Krankenpfleger. »Nein. Aber sie hängt seit gestern Abend dort. Die Wirkung der Drogen lässt nach, und sie kommt allmählich zu sich, was ihre Lage aber nur verschlimmern dürfte. Auf diese Weise an den Armen zu hängen ist schon für sich genommen gefährlich. Sie hat Mühe, Luft zu bekommen.«
    In Alex brodelte es. Er musste an Jax’ Bemerkung über Sedrick Vendis denken, der Menschen gerne an den Armen aufhängte, um sie langsam unter Qualen zu ersticken. Seine Wut war so gewaltig, dass ihm schwindelte. Sein mühsam unterdrückter Zorn drohte sich Luft zu machen.
    Stattdessen bewahrte er die Ruhe und wartete ab. Er war sich sicher, dass der Arzt auf etwas Bestimmtes hinauswollte.
    »Ich möchte Ihnen einen Handel vorschlagen, Alex.«
    Alex runzelte leicht die Stirn. »Was denn für einen Handel?«
    »Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten und uns alles erzählen, was

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